Als Uwe Seeler die Achillessehne riss

Stand: 19.02.2013 09:55 Uhr

Am 20. Februar 1965 verletzte sich Uwe Seeler schwer. Die Karriere des HSV-Stürmers schien beendet. Doch er kämpfte sich zurück.

Uwe Seeler im Krankenhaus nach seiner Achillessehnenverletzung 1965 © dpa
Uwe Seeler im Krankenhaus nach seiner Achillessehnenverletzung 1965.

Der Knall hallt bis auf die Tribüne des Waldstadions. Uwe Seeler wälzt sich vor Schmerzen im Schnee. Es ist die 56. Minute des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt am 20. Februar 1965, der Hamburger SV führt mit 1:0, da zieht sich der HSV-Mittelstürmer ohne gegnerische Einwirkung einen Riss der Achillessehne zu. "Ich dachte, mich hat da hinten ein Elefant getreten", schildert Seeler den schicksalsträchtigen Moment. Die Karriere des damals 28-Jährigen scheint beendet. "Ich wusste natürlich, dass vor mir alle aufgehört haben, die einen Achillessehnendurchriss hatten", sagt Seeler.

Siegtreffer in WM-Qualifikation

In einer Hamburger Privatklinik wird Seelers rechter Fuß zwei Tage nach der Verletzung operiert. Ganz Fußball-Deutschland nimmt Anteil. "Die wussten gar nicht, wohin mit den Blumen. Auch die Briefe, die gekommen sind, waren herzzerreißend", erzählt Seeler. Der Stürmer gibt alles, um auf den Fußballplatz zurückzukehren - und schafft tatsächlich die medizinische Sensation. Schon im August spielt er mit einem Spezialschuh wieder in der Bundesliga. Und auch Bundestrainer Helmut Schön kann sich auf "Uns Uwe" verlassen: Sieben Monate nach seinem Achillessehnenriss schießt Seeler die deutsche Nationalmannschaft in Schweden mit dem 2:1-Siegtreffer zur WM-Endrunde 1966 in England.

Weitere Informationen
Abschiedspiel für Uwe Seeler im Volksparkstadion 1972 © Witters Foto: Wilfried Witters

HSV-Legende Uwe Seeler: Ein Idol für alle

Uwe Seeler war auf und neben dem Fußballplatz einzigartig. Ein multimedialer Blick auf sein Leben und seine eindrucksvolle Karriere. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 24.02.2013 | 22:45 Uhr

Mehr Fußball-Meldungen

Torwart Bernd Franke (l.) und Hartmut Konschal von Eintracht Braunschweig 1973 mit dem Jägermeister-Hirsch auf der Brust © IMAGO / WEREK

50 Jahre Trikotwerbung: Vom Hirschkopf zum Milliarden-Geschäft

Jägermeister-Chef Günter Mast revolutionierte einst mit dem Hirsch auf dem Braunschweiger Trikot den Fußball. Mittlerweile geht es im Sportsponsoring um Milliarden. mehr