Rickey Paulding von den Baskets Oldenburg © IMAGO / Contrast

Baskets Oldenburg: Rickey Paulding geht - "Pauldingburg" bleibt

Stand: 28.04.2022 14:42 Uhr

Nach 15 Jahren Baskets Oldenburg steht für Rickey Paulding am Freitag das letzte BBL-Heimspiel an. Es wird emotional werden, wenn die Club-Legende "auf Wiedersehen" sagt - nicht "Tschüss".

Basketball in Oldenburg, das ist Rickey Paulding. 2007 kam der Amerikaner nach Niedersachsen und blieb. 15 Jahre lang ging er auf Korbjagd für die Baskets, widerstand allen Abwerbungsversuchen, weil seine Familie und er sich so wohl in Oldenburg fühlten, und prägte eine Ära. Außergewöhnlich im Basketball und der BBL, wo Spielerwechsel und kurzfristige Verträge an der Tagesordnung sind.

Am Freitag gegen Würzburg wird Paulding nun das letzte Mal ein BBL-Heimspiel in der Baskets-Halle bestreiten, ehe die Saison mit dem Auswärtsauftritt am Sonntag in Ludwigsburg zu Ende geht. Am 4. Juni findet noch ein Abschiedsspiel für den 39-Jährigen in Oldenburg statt - Ehre, wem Ehre gebührt. Aber schon am Freitag wird der Taschentuchverbrauch in Oldenburg wohl hoch sein.

"Für mich ist Oldenburg Zuhause. Das war es für mich und meine Familie 15 Jahre lang. Ich werde das Fahrradfahren durch die Stadt vermissen. Ich werde die Menschen vermissen. Ich werde es vermissen, für den Verein zu spielen." Rickey Paulding

"Rickey Paulding ist entscheidend für die Identität des Clubs. Er steht für unsere Werte: Leidenschaft, Fleiß, Bodenständigkeit und Bescheidenheit", sagt Oldenburgs Geschäftsführer Hermann Schüller über den Amerikaner, der 2007 aus Frankreich nach Oldenburg kam.

Familie aus USA für das letzte Heimspiel angereist

Dass er aber 15 Jahre lang in der Universitätsstadt an der Hunte bleiben würde, hätte er damals auch nicht gedacht. "Nein, natürlich nicht", so Paulding, der gegen Würzburg aufgeregt sein wird. Seine Mutter und Schwiegermutter sind extra aus den USA gekommen, um bei diesem besonderen Moment dabei zu sein. "Das bedeutet mir viel. Meine Mutter hat dafür gesorgt, dass ich meinen Weg gehen konnte und mich in meiner Jugend immer aus prekären Situationen herausgehalten", sagt Paulding, der ohne Vater im nicht ganz einfachen Umfeld von Detroit aufgewachsen ist.

Meister 2009 und Pokalsieger 2015

Fast 8.000 Punkte (7.933) hat der Publikumsliebling für die Baskets gemacht, mit denen er in eigener Halle Meister (2009) und Pokalsieger (2015) wurde. Der auch jenseits des Vereins enorm beliebte Kapitän ist zudem der beste ausländische Scorer der Bundesliga-Geschichte. Er gehörte fest zum BBL-Inventar, wurde nach seinem angekündigten Abschied auch in den gegnerischen Hallen gefeiert.

Zurück in die USA - "Einfach nur entspannen"

Nach dem Karrierende zieht es Paulding trotzdem zurück in seine amerikanische Heimat, nach Kansas City. Er will seiner Familie wieder näher sein. "Es war schon sehr besonders, so lange Zeit an einem Ort gewesen zu sein. Da sind viele bleibende Erinnerungen und ich werde vieles vermissen", sagte er "Radio Bremen". "Aber ich schaue nach vorne, auf das, was kommt. Dass ich mehr Zeit für meine Familie haben werde."

Erst einmal, so kündigte der Vater dreier Kinder an, wolle er "zwei Monate auf der Couch relaxen". Seinem Sport und den Baskets will er aber erhalten bleiben, denn: "Basketball ist mein Leben und wird es immer sein."

Über seine genaue Rolle in der Zukunft laufen aktuell noch Gespräche mit den Verantwortlichen des Clubs. "Für mich wäre es schön, hier etwas mit Kindern machen zu können. Wenn ich mich zum Beispiel um Basketball-Camps kümmern, den Basketball in Oldenburg weiterwachsen lassen könnte", so der 39-Jährige.

Paulding: "Auf jeden Fall ein bis bald"

So ganz weg wird Paulding in "Pauldingburg" ohnehin nie sein. Ein riesiges Graffiti, auf dem die Club-Ikone seine Arme ausstreckt, prangt an einer Wand neben der Baskets-Arena. "Pauldingburg - since 2007" ist darauf in großen Buchstaben zu lesen. "Das macht mich schon stolz", sagt Paulding, der Oldenburg und die Baskets-Fans auf jeden Fall auch nach seinem Karriereende besuchen möchte. "Es ist daher kein Tschüss, sondern ein bis bald."

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 01.05.2022 | 22:50 Uhr

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