Frankreich : Australien

Das war es in Kazan. Schlusspfiff nach fünf Minuten Nachspielzeit. Frankreich quält sich zu einem 2:1-Erfolg. Griezmann und Pogba trafen für die spielerisch enttäuschenden Europäer, Jedinak erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Australier. Das Team von van Marwijk hätte sich einen Punkt durchaus verdient gehabt, am Ende reichte es aber nicht ganz. Hier geht es ab 15 Uhr mit der Partie Argentinien gegen Island weiter. Bis dann!

Abpfiff 2. Spielhälfte

Noch einmal ein hoher Ball von Mooy, noch einmal ein langer Einwurf von Behich - das ist sehr ehrenwert, aber relativ ungefährlich, was Australien hier noch anzubieten hat.

Ein Sturmlauf der Gelben ist das hier nicht gerade, da fehlt nach diesem laufintensiven Spiel wohl auch etwas die Kraft.

Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit. Noch gibt es also Hoffnung für Australien, das sich jetzt gerade mal wieder in die Hälfte der Franzosen vorgekämpft hat. Aber außer einem hohen, ungefährlichen Ball in den Strafraum gibt es nichts zu vermelden.

Mbappe fast mit dem 3:1, Kante schickt ihn auf der linken Seite, Ryan stellt ihn an der Strafraumkante, doch den Querpass des Paris-Stars kann Pogba nicht verwerten.

Australien wirkt jetzt platt, das sieht nicht gut aus für den Außenseiter, der so lange so tapfer gekämpft hat.

Das war jetzt eher was aus der Kategorie "Nicht gefährlich", der flache Ball geht in die Mauer.

Behich kann sich nur mit einem Foul behelfen und so gibt es einen weiteren gefährlichen Freistoß. Fekir führt aus.

Kann Australien noch einmal zurückkommen? Daniel Arzani soll nun dabei helfen, er kommt für Kruse.

Einmal eine schöne Kombination der Franzosen über Giroud und Pogba, dessen abgefälschter Ball geht an die Unterkante der Querlatte. Der Ball springt von dort ins Tor und dann wieder raus.

Die GoalControl bestätigte den Treffer. Unklar war zunächst, ob es Pogbas Treffer war, oder ein Eigentor des unglücklichen Behich.

Matiudi soll nun für mehr Stabilität im Zentrum sorgen, wo Tolisso und Kante erstaunlich blass blieben. Auch hier haben die Australier mit viel Einsatz die eigentlich talentierteren Gegner ausgestochen.

Allen Wechseln zum Trotz - das französische Spiel ist weiter überschaubar. Im Gegenteil, Australien immer wieder mit kleinen Vorstößen, wie eben, als Tolisso Juric von hinten foulte und dafür Gelb sah.

Auch das ist natürlich eine der Stärken der Franzosen - auch auf der Bank sitzen noch Spitzenspieler. Wer kann schon einen Stürmer von Chelsea und einen Angreifer von Lyon - der vergangene Saison 23 Tore geschossen hat - einfach mal so bringen?

Deschamps bringt wohl gleich Giroud. Immerhin einer, der die Kopfball-Dominanz der Australier ausgleichen könnte. Offenbar soll zudem Fekir kommen.

Wo wir gerade bei Geschenken sind, beinahe eines von Leckie. Der Berliner mit einem viel zu schwachen Rückpass und Ryan kann den Ball gerade noch vor dem heranstürmenden Mbappe weghauen. Das war knapp.

Aber wir müssen hier noch einmal über diesen Patzer von Umtiti sprechen. Vor dem Turnier sagte mancher, dass der talentierten Abwehr der Franzosen etwas die Reife fehlt. Der Barca-Star liefert hier den ersten Beweis und schenkt Australien den Ausgleich.

Australien wechselt im Sturm, Juric vom FC Luzern ersetzt Nabbout, der viel gearbeitet hat, im Sturm-Zentrum.

Da steht es 1:1. So schnell kann es gehen. Australien kämpft sich direkt nach dem Elfmeterschock zurück in die Partie. Nach einem Freistoß der Blackout von Umtiti, der den Ball hoch in der Luft mit der Hand berührt, und Jedinak verwertet sicher.

Umtiti hat die Hand wie ein Volleyball-Spieler in der Luft und trifft den Ball.

Und auf der Gegenseite gibt es auch Elfmeter.

So. Einmal durchgeatmet und noch schnell zurück auf das Tor geblickt. Nach dem Studium der Wiederholungen gab es definitiv einen Kontakt, den Elfmeter kann man wohl geben. Hart ist das Ganze für Australien trotzdem, denn die Socceroos waren hier bisher auf Augenhöhe.

Und Frankreich legt gleich nach. Mbappe ist auf Außen frei, legt auf Griezmann zurück, aber dessen Schuss ist keine Gefahr.

Griezmann tritt selbst an und trifft zur Führung für Frankreich. Kurzer Anlauf, ganz trocken ins linke Torwarteck, keine Chance für Ryan.

Und der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter!

Aber hat er dabei den französischen Star auch getroffen? Das muss nun der Videobeweis klären.

Zum ersten Mal geht es schnell, Pogba schickt Griezmann und Risdon grätscht den Ball gerade noch weg.

Auch mit der neuen Grundordnung quält sich Frankreich hier in den ersten Minuten. Das ist fast schon behäbig im Ballvortrag, von auffälligen Einzelaktionen der Superstars ist bisher auch nichts zu sehen.

Die erste Gelegenheit der zweiten Halbzeit hat Australien. Nabbout wird in der Mitte angespielt, Varane muss sich einen Moment orientieren, kann dann aber klären.

Leckie räumt Lucas mit dem Ellbogen ab. Das ist riskant, immerhin hatte er schon Gelb. Keine weitere Strafe für den Herthaner, aber er muss nun aufpassen.

Es sieht so aus, als würde Griezmann nun fix in der Mitte spielen, er hatte ja auf Außen begonnen. Vielleicht kann er dem Offensivspiel der Franzosen mehr Stabilität bringen. Gerade rund um den Strafraum hatten die Europäer den Ball zu selten unter Kontrolle.

Nun schauen wir mal, was sich Deschamps in der Halbzeitpause überlegt hat, um diese massive australische Abwehr zu knacken.

Es geht weiter hier in Kazan – und vorerst gibt es keine Wechsel.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Halbzeit! 19 Grad und perfektes Fußballwetter, aber noch keineswegs ein perfektes Spiel – zumindest nicht aus Sicht von Titelfavorit Frankreich. Das ist das Zwischenfazit nach 45 Minuten WM-Fußball in Kazan. Mit kompakter Abwehr, viel Körpereinsatz und Laufbereitschaft kontrolliert Australien die französische Offensive. Die beste Gelegenheit hatte der Außenseiter zudem noch, nach einem gefährlichen Freistoß legte Tolisso den Ball beinahe ins eigene Tor. Da muss nach der Pause mehr kommen von Deschamps Startruppe. Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Eine Minute gibt es drauf. Danach ist Pause.

Noch einmal Australien, wieder über links. Behich bringt den Ball rein, aber Leckies Versuch wird abgelockt. Den Nachschuss schlenzt Behich übers Tor.

Frankreich versucht es erneut mit einem Lupfer auf Griezmann, dieses Mal hat Milligan den Fuß hoch in der Luft und fängt den Pass ab.

Wieder ein robustes Einsteigen, dieses Mal von Nabbout, der Lucas umrennt. Das hat durchaus Methode, um die französischen Zauberer zu bremsen - bisher funktioniert das.

Frankreich steht zwar nun höher, richtig aktives Pressing betreiben die Stürmerstars aber nicht. Griezmann und Co. wirken im Defensivverhalten ein bisschen wie prominente Trainingsstangen.

Gute Gelegenheit jetzt für Lucas, den die Franzosen auf Linksaußen schön freispielen - der Youngster knallt das Leder in die Mitte, aber ein australischer Abwehrmann klärt.

Frankreich versucht es nun in der Offensive mit etwas Rotation. Mbappe taucht zunehmend auf den Außen auf, Griezmann im Zentrum. Gerade wurde der Star von Atletico schön freigespielt, er konnte den Ball aber nicht kontrollieren.

Kurze Unterbrechung, weil Sainsbury im Zweikampf nicht nur einen französischen Angreifer stoppt, sondern auch noch den Ball kaputt tritt. Durchaus ein Sinnbild für die Partie.

Anständiger Versuch, aber der Ball ist zu lange in der Luft und so kann Lloris rauseilen und ihn runterpflücken. Trotzdem, diese Szenen sollte Frankreich vermeiden.

Doch auch so holt sich Leckie den nächsten Freistoß. Wieder Mooy am Ball, dieses Mal von rechts. Eine ähnliche Situation hatten wir vorher bei der Chance.

Wie erwartet steht Frankreich jetzt deutlich höher, Australien soll sich nicht mehr in Ruhe in die gegnerische Hälfte kombinieren.

Dazu kommt, dass die Socceroos richtig giftig agieren. Immer wieder kleine Fouls, immer wieder Körperkontakt - dadurch gibt es viele Unterbrechungen und die französische Offensive stockt.

Eine erste Bilanz nach knapp 25 Minuten: Das ist noch nicht der dominante Titelkandidat Frankreich, den viele erwartet haben. Klar, Mbappe und Dembele sind super schnell, aber die straff organisierte Defensive der Australier macht Frankreich Probleme.

Das sollte Frankreich durchaus eine Lehre sein. Gerade Pavard auf der rechten Abwehrseite wusste sich schon zwei Mal nur per Foul zu helfen - und diese Freistöße der kopfballstarken Australier sind nicht zu unterschätzen. Würde mich nicht überraschen, wenn das Team von Deschamps nun früher attackiert.

Aber Lloris ist schnell unten und klärt, der anschließende Eckball bringt keine Gefahr.

Und aus einem weiteren Freistoß entsteht beinahe die Führung für Australien. Der Ball wird verlängert und Tolisso prüft seinen eigenen Keeper.

Die Franzosen legen bisher nicht viel Wert auf frühes Pressing, erst in der eigenen Hälfte werden die Australier attackiert. Daher haben Leckie und Co. jetzt etwas mehr Ballbesitz.

Auch die klären die Australier. Mit hohen Bällen könnte sich Frankreichs Offensive hier schwer tun. Die Truppe von van Marwijk köpft bisher alles raus.

Leckie auf der Gegenseite mit dem nächsten Foul, es gibt Gelb und wieder einen Freistoß. Dieses Mal versucht sich Griezmann - Mooy klärt zur Ecke.

Mooy bringt den Ball scharf rein, Leckie kommt sogar mit dem Kopf dran, aber der Ball geht weit übers Tor.

Jetzt mal ein Freistoß für Australien von der linken Seite. Pavard hatte Behich gehalten.

Die australischen Fans sind durchaus genügsam. Bereits jeder erfolgreiche Pass der "Socceroos" wird vom Anhang bejubelt.

Mbappe bringt den Ball rein, aber kein Mitspieler kommt gefährlich ran.

Das nächste Foul, die nächste gute Freistoßgelegenheit für Frankreich - dieses Mal von halblinks.

Und wieder rollt der französische Offensiv-TGV. Mbappe leitet schnell weiter auf Dembele, der Ball kommt zu Griezmann, aber auch dessen Distanzschuss fängt Ryan.

Pogba schießt, aber viel zu zentral, den fängt Ryan locker.

Freistoß aus aussichtsreicher Position für Frankreich. Gut 25 Meter zum Tor.

Da konnte man die große Stärke der Franzosen erstmals sehen. Ihre Stürmer sind einfach unfassbar schnell. Eigentlich stand Australien sehr kompakt, aber ein steiler Pass und die Geschwindigkeit von Mbappe reichten für diese Gelegenheit.

Gleich die erste Chance für Frankreich. Mbappe wird steil geschickt, und schließt aus spitzem Winkel ab, Ryan pariert zur Ecke, die Australien klären kann.

Es geht los. Australien hat Anstoß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Frankreich spielt klassisch in Blau und mit weißen Hosen, die Australier treten ganz in gelb an.

Bei allen bisherigen Turnieren hat er getroffen, gelingt ihm erneut ein Tor, steigt er in einen exklusiven Club auf: Vier Tore bei vier verschiedenen WM-Turnieren, das ist bisher nur Pele, Seeler, Klose und seit gestern Ronaldo gelungen.

Altstar Tim Cahill sitzt zunächst auf der Bank. Für den mittlerweile 38-Jährigen ist es die vierte WM in Folge.

In der Offensive sollen es zunächst einmal Nabbout und die beiden Deutschland-Legionäre Kruse (Bochum) und Leckie (Hertha BSC) richten.

Australien - da ist klar, wird hier vor allem auf Defensive setzen. Das passt sowieso zum Spielverständnis von Trainer van Marwijk.

Schiedsrichter Cunha führt die Teams jetzt aufs Feld. Die Hymnen werden gespielt. Das Stadion in Kazan ist gut gefüllt - es sind viele gelbe Trikots der australischen Fans zu sehen.

Bei den Australiern ist dagegen wohl der Trainer der größte Promi: der Niederländer Bert van Marwijk übernahm die Socceroos erst im Januar. Zuvor hatte er Saudi Arabien zur WM geführt, war dann aber im Streit um seine Zukunft vor dem Turnier gegangen.

Alles in allem eine super-talentierte Elf. Wenn man eine Schwäche suchen will, dann ist es vielleicht die mangelnde Erfahrung bei großen Turnieren. Viele Spieler sind jung, die Erfahrung auf Clubebene macht das aber etwa bei den Innenverteidigern Umtiti und Varane fast schon wieder weg.

Trainer Deschamps schickt sie fürs Auftaktspiel alle ins Rennen: Einzige kleine Überraschung in der Startelf von Frankreich ist Stuttgarts Pavard, der als rechter Verteidiger beginnt. Tolisso von den Bayern erhält den Vorzug vor Juve-Profi Matuidi im defensiven Mittelfeld.

Besonders bei der Offensive der Franzosen wird jedem Fußball-Fan warm ums Herz. Griezmann, Mbappe, Pogba, Dembele… wo andere Teams nur einen Topstar haben, hat Frankreich gleich ein Quartett.

Denn bei beiden Teams sind sich die Experten in der Rollenverteilung einig. Frankreich hat den rein nominell stärksten Kader des Turniers, die Australier einen der Schwächsten.

Topfavorit gegen krassen Außenseiter – unter diesem Motto steht diese Partie in Kazan heute.

Hallo und herzlich willkommen zum Liveticker der Begegnung Frankreich gegen Australien.