Frauen. Sergej Prokofjews "Cinderella"
Für dieses moderierte Konzert hat Stanislav Kochanovsky ein russisches Programm zusammengestellt: "Cinderella" von Sergej Prokofjew sowie die Uraufführung von Olga Rayevas Werk "The Planet. Night Flight".
Nein, drei Haselnüsse gibt es für Aschenbrödel in diesem Konzert nicht. Ansonsten aber ähnelt Sergej Prokofjews "Cinderella"-Ballett dem tschechischen Filmklassiker sehr. Eine große Liebe, ein festlicher Ball, am Ende siegt das Gute - und über die beiden Stiefschwestern darf herzlich gelacht werden. NDR Moderatorin Friederike Westerhaus führt zusammen mit der NDR Radiophilharmonie unter Chefdirigent Stanislav Kochanovsky durch die Handlung des Märchenballetts.
Ein Tanzmärchen - vom Krieg überschattet
Einen Ballett-tauglicheren Stoff als die Erzählung vom Aschenbrödel dürfte es kaum geben. Im Zentrum der Handlung steht schließlich ein großer Ball, bei dem sich Cinderella, wie sie im englischsprachigen Raum heißt, und ihr Traumprinz näherkommen. Und das Arbeitsgerät von Tänzerinnen und Tänzern - Kostüme, Kleider und Schuhe - spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. 1940, vier Jahre nach "Romeo und Julia", machte sich Prokofjew mit Feuereifer ans Komponieren. Allerdings geriet die Arbeit am Ballett bald in die Mühlen der Weltpolitik. Nach dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde der Komponist in den Kaukasus evakuiert und konnte die Partitur erst drei Jahre später fertigstellen. Dem späteren Erfolg von "Cinderella" auf den Bühnen der Welt schadete das nicht, und weil Prokofjews Musik so spritzig und farbig ist wie stets, macht sie auch auf der Konzertbühne eine gute Figur.
Ein brandneues Werk zum Geburtstag
Aufregend wird es gleich zu Beginn dieses Konzertes mit der Uraufführung von Olga Rayevas Orchesterstück "The Planet. Night Flight". Die aus Moskau stammende und heute in Berlin lebende Komponistin hat es extra zum 75. Jubiläum der NDR Radiophilharmonie geschrieben - wir sind gespannt!
Autor: Marcus Imbsweiler
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