Als Uwe Seeler die Achillessehne riss
Am 20. Februar 1965 verletzte sich Uwe Seeler schwer. Die Karriere des HSV-Stürmers schien beendet. Doch er kämpfte sich zurück.
Der Knall hallt bis auf die Tribüne des Waldstadions. Uwe Seeler wälzt sich vor Schmerzen im Schnee. Es ist die 56. Minute des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt am 20. Februar 1965, der Hamburger SV führt mit 1:0, da zieht sich der HSV-Mittelstürmer ohne gegnerische Einwirkung einen Riss der Achillessehne zu. "Ich dachte, mich hat da hinten ein Elefant getreten", schildert Seeler den schicksalsträchtigen Moment. Die Karriere des damals 28-Jährigen scheint beendet. "Ich wusste natürlich, dass vor mir alle aufgehört haben, die einen Achillessehnendurchriss hatten", sagt Seeler.
Siegtreffer in WM-Qualifikation
In einer Hamburger Privatklinik wird Seelers rechter Fuß zwei Tage nach der Verletzung operiert. Ganz Fußball-Deutschland nimmt Anteil. "Die wussten gar nicht, wohin mit den Blumen. Auch die Briefe, die gekommen sind, waren herzzerreißend", erzählt Seeler. Der Stürmer gibt alles, um auf den Fußballplatz zurückzukehren - und schafft tatsächlich die medizinische Sensation. Schon im August spielt er mit einem Spezialschuh wieder in der Bundesliga. Und auch Bundestrainer Helmut Schön kann sich auf "Uns Uwe" verlassen: Sieben Monate nach seinem Achillessehnenriss schießt Seeler die deutsche Nationalmannschaft in Schweden mit dem 2:1-Siegtreffer zur WM-Endrunde 1966 in England.
