Italien : England

Ende 2. Halbzeit

Chiellini passt einmal nicht auf und lässt Saka fast entwischen, reißt ihn dann aber zumindest noch um. Klare Verwarnung!

Domenico Berardi wird über rechts nochmal an die Grundlinie geschickt und kann flanken, findet aber keinen Abnehmer und Walker gibt locker zu Keeper Pickford zurück.

Beide Mannschaften gehen jetzt nicht mehr das höchste Risiko ein. Beide Teams haben sich wohl auf die Verlängerung geeinigt.

Es gibt sechs Minuten Nachspielzeit!

Sterling nimmt nochmal Tempo auf und lässt einige Italiener stehen, läuft aber mit dem Ball ins Aus, bevor er ihn hineingeben kann.

Das Spiel steuert auf eine Verlängerung zu.

Gerade ist das Spiel unterbrochen. Ein Flitzer ist auf dem Feld, wird jetzt aber von den Ordnern abgeführt.

Insigne holt sich für ein Foul 35 Meter vor dem eigenen Tor den nächsten Karton ab.

Chiesa schleppt sich angeschlagen vom Platz und Bernardeschi steht zum Wechsel bereit. Aber Chiesa humpelt nochmal zurück ins Feld.

Italiens Aufschwung hat auch viel mit der Leistungssteigerung von Chiesa zu tun. Erneut tankt sich der Juve-Akteur links durch, Saka und Walker können ihn nicht halten. Phillips eilt noch zur Hilfe, gemeinsam schaffen sie es irgendwie - und Chiesa knickt unglücklich um. Er muss lange behandelt werden.

Die Stimmung in Wembley hat deutlich gelitten. Momentan spielt nur noch Italien, lässt den Ball laufen, hat ganz, ganz viel Ballbesitz. Von England kommt nichts mehr. Eine Viertelstunde vor Schluss spricht mehr für die Gäste.

Die "Squadra Azzurra" macht Dampf! Die Italiener attackieren den englischen Aufbau in vorderster Linie und lassen die Engländer nicht mehr in Ruhe.

Eine Viertelstunde vor Schluss ist dieses EM-Finale komplett offen! Italien ist weiterhin die aktivere Mannschaft, England sucht nach der spielerischen Linie, die nun Liverpools Jordan Henderson reinbringen soll.

Knappes Ding! Mit einem langen hohen Ball hebeln die Italiener die englische Kette aus. Berardi nimmt den Ball aus vollem Lauf mit Risiko volley und schiebt ihn am unkoordiniert herausstürzenden Pickford vorbei. Dabei verfehlt er aber auch das Gehäuse knapp.

Saka kommt für Trippier. Und mit dem jungen Arsenal-Spieler wird die Ausrichtung des englischen Spiels deutlich offensiver.

Italien spielt eine bessere zweite Halbzeit und England verteidigte die Führung nicht mehr so aktiv und nach vorne orientiert wie im ersten Durchgang. Der Ausgleich hatte sich abgezeichnet.

Das Wembley-Stadion ist jetzt etwas verstummt. Mal gucken, wie beide Teams jetzt auf den neuen Spielstand reagieren. Denn zuletzt waren vor allem die "Azzurri" am Drücker.

Berardi bringt die Ecke von rechts nach innen. Am ersten Pfosten wird der Ball verlängert, dann verfehlt in der Mitte Chiellini, bevor Verratti am zweiten Pfosten aufs kurze Eck köpft. Pickford kann parieren, doch der Abpraller landet bei Bonucci, der aus drei Metern einschiebt.

Italiens Druck wird stärker. Chiesa flankt von links in den Strafraum. Maguire klärt per Kopf zur Ecke.

Nach einem Eckball wird dann auch England mal wieder gefährlich. Der Kopfball von Stones kommt aber zu zentral und wird von Donnarumma über den Querbalken befördert. Die folgende Ecke bringt dann keine Gefahr mehr.

Da ist die Chance für Italien auf den Ausgleich! Chiesa prüft mit einer Einzelaktion aus dem Strafraum England-Schlussmann Pickford mit einem Flachschuss. Aber der Keeper ist zur Stelle. Starke Parade!

England verteidigt jetzt mit allen zehn Feldspielern am eigenen Sechzehner. Und das mit mehr als einer halben Stunde Spielzeit auf der Uhr.

Roberto Mancini hat ein wenig umgestellt, indem er seinen einzigen echten Mittelstürmer Immobile geopfert und mit Berardi einen weiteren Außenspieler gebracht hat. Insigne rückt dafür nun weiter in die Spitze und tankt sich gleich mal durch in den Fünfer, kann Pickford aus spitzem Winkel aber nicht überraschen.

Immobile war in diesem Finale komplett wirkungslos. Mancini bringt für ihn Berardi.

Aber Insigne kann die perfekte Freistoßposition aus 18 Metern zentral vor dem Tor nicht nutzen. Er setzt den Schuss rechts oben über den Kasten.

Englands Sterling rennt Insigne etwas ungeschickt in zentraler Position vor dem englischen Strafraum um. Gute Freistoßposition für Italien.

Sterling mogelt sich im Strafraum zwischen Bonucci und Chiellini durch, geht zu Boden und will mal wieder einen Elfmeter haben. Schiri Kuipers fällt darauf aber nicht herein.

Barella bringt Englands Top-Stürmer Harry Kane zu Fall. Kuipers zückt die erste Gelbe Karte der Partie.

Ohne personelle Veränderungen geht es in den zweiten Durchgang.

Anpfiff 2. Halbzeit

Pause in Wembley! England führt dank eines Blitzstarts nach 45 Minuten gegen Italien mit 1:0. Die "Three Lions" kamen furios aus der Kabine und gingen durch Shaw mit der ersten Chance schon nach zwei Minuten in Führung.  In der ersten Viertelstunde konnten Trippier und Shaw auf den Außenbahnen nach Belieben agieren und immer wieder Angriffe einleiten. Erst Mitte der ersten Hälfte stellten sich die Italiener besser auf das englische Spiel ein und wurden stärker. Bis 25 Meter vor dem Tor durften die Blauen kombinieren, bekamen aber keine Abschlüsse zustande. Die beste Möglichkeit vergab Chiesa, der aus 25 Metern knapp verzog.

Ende 1. Halbzeit

Bonuccis Verzweiflungsschuss aus 35 Metern reiht sich nahtlos in die Reihe schlechter Abschlüsse ein.

Die Hälfte der Nachspielzeit ist rum. Die Three Lions sehnen mittlerweile die Halbzeitpause herbei.

Die italienischen Abschlüsse häufen sich, bleiben aber harmlos. Erst wird Immobiles Schuss aus 15 Metern geblockt, dann schiebt Verratti die Kugel 18 Metern gemächlich in die Arme von Pickford.

Nachdem er in den ersten Minuten ein paar Ansagen gemacht hat, lässt Schiedsrichter Kuipers seither so gut wie jeden Zweikampf laufen.

Kurz vor der Pause entfachen die Gäste vielleicht so viel Druck wie heute noch nie. Aber die Versuche enden meist vor dem Strafraum.

Der fällige Freistoß wird in den englischen Strafraum gehoben. Aber kein Italiener kommt zuerst an den Ball. Doch die "Squadra Azzurra" bleibt am Drücker und setzt sich vorne fest.

Fünf Minuten bleiben noch bis zur Pause. Italien versucht es immer wieder durch die Mitte, wo sich gegen ein 3-5-2 die meisten Räume ergeben. Nicolò Barella zieht gegen Mason Mount einen Freistoß im Halbfeld.

Mit viel Laufarbeit - unter anderem müssen die beiden Außenangreifer Chiesa und Insigne nun konsequent die Wege von Trippier und Shaw mitgehen - haben die Italiener sich in diese Partie gekämpft. England ist in den letzten Minuten zu passiv und tritt offensiv kaum noch in Erscheinung.

Aber jetzt kommen die Südeuropäer mal zu ihrer Torchance. Enrico Chiesa treibt den Ball auf die englische Abwehr zu, kein Engländer kann ihn stoppen, und so zieht er von außerhalb des Strafraums ab - nur um Zentimeter rauscht der Schuss am rechten Pfosten vorbei.

Auf einmal tauchen die "Three Lions" gefährlich im Sechzehner der Italiener auf. Sterling bedient Mount, der will zurück zu seinem Sturmpartner spielen, aber ein italienisches Abwehrbein ist dazwischen.

Die "Squadra Azzurra" macht nun mehr Druck auf den gegnerischen Aufbau und bei den Engländern häufen sich die Fehlpässe. Ein Ball nach dem anderen wandert in italienische Füße.

Insignes 30-Meter-Schuss fliegt weit am englischen Tor vorbei. Der Versuch sorgt für Schadenfreude auf den Rängen.

Nach fast einer knappen halben Stunde Spielzeit: England lässt Italien nicht richtig ins Spiel finden. Von den Azzurri kommt viel zu wenig.

Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld machen die Italiener es mal schnell. Insigne und Immobile sind gegen unheimlich schnell zurückeilende Engländer aber klar in der Unterzahl und kriegen keinen Abschluss zustande.

Jorginho schleppt sich zurück auf das Spielfeld. Mal gucken, wie lange er durchhalten kann.

Chelseas Mittelfeldmotor Jorginho liegt nach einem Zweikampf am Boden und muss behandelt werden. Es sieht nicht gut aus.

Italiens Trainer Roberto Mancini diskutiert am Spielfeldrand wild. Er ist überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Italien war im gesamten Turnier noch nicht so unsicher und klein wie in diesen ersten 20 Minuten.

Italien wirkt noch immer arg verunsichert. Da geht sehr wenig zusammen bisher.

Nach wie vor ist England klar das bessere Team. Die Briten sind in Ballnähe immer ein Mann mehr, werden immer wieder gefährlich und lassen Italien kaum ins Spiel kommen.

Shaw schickt Mount über links, der holt eine Ecke heraus. Aber der Standard birgt keine Gefahr.

Und schon wieder ist Trippier auf rechts frei. Diesmal findet seine Flanke aber keinen Abnehmer. Die Italiener lassen vor allem auf rechts viel zu viel Platz. Die Gastgeber haben jede Menge Raum.

Die englischen Fans feiern jetzt schon, als wäre der Titel ihnen sicher. Noch sind aber knapp 80 Minuten zu gehen in diesem Finale.

Schon wieder wollen die Engländer schnell in den Strafraum der Italiener kommen, aber diesmal blockt Chiellini die Hereingabe von Trippier von rechts ab.

Lorenzo Insigne versucht es direkt, setzt seinen Versuch aber einige Meter zu hoch an. Jubel im Stadion. Das Publikum ist oben auf.

Shaw rennt Italiens Chiesa halbrechts vom Tor um. Das ergibt eine gute Freistoßposition aus 25 Metern Entfernung. Insigne wird das übernehmen.

Die Italiener müssen sich erst einmal sammeln. Zum ersten Mal bei dieser EM liegt die "Squadra Azzurra" zurück.

Das geht ja gut los. Das Tor von Shaw war das schnellste Tor in einem EM-Finale.

Wembley steht Kopf! Nach einer Ecke der Italiener treiben die Engländer den Ball mit Zug in die Hälfte der Italiener, es geht raus auf den rechten Flügel, wo Trippier auf den zweiten Pfosten flankt, wo Luke Shaw am linken Rand des Fünfmetertraums lauert und das Leder in die Maschen zur englischen Führung drischt.

England wird im Aufbau unter Druck gesetzt und Harry Maguires Rückpass gen Jordan Pickford ist so ungenau, dass er in ein der ersten Ecke für Italien endet.

Schiedsrichter Kuipers hat das Finale der EURO 2020 angepfiffen. Der Ball rollt!

Spielbeginn

Kurz vor Spielbeginn gehen beide Mannschaften auch noch einmal auf die Knie. Das Zeichen gegen Rassismus -  oft ja schon gesehen bei diesem Turnier.

Jetzt wird der Spielball von einem Sponsoren-Spielzeugauto auf den Rasen gefahren. Immerhin in Regenbogenfarben. Es passt zu dieser EM.

Die Platzwahl zwischen den beiden Kapitänen Kane und Chiellini ist absolviert. Das ist alles angerichtet. Es kann losgehen.

"God Save the Queen"- Gänsehaut in Wembley. 60.000 Kehlen schmettern die englische Nationalhymne.

Jetzt erklingt die Hymne der "Squadra Azzurra". Wie immer mit Inbrunst vorgetragen. Bedauerlicherweise gibt es ein paar Pfiffe vom englischen Publikum.

Direkt danach betreten die Mannschaften den Rasen. Zuerst Italien, gefolgt von den Engländern.

Éder, Portugals Finaltorschütze von 2016, hat den silbernen EM-Pokal gerade ins Stadion gebracht und auf einem Sockel platziert.

Mit Videoschiedsrichter Bastian Dankert ist derweil auch ein deutscher Unparteiischer mit von der Partie.

Schiedsrichter des Endspiels ist der Niederländer Björn Kuipers. Der 48-Jährige hat bereits diverse Finals der Europa und Champions League sowie EM-Endspiele der U17 und U21 geleitet und damit sicher die nötige Erfahrung für dieses Highlight.

Momentan läuft auf dem abgedeckten Rasen des Wembley-Stadions die Abschlussfeier dieser paneuropäischen EURO. Jede Menge Feuerwerk fliegt gen Himmel, es wird getanzt und gefeiert. Noch zehn Minuten bis zum Anpfiff. Die Teams machen sich derweil in den Katakomben für den großen Auftritt bereit.

Sein Gegenüber Gareth Southgate setzt vor allem auf die Fans im heimischen London. "Ich wollte mir kurz die Zeit nehmen, um allen für die unglaubliche Unterstützung zu danken, die wir bei diesem Turnier erhalten haben", ließ der 50-Jährige das Land nur wenige Stunden vor Anpfiff wissen. "Aber wir wissen natürlich auch, dass wir jetzt für euch liefern müssen. Also werden wir alles dafür tun, was wir können", versprach Southgate.

Roberto Mancini will auch im Endspiel nicht von seiner Marschroute abweichen und voll attackieren. "Wir sind es, die sie unter Druck setzen müssen", forderte der 56-Jährige. "Man muss mit dem richtigen Druck spielen und versuchen, Spaß zu haben. Nur so kann man ein Finale gewinnen", so Mancinis Plan für sein erstes großes Endspiel.

Das eine italienische Mannschaft einmal für Offensivfußball stehen würde, hätte man wohl auch nicht gedacht. Zwölf Tore schossen die Italiener bei dieser EURO, darunter war nur ein Eigentor, nur Spanien hat mit 13 Treffern bei dieser EM mehr geschossen. Aber die "Squadra Azzurra" kann die Iberer natürlich heute noch einholen oder übertrumpfen.

Italien-Coach Roberto Mancini hat in der Zwischenzeit eine Mannschaft geformt, die inzwischen seit 33 Spielen ungeschlagen ist. Bei der EM standen die Italiener für Zusammenhalt, Klasse, Leidenschaft und Offensivfußball.

Der Aufstieg der "Squadra Azzurra" ist bemerkenswert. Nach der verpassten WM-Teilnahme 2018 in Russland lag der italienische Fußball am Boden. Drei Jahre später stehen sie im EM-Finale von Wembley.

Eine Gruppe von ungefähr 100 Personen soll außerdem versucht haben, ohne Tickets ins Stadion zu stürmen. Nach Aussage des Stadionbetreibers ist die Lage aber wohl wieder unter Kontrolle.

Rund ums Wembley-Stadion haben sich aber leider bereits ein paar dramatische Szenen abgespielt. Offenbar haben sich dermaßen viele Fans auf den Weg in die britische Hauptstadt gemacht, dass die Polizei die Lage vielerorts nicht mehr unter Kontrolle hat. Überall wird gefeiert und gesungen.

Spätestens seit dem 2:0-Achtelfinalsieg über den Erzrivalen Deutschland ist der Glaube an den ersten großen Titel seit 1966 im ganzen Land zu spüren. Das erste EM-Endspiel der Landesgeschichte haben die Briten schon mal erreicht, aber das reicht nun natürlich niemandem mehr.

"It's coming home" – Diese Hoffnung haben die Fans im Mutterland des Fußballs seit 50 Jahren bei jedem großen Turnier, bei dem ihr Team die Vorrunde übersteht. Nie war die Überzeugung in England aber so groß wie diesmal. Schon in der Gruppenphase hinterließen die Three Lions einen überzeugenden Eindruck. Vor allem die Defensive um John Stones und Harry Maguire war nicht zu überwinden, während vorne der nimmermüde Raheem Sterling und Premier-League-Torschützenkönig Harry Kane wirbelten.

Erst im Halbfinale geriet der Europameister von 1968 erstmals so richtig unter Druck und rettete sich gegen Spanien ins Elfmeterschießen. Der erste spielerische Rückschlag konnte die Stimmung aber ebenso wenig drücken wie die Aufregung um die peinliche Schauspieleinlage von Ciro Immobile oder die schwere Verletzung von Leonardo Spinazzola. Der Außenverteidiger der Roma ist nach seinem Achillessehnenriss mit eingegipstem Bein und Krücken übrigens mit der Mannschaft nach London gereist und will seine Kollegen von der Seitenlinie unterstützen.

Italien hat bei dieser EM vom ersten Tag an überzeugt. Roberto Mancinis Männer stellten schon mit dem 3:0-Erfolg im Eröffnungsspiel gegen die Türkei klar, dass mit Ihnen zu rechnen ist. Mit neun Punkten marschierten die Südeuropäer perfekt durch die Gruppe und ließen danach die tapferen Österreicher sowie die starken Belgier abblitzen.

Sollte England heute den Titel holen, wäre es eine herzzerreißende Fußball-Geschichte, die auch aus der Feder von Rosamunde Pilcher stammen könnte. An jenem Ort, an dem Gareth Southgate vor 25 Jahren seinen berühmtberüchtigten Elfmeter gegen Deutschland verschossen hat, würde er England als Trainer zum ersten Titel seit 55 Jahren führen.

Italien schaffte bereits zum vierten Mal den Einzug in ein EM-Finale, genauso oft wie Spanien und Russland. Öfter gelang dies einzig Deutschland. Für England ist es das erste Endspiel bei einer Europameisterschaft, das wurde für das Mutterland des Fußballs auch Zeit.

Die Statistik bei großen Turnieren spricht eindeutig für die "Squadra Azzurra": Viermal duellierten sich beide Nationen über die Jahre bei großen Turnieren, viermal ging Italien am Ende als Sieger vom Platz.

England steht zum ersten Mal seit der WM 1966 in einem großen Finale.

Mit Italien gegen England sehen die Fans im Finale einen Klassiker, aber auch eine neue, noch nie dagewesene Endspiel-Paarung.

Während große Teile des Turniers zumindest teilweise noch ganz im Zeichen der Corona-Pandemie standen, lassen die Bilder aus London nicht erahnen, dass das Land gerade mitten in der nächsten großen Krise steckt. In den Pubs und auf den Straßen liegen sich die Feiernden seit Wochen in den Armen, zum heutigen Finale sind unglaubliche 60.000 Zuschauer zugelassen. Gut 7.500 davon werden die Squadra Azzurra anfeuern, der Rest die heimischen Three Lions.

Ein Blick auf die Aufstellungen verrät, dass England-Coach Gareth Southgate einmal mehr sein System umstellt. Wie schon im Achtelfinale gegen Deutschland setzt der 50-Jährige auf eine defensive Fünferkette, in der Trippier an die Seite von Walker, Stones, Maguire und Shaw rückt. Offensivmann Saka muss dafür weichen und sitzt ebenso nur auf der Bank wie die Dortmunder Sancho und Bellingham. Auf italienischer Seite gibt es derweil keine Überraschungen. Roberto Mancini vertraut der gleichen Startformation wie im Halbfinale.

Nach 31 Tagen und 50 Spielen sind zwei Teams übriggeblieben, die sich in einem absoluten Traumfinale um den Titel streiten. Während andere hoch gehandelte Nationen wie Weltmeister Frankreich, Titelverteidiger Portugal, Deutschland, Spanien oder die Niederlande teils kläglich versagten, haben die beiden Finalisten die EM vom ersten Tag an ihren Stempel aufgedrückt. Die Italiener begeisterten mit sehenswertem Offensivfußball und satten elf erzielten Toren, die Engländer mit der besten Abwehr des Turniers, die erst im Halbfinale das erste Gegentor kassierte.