Vendée Globe: Herrmann nach Aufholjagd schon Sechster
Solo-Weltumsegler Boris Herrmann macht bei der Vendée Globe Tempo. Seit Kap Hoorn hat der Hamburger schon fünf Plätze gutgemacht. Er ist aktuell Sechster.
Es segele sich erheblich entspannter im Süd-Atlantik mit Kurs Äquator, erklärte der 39-Jährige. "Seit ich Kap Hoorn gerundet habe, habe ich das Gefühl, es geht bergauf. Ich habe den harten Süden verlassen. Die Bugspitze zeigt jetzt nach Hause, nach Europa. Außerdem wird es graduell wärmer - das macht ganz viel für die Psyche", so der Skipper der "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco".
Herrmann kann seine Schnelligkeit ausspielen
Auch sein Schiff bereitet ihm wieder Freude - die technischen Probleme sind behoben. Dem kleinen "Rudel", in dem er vor zwei Tagen noch unterwegs war, scheint er zu entkommen und macht nun Jagd auf die vor ihm liegenden Boote. Herrmann, der nach dem Ausfall der Münchnerin Isabelle Joschke als Einziger in den Top Ten mit zwei intakten Foils (Tragflächen) der neuesten Generation unterwegs ist, gehört seit Kap Hoorn zu den schnellsten Schiffen der Regatta. Der weniger wellige Atlantik spielt ihm in die Hände.
"Es ist noch alles möglich"
Am Ende des 65. Tages auf See hatte Herrmann knapp über 100 Seemeilen Rückstand auf den alten und neuen französischen Spitzenreiter Charlie Dalin ("Apivia"). Alles deutet auf einen rund 4.700 Seemeilen langen Finalkrimi hin. "Die Regatta lebt noch! Es ist noch alles möglich. Für uns alle", sagte der gebürtige Oldenburger. Das Szenario spricht für ein weiteres Vorrücken des 39-Jährigen - unter den vorderen sechs Booten hat er das beste.
Führungduo mit gebrochenen Tragflächen unterwegs
Die führenden Franzosen Dalin und Thomas Ruyant ("LinkedOut") müssen beide mit gebrochenen Tragflächen zurechtkommen. Der drittplatzierte Yannick Bestaven ("Maître Coq IV") und Louis Burton ("Bureau Valllée 2") haben kleinere Foils und der als Vierter weiter imposant agierende Paralympics-Sieger Damien Seguin ("Groupe Apicil") hat gar keine.
