Konstantin Engel vom SSV Jeddeloh II © IMAGO / Claus Bergmann Foto: Claus Bergmann

Nach Tod von Eckbauer: Jeddelohs Spagat zwischen Trauer und Fußball

Stand: 13.01.2023 14:16 Uhr

Der Fußball-Regionalligist SSV Jeddeloh II steht nach dem tragischen Tod seines Spielers Hannes Eckbauer am vergangenen Sonnabend unter Schock. Die Mannschaft soll in der kommenden Woche zwar wieder die Vorbereitung auf die Restrunde aufnehmen. Aber den Spielern ist die Teilnahme am Training freigestellt.

Eigentlich hatten die Ammerländer am morgigen Sonnabend ein Testspiel gegen den VfL Oldenburg bestreiten sollen. Doch zum Vergleich mit dem klassentieferen Nachbarclub wird es nicht kommen. Stattdessen wird das Team an einer Trauerfeier für Eckbauer in Friedrichsfehn teilnehmen.

Der 19 Jahre alte Verteidiger war am vergangenen Sonnabendmorgen gegen 6 Uhr an einer Bahnstrecke in Oldenburg von einem Zug erfasst worden und kam dabei ums Leben. Rund eineinhalb Stunden zuvor hatte die Polizei Eckbauer, der mit einem E-Scooter unterwegs war, kontrolliert und bei ihm einen Promillewert 1,34 festgestellt. Der junge Fußballer musste daraufhin mit auf die Wache. In Gewahrsam wurde er aber nicht genommen.

Spieler können Seelsorger in Anspruch nehmen

Der SSV Jeddeloh II, zu dem Eckbauer zu Saisonbeginn vom JFV Edewecht gewechselt war, setzte nach dem Tod des Mitspielers das Training aus und sagte ein für den vergangenen Sonntag geplantes Testspiel gegen den Drittligisten VfB Oldenburg ab.

Am vergangenen Dienstag trafen sich das Team und der Trainerstab erstmals nach dem Unglück in einem Aufenthaltsraum auf dem Trainingsgelände. "Das war sehr, sehr traurig", berichtete Geschäftsführer Gerhard Meyer dem "kicker".

Jeder Spieler gehe anders mit Eckbauers Tod um, sagte er weiter. Der Verein stellte sicher, dass die Fußballer bei Bedarf die Hilfe von Seelsorgern in Anspruch nehmen können.

Training derzeit auf freiwilliger Basis

Der Schmerz und die Trauer über den Verlust von Eckbauer werden die SSV-Spieler- und Verantwortlichen fraglos noch lange begleiten. Eine Rückkehr zur Normalität wird für den Dorfclub so schnell nicht möglich sein. Dessen sind sich natürlich auch die Verantwortlichen bewusst. "Jedem ist aktuell freigestellt, ob er trainieren möchte oder nicht. Das kann jeder, je nach Lage, für sich entscheiden", erklärte Geschäftsführer Meyer.

Geplant ist derzeit, dass die Mannschaft in der kommenden Woche wieder die Vorbereitung für die am ersten Februar-Wochenende beginnende Restrunde aufnimmt. Am Dienstag (19.30 Uhr) ist ein Freundschaftsspiel in Zeven gegen den Ligarivalen Hamburger SV II angesetzt.

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Hallo Niedersachsen | 07.01.2023 | 19:30 Uhr

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