Rapid Wien : Djurgardens IF

Fazit: Für Rapid endet der Traum vom Semifinale tragisch. Tragisch, weil Rapid trotz des Horror-Starts mit einem frühen Ausschluss von Sangare und eines Elfmetergegentors das Spiel nicht aus der Hand gab und die Partie offen hielt bis zur 93. Minute. Danach war es dann aber um die Wiener geschehen, den negativen Schlusspunkt setze Raux-Yao mit einem unnötigen Brutalo-Foul und der 2. roten Karte.

Viel dürfte hier nicht mehr passieren, Rapid versucht es zwar nach wie vor, aber langsam geht ihnen der Saft aus, die Gäste warten nur noch ab, bis die Zeit verstrichen ist, entsprechend defensiv verhalten sie sich inzwischen.

Jetzt wird es natürlich extrem schwer für die verbleibenden Rapidler, soeben musste Hedl rettend bei einem Weitschuss eingreifen, ein weiteres Tor scheint nur mehr eine Frage der Zeit.

Rapid gibt nicht auf, Burgstaller und Seidl scheitern in Kombination am 2. Treffer.

Der letzte Abschnitt hat begonnen, 15 Minuten bleiben Rapid noch, in Unterzahl zwei Tore wettzumachen. Allein, vielen Fans fehlt offenbar der Glaube, es leeren sich schon jetzt mehr und mehr die Ränge.

Böckle mit einer langen Flanke von links in Richtung Tor, der Ball geht neben das Tor, Rinne fischt aber ins Leere, so sieht die Sache dann gefährlicher aus, als sie eigentlich war.

Burgstaller dringt in den Strafraum ein, wird dann an die Torauslinie abgedrängt, schafft aber noch den Querpass zur Mitte, wo jedoch ein Schwede umringt von mehreren Rapidlern ran kommt und klärt. Der Unparteiische pfiff aber die Aktion ohnehin ab, wegen eines vermeintlichen Abseits von Burgstaller.

Rapid verteidigt im Strafraum mit Risiko, ein Schwede liegt am Boden, der VAR schaltet sich ein, aber es gibt keinen Elfmeter. Glück gehabt.

Weiter geht es mit der Verlängerung!

Eine unglaublich spannende und unterhaltsame Partie geht in die Verlängerung. Beide Teams hätten dieses Spiel für sich entscheiden können, das ist insofern bemerkenswert mit Blick auf die Unterzahl der Wiener, die nun schon seit rund anderthalb Stunden andauert.

Die letzte Aktion gehörte Oswald, der am Fünfereck an eine Flanke per Kopf rankommt, aber die Kugel drüber haut.

Adam Ståhl hat den Matchball am Kopf, nach einer starken Flanke von Kosugi, er wird aber dabei empfindlich gestört, statt aus kurzer Distanz direkt aufs Tor zu köpfen, platziert er den Ball neben das Tor.

Rapid macht zunächst zwar nichts aus der Ecke, doch wenige Augenblicke danach kommen die Wiener durch Jansson doch noch zum Abschluss, Rinne kann den Weitschuss zur Seite parieren.

Jansson sorgt mit seinen schnellen Antritten immer wieder für Wirbel, er holte mit einem solchen soeben eine Ecke heraus.

Oswald wird von Seidl gut in Szene gesetzt, er hat Begleitschutz, zudem kommt Rinne herausgestürmt, der Ball prallt an Rinne leicht ab, den Nachsetzer versucht Oswald noch seitlich reinzuspitzeln, aber der Verteidiger der Schweden ist um eine Haaresbreite weiter vorne und klärt.

Allzu lange ist nicht mehr zu spielen, Stand jetzt hätten wir eine Verlängerung und auf diese zielt es Rapid vermutlich ab, nachdem derzeit nur noch die Schweden den Ball halten. Die Wiener selbst haben auch schon einige Leistungsträger ausgewechselt.

Hedl lenkt einen Schuss von Top-Torschützen Tokmac Nguen über die Querlatte, es gibt Ecke.

Diese Ecke zumindest verlief nun aber mal ungefährlich.

Nächster Eckball für Rapid. Man muss schon sagen, Rapid macht das sehr gut, man merkt phasenweise gar nicht, dass die Wiener schon seit Minute 7 einen Mann weniger sind.

Seidl scheitert gleich doppelt! Beljo setzt sich zunächst gegen zwei Gegenspieler auf der linken Seite durch, das ist der Dosenöffner für Seidl, der dann nach dem Zuspiel auf Rinne zustürmt, seinen ersten Schuss pariert der schwedische Schlussmann, der Nachsetzer geht übers Tor, wobei da ein gegnerischer Verteidiger noch dran gewesen sein dürfte.

Oswald putzt aus, nachdem Djurgårdens Rapid hinten regelrecht festgenagelt hatte. Doch die Aktion geht glimpflich aus.

Praktisch im Gegenzug vergibt Priske nach einem Lochpass die Riesenchance auf die erneute Führung, der Ball kullert aber knapp am langen Eck vorbei.

Beljo bekommt ein hohes Zuspiel, setzt den Körper ein und blockt seinen Gegenspieler weg, damit ist er durch, doch er scheitert im 1-gegen-1 an Keeper Rinne. Die Aktion wurde aber abgepfiffen, Beljo war beim Wegblocken doch zu rüde für den Schiedsrichter. Das wird seinen Ärger etwas mildern.

Auer kommt an einen zweiten Ball, sein Schuss wird aber geblockt, die Eckball-Aktion endet dann mit einem Foulspiel von Seidl.

Beljo prüft den schwedischen Schlussmann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, es gibt Ecke. Der Kroate ist einer der besten in Grün Weiß heute Abend.

Und die wird brandgefährlich, Danielson kommt nach einem Gestochere an den Ball und zieht ab, Beljo köpft die Kugel auf der Linie retour ins Feld.

Erstmals ist Hedl gefordert bei einem Schuss aufs kurze Eck von Nguen, der Keeper klärt zur Ecke.

Weiter geht es!

Pausen-Fazit: Was für Spiel! Mit einem Remis geht es in die Kabine. Ein früher Ausschluss von Sangare sowie ein Elfmetertor der Gäste schienen aus einer vielversprechenden Europacup-Nacht schon ein Albtraum-Szenario werden zu lassen, doch ein Eigentor, ausgelöst durch einen Seidl-Freistoß, lässt Rapid wieder jubeln. So nebenbei rettet dann auch noch Raux Yao auf der Linie! Nun erst einmal durchschnaufen!

Und beinahe die erneute Führung für die Gäste, doch Raux Yao rettet gerade noch auf der Linie.

Es gibt acht Minuten Nachspielzeit!

Es gibt Elfmeter für Djurgårdens.

Wieder ein Stellungsfehler von Auer im Strafraum bei einem hohen Zuspiel an die rechte Stange, er bekam dabei vom Gegenspieler den Ball auf die Hand, und der VAR schaltet sich ein. Das sieht ungut aus.

Rapid ist nun eine halbe Stunde in Unterzahl, bis auf den Abschluss von Haarala ließ man nicht allzu viel zu.

Auer mit einem sehr riskanten Rückpass zu Hedl, der Außenverteidiger wirkt heute nicht immer sattelfest, schon bei der Hedl-Parade war er es, der mit seinem Stellungsspiel den gefährlichen Abschluss von Haarala ermöglicht hatte.

Rapid verlegt sich primär nun natürlich aufs Verteidigen, dennoch kann man längere Ballbesitz-Phasen vorweisen, die durchaus auch ambitioniert nach vorne getragen werden, dies eröffnet allerdings Kontermöglichkeiten für die Schweden. So auch gerade eben, die Situation wurde aber nicht weiter brisant.

Doch aus der Situation entsteht leider kein Abschluss.

Bitter für die Gäste, die nun innerhalb von 22 Minuten gleich zwei Spieler verletzungsbedingt austauschen müssen.

Kurze Aufregung im Sechzehner der Gäste, ein Rapidler kommt zu Fall, der VAR schaltet sich ein, doch Anthony Taylor bleibt bei seiner Entscheidung, es gibt keine Elfmeter für Rapid.

Und da ist sie, die erste Großchance, aber Hedl pariert aus wenigen Metern Schussdistanz. Der Abschluss erfolgte durch Haarala, der nach einem Kombinationsspiel hinter die Kette durch war, aber vom Elferpunkt aus kläglich scheiterte.

Obwohl hier schon früh im Spiel Wirbel war, auf die erste Chance warten wir noch. Momentan kommen die Gäste aber immer öfters gefährlich nahe an einen vielversprechenden Abschluss.

Das wirft natürlich Rapids Matchplan über den Haufen, Kara muss daher vom Feld. Aber auch für den Gefoulten nimmt die Partie leider ein jähes Ende.

Die Schweden legen es aggressiv an und gehen früh ins Pressing.

Es geht hier gleich intensiv zur Sache, wir hatten bereits 2 Foulunterbrechungen.

Der Ball rollt in Wien-Hütteldorf.

Der Block West stimmt sich ein mit einer tollen Choreo, in der Zwischenzeit kommen die Teams aufs Feld.

Nur noch rund 10 Minuten bis zum Anpfiff, die Stimmung ist schon jetzt hervorragend.

Die Schweden waren übrigens in der laufenden Conference-League-Saison schon einmal zu Gast in Österreich: im Oktober 2024 beim LASK. In Linz kam man nicht über ein 2:2 hinaus; ein Ergebnis, welches für Rapid bereits zum Weiterkommen ausreichen würde.

Ein paar Zahlenspielereien für Statistik-Fans, die obendrein noch Mut machen für heute: Rapid ist nicht nur in sämtlichen Heimspielen in der aktuellen Europacup-Saison noch unbesiegt (vier Siege, drei Unentschieden), die Hütteldorfer haben überhaupt erst drei ihrer jüngsten 21 Heimspiele in UEFA-Bewerben verloren.

Auch bei den Gästen gibt es eine wesentliche Änderung im Vergleich zum Hinspiel: Star-Torjäger Nguen ist wieder mit von der Partie. Der Norweger ist mit 3 Treffern und 4 Vorlagen in der Conference League der mit Abstand erfolgreichste Scorer im Team.

Helfen soll dabei Auer, der für den gesperrten Bolla zurück in die Startelf kommt und auch Sangare, der anders als im Hinspiel wieder von Beginn an dabei ist. Dritte Änderung betrifft den Kapitän, Seidl, der für den erkrankten Jansson in die Startelf rückt. Jansson selbst ist aber auf der Bank.

Ob es dann aber tatsächlich bereits im Hinspiel an die legendäre Stamford Bridge ginge, steht noch aus, denn gelingt parallel Tottenham in Frankfurt in der Europa League ebenfalls der Aufstieg, könnte es noch zu Änderungen kommen, hätten dann doch gleich zwei Londoner-Klubs Heimrecht im Halbfinal-Hinspiel. Doch bevor es soweit ist, muss Rapid natürlich erst einmal das Viertelfinale überstehen.

Nimmt Rapid die Hürde Djurgårdens wartet vermutlich ein echter Kracher im Halbfinale, dessen Erreichen für den FC Chelsea nach dem 3:0-Auswärtserfolg bei Legia Warschau nur mehr Formsache zu sein scheint.

Gelingt Rapid heute der erste Semifinal-Einzug im Europacup seit 29 Jahren? Die Chancen stehen nicht schlecht, nachdem auswärts vergangene Woche ein 1:0-Sieg gelungen ist. Die Auswärtstorregel gibt es zwar nicht mehr, mit mehr als 25.000 Zuschauer im Rücken und dem Ein-Tore-Vorsprung ist die Ausgangslage aber dennoch äußerst vielversprechend.