Er kämpfte gegen Ali - Trauer um Ex-Boxer Jürgen Blin
Er stammte von der Insel Fehmarn, kämpfte gegen den Größten und war Europameister im Schwergewicht. Im Alter von 79 Jahren ist Jürgen Blin, in den 1970er-Jahren einer der besten Boxer Deutschlands, an den Folgen eines Nierenleidens gestorben.
Das bestätigte Sohn Jörg Blin, der seinen Vater kurz zuvor noch im Krankenhaus in Reinbek bei Hamburg besucht hatte, am Sonntag. Blin hinterlässt zwei Söhne und seine Lebensgefährtin. Blins größter Erfolg war der Gewinn der Schwergewichts-Europameisterschaft gegen den Spanier Jose Manuel "Urtain" Ibar im Juni 1972. Von seinen 48 Profikämpfen gewann der Sohn eines Melkers 30. Seine Karriere im Ring beendete er 1973 nach neun Jahren. Bis zuletzt hatte er junge Talente in Hamburg trainiert.
"Ach das war der, der gegen Ali geboxt hat"
Unvergessen ist jedoch sein Kampf gegen Muhammad Ali am 2. Weihnachtstag 1971, den er im Hallenstadion von Zürich durch K.o. in der siebten Runde verlor, der erste Knock-out seiner Karriere. Neben Karl Mildenberger war Blin der einzige Deutsche, der gegen Ali antrat.
Im vergangenen Dezember, zum 50. Jahrestags seines Kampfes gegen Ali, erinnerte sich Blin an die sieben Runde im Ring mit dem mehrmaligen Weltmeister aus den USA. "Ich wollte gegen Ali gewinnen, hatte aber keine Chance", sagte er dem NDR. 180.000 Mark hatte der Fleischermeister mit dem Kampf verdient und war stolz: "Dadurch wurde ich auch bekannter. Alle sagten 'Ach, das war der, der gegen Ali geboxt hat'", sagte Blin.
Auch Enkel Joscha boxt
Sein Box-Talent hat er vererbt: Enkel Joscha Blin versucht, in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten. Der 24-Jährige gab im Dezember 2021 sein Profidebüt. "Ich bin der Meinung, er hat gute Qualitäten. Er ist schnell und kann hauen. Er wird seinen Weg machen", sagte Jürgen Blin.
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