Kulturjournal
Montag, 11. April 2022, 22:45 bis
23:15 Uhr
Freitag, 15. April 2022, 01:45 bis
02:15 Uhr
Erschüttert von Bomben: Der ukrainische Künstler Artem Volokitin
In den Bildern von Artem Volokitin (40) spiegelt sich der Krieg in seinem Heimatland, der Ukraine. Seine hyper-realistischen Ölgemälde zeigen Staubwolken nach gewaltigen Bombenexplosionen. 2015 war er Teilnehmer der Biennale in Venedig. Bis vor wenigen Wochen hat er in Charkiw gelebt, hat zuletzt in Kellern vor den Bomben Schutz gesucht, eine tiefe Erschütterung, die einen nicht mehr verlässt, wie er sagt. Er erzählt von der ersten, ungläubigen Lähmung, dem Ausharren in Charkiw bis zur Entscheidung "Nichts wie weg". Jetzt ist er mit seiner Familie nach Deutschland geflüchtet. Weil er fünf kleine Kinder hat, durfte er ausreisen, seine großformatigen Gemälde konnte er aber nicht mitnehmen.
Geheimkonzert in Ost-Berlin: Doku über die "Toten Hosen"
Dieses Jahr feiern sie ihr 40-jähriges Band-Jubiläum: Die Toten Hosen. Eine Doku (am 13.04. um 22:50 Uhr im Ersten und als dreiteilige Serie ab 10.04. in der ARD Mediathek) zeigt nun ein nahezu unbekanntes Kapitel ihrer Band-Geschichte. Denn kurz nach ihrer Gründung 1982 machten sich die Düsseldorfer Punks auf in Richtung Ost-Berlin, um dort heimlich in einer Kirche ein Geheimkonzert zu geben. Zu diesem Zweck führen sie die Stasi an der Nase herum, da ein Auftritt mit staatlicher Genehmigung keine Option für Die Toten Hosen war. Für den Film "Auswärtsspiel" fährt die Band noch einmal an den damaligen Ort des Geschehens und trifft die Ost-Punkband, mit der sie damals aufgetreten ist.
Von der Schule zur Weltkarriere: Die Sängerin Zoe Wees
Es klingt wie ein Märchen: Eine Hamburger Schülerin wird von ihrem Musiklehrer entdeckt. Er kündigt seinen Job und wird ihr Manager, sie macht mit 18 Jahren Weltkarriere. Dieses Märchen ist die wahre Geschichte der Sängerin Zoe Wees. Ihre Songs werden millionenfach gestreamt. Zoe Wees trat im amerikanischen Fernsehen u. a. bei Jimmy Fallon auf und als erste deutsche Sängerin überhaupt, bei den American Music Awards. In ihren Songs geht es um persönliche Themen, wie ihre Kindheit mit Rolando-Epilepsie. Jetzt geht sie auf ihre erste Europa-Tournee und hat auch Konzerte in Norddeutschland.
Raubgut oder Kapitänsmitbringsel? Museen in Ostfriesland erforschen ihren Bestand
Die Museen in Ostfriesland erzählen lebendig von Seefahrtgeschichte, Handel und Marine. Viele Gegenstände sind in den Bestand durch Schenkungen von alten Mitbringsel gekommen, jetzt haben vier ostfriesische Museen die Herkunftsgeschichte ihrer Stücke erforscht. Besonders im Fokus: Objekte aus China, dort hatte einst das Deutsche Reich eine Kolonie, Seesoldaten aus Ostfriesland wurden zur Sicherung eingesetzt. Aus deren Nachlass gingen viele Stücke in die Museen. Da lag der Verdacht nahe, dass es sich bei den Andenken um Raubgut, also unrechtmäßig erworbenen Bestand handelt. Die "Museumsdetektive" des Kulturjournals waren bei der Erforschung eines konkreten Falls mit dabei.
NDR Buch des Monats: "Eine andere Zeit" von Helga Bürster
Die deutsche Teilung hat viele Familien auseinandergerissen, vor und auch noch nach dem Mauerfall. Was das für die Menschen bedeuten kann, davon erzählt die Schriftstellerin Helga Bürster in ihrem lesenswerten Roman "Eine andere Zeit". Das Buch ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen und spielt in der Nähe von Usedom. Im Mittelpunkt stehen zwei Schwestern: Die eine verlässt die DDR, die andere bleibt im Osten. Ein vielschichtiger und raffiniert konstruierter Familienroman mit viel Zeitgeschichte. Kulturjournal-Moderatorin Julia Westlake besucht Helga Bürster, die selbst im Westen lebt, in einem Dorf bei Bremen.
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