Herrmanns gefährlicher Job: Nachts zur Reparatur auf den Mast
Weltumsegler Boris Herrmann hat die erste große Bewährungsprobe seiner Vendée-Globe-Premiere bestanden. Eine Reparatur am Mast in der Nacht hat den Hamburger aber Plätze gekostet.
Der Skipper der "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" musste am 19. Tag auf See in den Mast klettern, um ein Problem mit der Aufhängung eines Segels zu lösen. Für Solosegler zählt der Vorgang ohne Hilfe und Crew-Absicherung an Deck zu den gefährlichsten Jobs auf See. Mit dem letztem Tageslicht ging es für Herrmann nach Vorwarnung an sein Teammanagement und die Rennleitung hoch hinauf und in der Dunkelheit wieder hinunter.
Etwa 20 Seemeilen verloren
"Es ist nicht gerade eine spaßige Mission, den 29 Meter langen Mast alleine und nachts hochzuklettern", berichtete der 39-jährige Hamburger. Die Reparatur gelang. "Ich habe etwa 20 Seemeilen verloren, aber der Job ist gemacht, und das war wichtig, bevor wir die stärkeren Winde des Südmeeres erreichen."
Angeführt wird das Feld der 32 Boote weiter von Charlie Dalin ("Apivia") vor Thomas Ruyant ("LinkedOut") und Jean Le Cam ("Yes We Cam"). Hinter dem Trio liefert sich die Verfolgergruppe bis zur zehntplatzierten Britin Samantha Davies ("Initiatives Cœur") spannende Platzierungskämpfe. Herrmann fiel zunächst von Platz vier auf sechs zurück, einen Tag später auf Rang acht. Die schnellsten Boote des Nonstop-Rennens um die Welt werden Mitte Januar im französischen Start- und Zielhafen Les Sables-d'Olonne zurückerwartet.
