Eintracht Braunschweig : Holstein Kiel

Fazit:
Holstein Kiel behält in einer hitzigen zweiten Hälfte die Nerven und besiegt Eintracht Braunschweig mit 3:2. Nach dem Seitenwechsel erzielte Becker nach einem mustergültigen Kieler Konter über Reese das schnelle 3:0 für die Gäste (48.). Statt die Köpfe in den Sand zu setzen, rappelten sich die Löwen auf und zeigten eine tolle Leistung. Bis auf 3:2 kamen die Hausherren noch heran, aber das dritte Tor wollte in einer spannenden Schlussphase einfach nicht fallen. Bester Spieler an diesem Abend war Kiels Reese, der an allen Treffern der Gäste direkt beteiligt war und damit einen großen Beitrag zum Sieg seiner Mannschaft geleistet hat. Die Eintracht muss diese knappe Niederlage schnell aus den Köpfen bekommen und fährt nächste Woche nach Düsseldorf. Holstein Kiel empfängt zuhause den SC Paderborn. Schönen Abend noch und bis zum nächsten Mal!

Die Bälle fliegen jetzt immer wieder hoch in den Kieler Strafraum hinein. Entweder faustet Schreiber den Ball aus der gefährlichen Zone oder ein Abwehrspieler ist rechtzeitig zur Stelle.

Es ist eine zerfahrene Schlussphase - Braunschweig wirft alles rein, kann sich aber keine klaren Torchancen herausspielen. Kiel hingegen kann das Spiel im eigenen Ballbesitz nicht beruhigen, weil Eintracht die Gäste dauerhaft unter Druck setzt.

Schreiber im Tor der Störche bekommt in dieser zweiten Hälfte richtig was zu tun: Bonga zieht von rechts mit dem Ball nach innen und zieht mit links flach ab. Der junge Keeper ist im kurzen Eck zur Stelle.

Auf beiden Seiten wurde noch mal gewechselt: Reese verlässt das Feld und für ihn kommt Porath. Bei Braunschweig hat der ausgepowerte Kaufmann den Platz und wird durch Peña ersetzt.

Decarli verpasst den Ausgleich! Schreiber unterschätzt eine weite Ecke auf den zweiten Pfosten und fliegt am Ball vorbei. Dort steht Decarli eigentlich einschussbereit, aber der Verteidiger hat nicht damit gerechnet, dass der Keeper am Spielgerät vorbeigreift und nimmt sein rechtes Bein nicht früh genug hoch - schade für die Eintracht!

Bonga nimmt über links Speed auf, zieht bis zur Grundlinie und bringt aus vollem Lauf eine gute Flanke nach innen. Erras köpft den Ball am ersten Pfosten zur Ecke.

Braunschweig setzt sich am gegnerischen Strafraum fest - zwei Ecken der Löwen kann Kiel verteidigen, bis sich Kaufmann den nächsten Distanzschuss nimmt. Schreiber muss bei diesem Versuch allerdings nicht eingreifen.

Auch die Gäste wechseln ein weiteres Mal und bringen Arp für Skrzybski in die Partie. Die Schlussphase hat nun begonnen.

Kiel vollendet fast den nächsten Konter! Wieder ist Reese der Strippenzieher und legt links raus auf den freien Holtby. Kiels Nummer zehn flankt gefühlvoll auf den Elfmeterpunkt, wo Reese im Vollsprint auftaucht und zum Kopfball kommt. Fejzić wehrt den Abschluss mit einer tollen Parade zur Seite ab. Was für ein spannendes Spiel!

Mittlerweile ist die letzte Viertelstunde angebrochen und Spannung ist in der verbleibenden Zeit definitiv garantiert. Die Eintracht gibt sich nicht geschlagen und lässt Kiel jetzt permanent hinter dem Ball herlaufen. Wie lange reichen die Kräfte der Störche?

Braunschweig geht aufs Ganze und nimmt mit Kuruçay einen Abwehrspieler vom Feld. Für den Startelfdebütanten kommt Stürmer Bonga ins Spiel.

Die Gastgeber haben sich den Anschlusstreffer auf jeden Fall verdient! Braunschweig dominiert jetzt das Spiel und lässt die Kugel laufen. Es ist also ein ganz anderes Spiel als in Durchgang eins, als die Rollenverteilung genau anders herum verteilt war. Kiel hat in dieser Phase Mühe das Spiel zu beruhigen!

Schreiber behält trotz viel Verkehr vor sich die Übersicht und wehrt stark ab! Vorausgegangen war eine flache Hereingabe von rechts, die Kaufmann reingespielt hat. Die rechte Braunschweiger Seite ist in den letzten Minuten an allen gefährlichen Situationen beteiligt.

Braunschweig hat sich nach dem dritten Gegentreffer schnell gefangen und sich durch Multhaupt zurückgemeldet. Die Einwechslungen haben sich für Eintracht auf jeden Fall bezahlt gemacht!

Die Partie hat nun richtig Fahrt aufgenommen und auch die Fans der Löwen sind aufgewacht, pushen die Heimmannschaft lautstark nach vorne. Bei Kiel sind mit Holtby und Mühling zwei erfahrene Spieler auf Kieler Seite ins Spiel gekommen - Friðjónsson und Schulz haben dafür Feierabend.

Braunschweig versucht den Ball in den eigenen Reihen zu halten und Ruhe ins Spiel reinzubringen. Kiel hält mit einer geschlossenen Abwehr dagegen und bleibt bei Kontern immer brandgefährlich, wie man beim 3:0 eindrucksvoll gesehen hat.

Was für eine kalte Dusche für die Eintracht! Mit frischen Kräften sollte die Wende her und dann spielt Kiel so einen Konter eiskalt bis zum Tor perfekt zu Ende.

Die zweite Halbzeit hat begonnen und Braunschweig kommt mit drei neuen Spielern aus der Kabine: Multhaup, Lauberbach und Krauße sind ab sofort für Ujah, Endo und Marx mit dabei.

Halbzeitfazit:
Holstein Kiel führt zur Halbzeit mit 2:0 gegen Eintracht Braunschweig! Den Gästen reichten zehn gute Minuten, die Reese und Friðjónsson mit ihren Treffern belohnte. Bei beiden Gegentoren fehlte der Braunschweiger Abwehr die Übersicht - nach vorne hin verbesserten sich die Löwen nach einer halben Stunde. Aber es fehlen kreative Ideen vor dem Tor der Kieler, denn bislang wurde oft auf Schüsse aus der zweiten Reihe zurückgegriffen. Nach dem Seitenwechsel muss von den Gastgebern deutlich mehr kommen, um das Spiel noch zu drehen.

Reese zieht bei einem Kieler Konter das Tempo an und kombiniert sich mit Erras über links durch. Sein flacher Pass nach innen findet dann aber keinen Abnehmer.

Wintzheimer bekommt den Ball über Umwege am zweiten Pfosten - er nimmt den Ball aus der Drehung direkt und legt den Ball aufs Netz des Kieler Kastens. Immerhin wieder ein Abschluss auf das gegnerische Tor!

Eine Braunschweiger Flanke von rechts wird gefährlich, weil Erras am Fünfer über den Ball tritt. Ujah hatte aber nicht damit gerechnet und geht der Kugel zu spät nach. Schreiber ist zur Stelle und sichert den Ball am ersten Pfosten.

Braunschweig bekommt jetzt öfter den Ball, bis nach vorne ins letzte Drittel können sich die Löwen bisher aber nicht kombinieren. Meistens sind es lange Bälle, die Kiel dann gut verteidigt.

Ein zu langsam ausgespielter Konter von Braunschweig endet in einem schwachen Distanzschuss von Marx, der von rechts nach innen gerückt war. Sein Versuch aus mehr als 25 Metern rutscht ihm über den Außenrist und fliegt weit am Tor vorbei.

Kaufmann entscheidet sich aus 23 Metern für einen Distanzschuss! Erras fälscht den flachen Abschluss noch leicht ab, deswegen muss Schreiber den Ball im Nachfassen sichern. Mit dem Richtungswechsel der Kugel hatte er nicht gerechnet.

Nach der 2:0-Führung hat Kiel einen Gang zurück geschaltet und spielt sich die Kugel in aller Ruhe im Mittelfeld zu. Der Zug zum Tor ist nach dem zweiten Tor etwas verloren gegangen. Braunschweig kann das aber nicht ausnutzen, weil das Spielgerät nach Ballgewinn viel zu schnell wieder weg ist.

Braunschweigs Coach Marcel Rapp ist in der Coaching Zone lautstark und wild gestikulierend unterwegs. Die Gastgeber haben etwas ihre Ordnung verloren.

Die Eintracht hatte vor dem Spiel auf die Heimstärke gesetzt - von der ist bisher aber noch nichts zu sehen. Kiel liegt hier verdient in Führung!

Bis auf die zwei Torchancen von Kaufmann und Ujah ist Braunschweig offensiv bisher abgetaucht. Die Störche lassen die Heimmannschaft nun gut laufen und die Eintracht hat es schwer den Ball überhaupt zu erobern.

Sander schnuppert mit seinem Schuss am 2:0! Eine Ecke wird dem Rechtsfuß direkt vor die Füße geklärt und er zögert nicht lange. Sein satter Abschluss aus rund 24 Metern rauscht nur wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei

Bitter für die Löwen, die jetzt etwas unsicher wirken. Wieder ist Sander über rechts durch und spielt von der Grundlinie einen flachen Rückpass auf Skrzybski. Kiels Nummer sieben will den Ball mit einer Drehung mitnehmen, aber sein Gegenspieler stellt gut den Körper dazwischen und Fejzić im Tor der Eintracht kann zupacken.

Reese setzt sich auf seiner rechten Bahn durch und spielt die Kugel aus vollem Lauf halbhoch an die Grenze des Fünfers - Friðjónsson kommt nicht an das Spielgerät und am zweiten Pfosten geht ein Abwehrspieler auf Nummer sicher und grätscht den Ball zur Ecke. Aber auch dieser Standard bringt bislang noch keine Gefahr.

Wir erleben lebhafte erste Minuten ohne eine Phase des Abtastens. Kiel hat zwar mehr den Ball, aber Braunschweig ist bereits zwei Mal gefährlich im Strafraum aufgetaucht und lauert auf Konter.

Donkor versucht über links den eingelaufenen Ujah zu bedienen, aber die Flanke ist etwas zu hoch angesetzt und der Stürmer kann den Ball nicht aufs Tor köpfen. Weil der Gegenspieler aber noch dran war, gibt es eine Ecke, die ungefährlich bleibt.

Der erste Torschuss der Partie gehört den Hausherren: Eine Flanke von rechts landet bei Kaufmann am zweiten Pfosten. Er nimmt die Kugel an und zieht nach innen, verzögert kurz und schießt dann durch die Beine seines Gegenspielers. Der Ball geht flach am linken Pfosten vorbei.

Schulz bringt die Kugel von links herein, aber Braunschweig fängt den schlecht getretenen Ball direkt ab und unterbindet eine gefährliche Aktion.

Es gibt die erste Ecke für die Störche: Skrzybski wird flach im Strafraum angespielt und sucht nach einer kurzen Drehung den Abschluss. Sein Versuch wird zur Ecke geblockt.

Endo wird von Schulz an der Mittellinie mit einem kräftigen Bodycheck zu Boden geschickt. Der Schiedsrichter führt mit dem Übeltäter ein kurzes Gespräch, es geht aber schnell weiter.

Lorenz hat in der Rückwärtsbewegung etwas Probleme beim Abspiel, bekommt den Ball unter Druck aber trotzdem noch rechtzeitig zu Schreiber gespielt, der die Kugel weit nach vorne schlägt.

Das Spiel läuft - aus dem Gästeblock weht noch etwas Rauch aufs Spiel, weil die mitgereisten Fans ein wenig Feuerwerk gezündet haben. Das verzögert den Anpfiff aber nicht.

Werfen wir noch einen Blick auf die Tabelle: Kiel steht vor diesem Spiel auf Rang acht und möchte den Platz in der oberen Tabellenhälfte vor St. Pauli und Rostock sichern. Für Braunschweig geht es in der Rückrunde um wesentlich mehr, denn die Eintracht hat aktuell nur einen Zähler mehr auf dem Konto als die Arminia aus Bielefeld, die auf Rang 16 steht. Im Abstiegskampf der zweiten Liga zählt jeder Punkt, daher werden die Gastgeber vor heimischem Publikum im Eintracht-Stadion sicher alles reinhauen.

Obwohl Kiel drei der letzten fünf Spiele gegen Braunschweig gewinnen konnte, ist die Ausgangslage so einfach wie, sie auf dem Papier aussieht. Denn auswärts in Braunschweig konnte Holstein in der 2. Bundesliga noch nie gewinnen! Das Hinspiel in Kiel gewannen die Störche souverän mit 3:0 - zwei Mal Skrzybski und ein Treffer von Pichler sorgten für den Endstand. Die Kieler Bilanz nach der Winterpause ist allerdings durchwachsen, denn auf einen Sieg gegen Fürth folgten zwei knappe Niederlagen gegen Lautern und Magdeburg. Ähnlich sieht die Situation der Braunschweiger aus, die ebenfalls nur eines der letzten drei Ligaspiele für sich entscheiden konnte.

Bei den Störchen aus Kiel gibt es dagegen nur einen Wechsel im Vergleich zur Niederlage gegen Magdeburg am vergangenen Wochenende. Kirkeskov kommt für Porath in die erste Elf, wodurch Reese vermutlich auf die zentrale Position im Mittelfeld rücken wird. Auch Kiel hat eine Handvoll Ausfälle zu beklagen, kommt damit aber trotzdem im Vergleich zur Eintracht noch gut weg. Stürmer Friðjónsson musste gegen Magdeburg beispielsweise angeschlagen vom Feld, ist aber offenbar fit genug für die Startelf beim Auswärtsspiel der Kieler.

Die Gastgeber aus Braunschweig gehen ersatzgeschwächt ins Spiel, weil Gechter (Kopfverletzung) die lange Verletztenliste erweitert. Dazu kommt Henning, der unter der Woche kurzfristig am Blinddarm operiert werden musste - auch er steht Trainer Schiele ein paar Wochen nicht zur Verfügung. Ebenfalls nicht mit an Bord im Vergleich zum letzten Spiel in Darmstadt ist De Medina (gelb-rote Karte). Stürmer Bonga sitzt heute zunächst auf der Bank und wird durch Ujah ersetzt. Neu dabei in der Startelf sind neben Ujah Kuruçay, der heute sein Startelfdebüt gibt und Nikolaou. Offensivakteur Pherai ist gelbgesperrt und kann seinem Team heute nicht helfen - diese Aussicht droht auch drei weiteren Löwen, die aktuell bei vier Gelben Karten stehen.