Bröcker: Triathlon-Nachwuchshoffnung holt bei EM Staffel-Gold
Julia Bröcker ist nominiert als Sportlerin des Jahres. Die 18-jährige Triathletin setzte ein erstes Ausrufezeichen bei der DM im Elitefeld - und wurde Junioren-Europameisterin mit der Staffel.
Julia Bröcker aus Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) gilt als eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen ihres Alters im Triathlon. Als Kind spielte sie Handball und machte Leichtathletik - allerdings nur hobbymäßig. Im Alter von 13 Jahren entdeckte Bröcker den Triathlon für sich. Ihre Entwicklung seitdem ist enorm. Vor zwei Jahren zog sie nach Potsdam. Dort geht sie im Sportinternat zur Schule und kann unter professionellen Bedingungen am Olympiastützpunkt trainieren. "Das Training ist mein Abschalten", sagt die 18-Jährige. Sie mag lange Dauerläufe alleine und lange Radausfahrten. "Oder wenn man mal intensive Trainingseinheiten hat und richtig intensiv Druck ablassen kann", erklärt sie.
Junioren-EM: Vierte im Einzel und Gold mit der Staffel
Anfang Juni startete Julia Bröcker bei den Finals in Berlin, die gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Triathlon-Sprintdistanz waren. "Es ist schon sehr wichtig, die ganze Erfahrung mitzunehmen und so eine Grundlage zu schaffen für die kommenden Jahre. Ich bin noch Juniorin", sagt die 18-Jährige. Im Elitefeld unter den Erwachsenen wurde sie Fünfte.
Ende Juni ging es dann weiter nach Kitzbühel zu den Junioren-Europameisterschaften über die Super-Sprint-Distanz: 500 Meter Schwimmen, zwölf Kilometer Radfahren und drei Kilometer Laufen. Den Vorlauf gewann Julia Bröcker. Im Finale wurde sie dann Vierte und verpasste den dritten Platz nur um eine Sekunde. "Das hat mich schon geärgert. Aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass es doch so gut wird", erzählt die 18-Jährige. Die Mixed-Staffel zählte mit zu den Favoriten auf eine Medaille und Bröcker sicherte sich mit der Mannschaft EM-Gold.
WM-Qualifikation: "Das ist mir richtig wichtig gewesen"
Bei den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften in Jena im September wollte sie sich im Sprint für die Weltmeisterschaft qualifizieren. "Ich bin einen Tag vor der DM mit dem Knie nach hinten weggeknickt", erzählt sie. Trotz der Knieverletzung gewann sie die Silbermedaille - mit nur sehn Sekunden Rückstand auf die Siegerin. Neben der Medaille sicherte sich Julia Bröcker auch das Ticket für die WM. "Das ist mir richtig wichtig gewesen", erzählt sie.
Verletzt frühzeitig in die Saisonpause
Trotz Qualifikation konnte sie dann aber nicht zur WM fahren. "Ich habe nach der DM noch ein paar Wochen weitertrainiert mit weniger Belastung. Aber die Verletzung ist nicht schnell genug verheilt, so dass ich nicht an der WM teilnehmen konnte", erzählt sie enttäuscht. "Aber es motiviert mich für nächstes Jahr, dass ich mir den Platz dann wiederhole."
Die Knochenstruktur im Knie ist kaputt. Verletzt musste sie frühzeitig in die Saisonpause gehen. Mittlerweile hat Julia Bröcker wieder mit dem Training begonnen - allerdings ist zurzeit nur Oberkörper-Training erlaubt. "Ich darf wahrscheinlich erst kommendes Jahr wieder laufen", sagt sie. "Ich wünsche mir, alles wieder normal machen zu können - normal zu trainieren und normal laufen zu können ohne Schmerzen. Das fehlt mir."
