Bayern München : VfB Stuttgart

Schluss in München: Der VfB siegt unterm Strich verdient und hat dem FCB die Meisterfeier und die Verabschiedung von Trainer Jupp Heynckes doch ein wenig verdorben.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Gleich ist es vorbei.

Die VfB-Fans sind zu Recht außer Rand und Band.

Martinez flankt von rechts, Lewandowski nimmt den Ball links am Fünfer volley ab - Außennetz.

Zehn Minuten noch: Die Münchner fügen sich anscheinend in ihr Schicksal, die Stuttgarter wollen noch einen nachlegen.

Stuttgart kontert wieder über Donis, aber dem fehlt die Unterstützung.

Stuttgarts Akolo liegt auf dem Platz und wird behandelt. Könnte ein Krampf sein, Fremdeinwirkung gab es nicht. Er muss runter.

Der VfB kontert über Pavard. Dessen Pass nach vorne findet aber keinen Mitspieler.

Fehler von Baumgartl auf links: Thiago profitiert davon, scheitert aber frei vor Zieler am starken VfB-Keeper.

Die euphorisierten Stuttgarter halten die schematisch agierenden Münchner weiter in Schach.

Beim FCB kommt gleich Wagner.

Fünfte Ecke für den FCB: ohne Folgen.

Schuss von Lewandowski aus 15 Metern - drüber. Der Pole wird dafür mit Pfiffen bedacht.

Eine Stunde ist rum: Sie lesen richtig, eiskalt konternde Stuttgarter führen 4:1 beim FC Bayern.

Was ist denn hier los?! Donis schaufelt den Ball zu Thommy, dessen Kopfball lässt Ulreich nach vorne prallen, Ginczek ist da und haut die Kugel aus sechs Metern rein.

Brutal effektiv heute, diese Stuttgarter, die den Traum von Europa am Leben halten.

Fehlpass Martinez im Mittelfeld: Stuttgart schaltet sofort um mit Ginczek und Insua. Dessen Flanke von links versenkt Akolo im Strafraumzentrum per Kopfballaufsetzer im linken Winkel.

Der FC Bayern ist weiterhin das dominante Team, drängt auf den Ausgleich. Und die bislang effektiven Stuttgarter lauern weiter auf Konter.

Erste Chance für Martinez: Aus spitzem Winkel zieht er am Fünfer ab, Zieler pariert zur Ecke. Die bringt nichts ein.

Der VfB hat zur Pause nicht gewechselt.

Weiter geht's in München.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Pause in München: Extrem effektive Stuttgarter führen etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient beim vor allem defensiv sorglosen FC Bayern. Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Das 1:2 fiel ausgerechnet in der stärksten Drangperiode der Bayern.

Donis erobert im Mittelfeld den Ball und schaltet den Turbo ein. Niemand kann ihm folgen, der Stuttgarter behält auch frei vor Ulreich die Nerven und spitzelt die Kugel ins lange Eck.

James läuft quer zur Stuttgarter Strafraumgrenze, spielt dann aber zu unkonzentriert den Ball weiter.

Das Spiel geht fast nur noch in eine Richtung, nämlich in die des Stuttgarter Tors.

Ecke für den FCB: James schießt sie, Süle köpft in die Arme von Zieler.

Nächste Chance für den FCB: Bedrängt von Baumgartl scheitert er aus fünf Metern frei vor Zieler am Stuttgarter Keeper.

Ribéry flankt jetzt von halblinks an den zweiten Pfosten zu Müller, der aus vier Metern Zieler anköpft. Da wäre mehr drin gewesen.

Erste Ecke des Spiels, für den FCB: Sie wird mühelos im Stuttgarter Strafraumzentrum geklärt.

Die Münchner sind inzwischen doch Chef im Ring hier, der VfB sieht sich zunehmend in die Defensive gedrängt.

Herrlicher Pass von James auf Müller: Dessen Hereingabe in den Stuttgarter Strafraum ist nicht ganz so herrlich und erreicht folglich keinen Mitspieler.

Die Münchner Fans feiern derweil ihr Meister-Team.

Chance für den VfB: Mangala kommt über rechts, bedient Ginczek, doch der trifft den Ball nicht richtig. Der Ausgleich lässt die Schwaben offenbar unbeeindruckt, sie spielen weiter munter mit.

Hummels passt vors Stuttgarter Tor auf Lewandowski, dessen Abschluss ist dann aber zu harmlos, um Zieler in Verlegenheit zu bringen.

Eine verunglückte VfB-Rückgabe landet bei Lewandowski: Der setzt sich ganz stark gegen Badstuber und Zieler durch, legt den Ball mit dem Rücken zu Tolisso auf, der dann nur noch einzunetzen braucht. Starke Vorbereitung des Polen.

Die Münchner Aktionen wirken nach wie vor wenig zwingend.

Donisa setzt sich rechts stark gegen Hummels durch, seine scharfe Hereingabe findet aber Ginczek nicht. keine Frage: Mit Donis haben die Münchner bislang echte Probleme.

Die Münchner scheinen gedanklich doch schon beim Pokalfinale in einer Woche zu sein.

Eine Viertelstunde ist rum: Der VfB lässt hinten nicht viel zu, ist bei Kontern gefährlich und führt nicht unverdient.

Zusammenprall zwischen Tolisso und Insua: Beide bleiben erstmal liegen, rappeln sich aber auch wieder auf..

Die Bayern agieren bislang eher im Sommerfußball-Modus, Stuttgart wirkt um einiges bissiger.

Die Münchner agieren bislang nach hinten extrem sorglos. Einmal hat der VfB das bereits ausgenutzt.

Wieder der VfB: Akolo zieht aus der zweiten Reihe ab, zu mittig, Ulreich faustet den Ball nach vorne weg.

Das ist ja mal ein Paukenschlag. Aber Bayern kommt: Ribéry passt von links vors Stuttgarter Tor, ohne Folgen.

Zweiter Angriff des VfB: Fehler von James im Mittelfeld. Dann setzt sich Donis rechts gegen drei Münchner durch, schiebt die Kugel quer zu Ginczek am Elfer, der nur noch einzuschieben braucht.

Zum ersten Mal kommt der VfB in den Münchner Strafraum - dort kann sich Akolo aber nicht durchsetzen.

Wie zu erwarten übernimmt der FC Bayern sofort das Kommando. Stuttgart agiert erstmal abwartend und wird versuchen, zu kontern.

Bayern kommt gleich über rechts mit Kimmich. Der bringt Müller ins Spiel, doch der läuft sich fest.

Los geht's! Schiedsrichter Sascha Stegemann hat die Partie angepfiffen.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Drei Wechsel auch beim VfB nach dem 2:0 gegen Hoffenheim: Mangala, Akolo und Donis kommen für Aogo und Ascacibar (Gelb- bzw. Gelb-Rot-Sperre) sowie Gomez, der Vater geworden ist und gar nicht im Kader steht.

Drei Änderungen gibt es beim FCB im Vergleich zum 3:1 von Köln: Tolisso, Thiago und Ribéry starten statt Martinez, Rudy und Evina. Erstmals auf der Bank sitzt der 18-jährige Jonathan Meier.

Nach der Partie wird Heynckes mit der Mannschaft dann die Meisterschale überreicht.

So, nun wird Jupp Heynckes offiziell verabschiedet. Tosender Beifall brandet auf, es herrscht Gänsehaut-Atmosphäre.

Die Schwaben verloren die vergangenen 16 Pflichtspiele gegen die Bayern, den bislang letzten Erfolg gab es im März 2010 in der Münchner Arena (2:1-Sieg).

Der FC Bayern und der VfB Stuttgart treffen zum 100. Mal in der Bundesliga aufeinander; diese Partie ist der Zuschauermagnet schlechthin: Zu den bisherigen 99 Bundesliga-Spielen zwischen beiden Teams kamen 5.533.548 Zuschauer – Rekord.

Aber: Der FC Bayern hat die vergangenen 32 Bundesliga-Spiele gegen Aufsteiger gewonnen; die bislang letzten Punktverluste gegen einen Liganeuling gab es 2010 in Kaiserslautern (0:2).

Und nun kann der VfB einen neuen Aufsteigerrekord aufstellen: Die wenigsten Gegentreffer als Emporkömmling kassierte bisher der FC Bayern in der Saison 1965/66 – damals waren es 38!

Über die gesamte Saison war vor allem die Defensivstärke der Trumpf: Stuttgart spielte zwölfmal zu null und kassierte nur 35 Gegentore, das ist zweitbester Wert nach Bayern.

Die Stuttgarter sind effektiv. In den vergangenen beiden Spielen ließen sie die meisten gegnerischen Torschüsse zu. In Leverkusen lautete das Torschussverhältnis 4:24, gegen Hoffenheim 6:25. Trotzdem gewannen die Schwaben beide Spiele, auch weil Keeper Zieler alle 16 Bälle auf seinen Kasten abwehrte.

Aber warum sollte das nicht gelingen? Unter Tayfun Korkut haben die Schwaben die Bilanz eines Champions-League-Anwärters. In diesem Zeitraum holte nur Bayern (34) mehr Punkte als der VfB (28).

Angesicht der schlechteren Tordifferenz (-3) als Frankfurt (+1) muss die Korkut-Elf aber wohl in München gewinnen, um noch an der um einen Punkt besseren SGE vorbeizuziehen. Dann könnte womöglich sogar auch noch Leipzig abgefangen werden, wenn RB in Berlin verliert.

Der aktuelle achte Rang ist die beste Saisonplatzierung des VfB Stuttgart. Heute könnte es theoretisch noch auf den sechsten oder siebten Platz und damit ins internationale Geschäft gehen.

Die Münchner wurden zum sechsten Mal in Folge Meister mit der historisch viertbesten Bilanz und haben 24 Punkte Vorsprung auf den Zweiten - historischer Rekord sind 25 Punkte 2012/13. Stuttgart stand nur nach dem ersten Spieltag auf einem der letzten drei Plätze und hat die Klasse längst gesichert.

Als einziger Bundesligist hat der FCB in dieser Saison zu Hause kein Liga-Spiel verloren, seit 38 Liga- Heimspielen ist man ungeschlagen. Zum 13. Mal könnten die Münchner eine Saison ohne Heimniederlage hinlegen. Mit einem Sieg gegen den VfB hätte der FCB sogar seine zweitbeste Heimbilanz aller Zeiten.

Und dann hat der FC Bayern mit Heynckes wieder mal eine Superlativ-Bundesliga gespielt, hat die beste Offensive (91 Tore), die beste Defensive (24 Gegentore), spielte die beste Hin- und die beste Rückrunde, ist das beste Auswärtsteam und wird die beste Heimmannschaft.

Sowohl der FC Bayern als auch der VfB haben ihre Saisonziele in der Bundesliga souverän erreicht, sahen sich zwischenzeitlich aber gezwungen, den Trainer zu wechseln - Bayern nach dem sechsten, Stuttgart nach dem 20. Spieltag.

Nach 1.038 Partien in der Bundesliga tritt Heynckes ab. Niemand sonst kommt auf so viele Spiele! Die Partie gegen Stuttgart wird sein einziges Liga-Spiel als 73-Jähriger sein, am 9. Mai hatte er Geburtstag. Glückwunsch nachträglich.

Als Spieler hat Heynckes 369 Bundesliga-Spiele absolviert, heute wird er sein 669. und letztes Spiel als Liga-Trainer erleben - inklusive des Schalke-Spiels in dieser Saison, bei dem er krank fehlte.

Servus, Jupp Heynckes! Die Partie des FC Bayern zum Saisonfinale gegen den VfB Stuttgart steht aus Münchner Sicht ganz im Zeichen des Abschieds der Bundesliga-Legende.