Kochanovsky. Beethovens Violinkonzert und Schostakowitsch
Zum Auftakt der Sinfoniekonzerte der Reihe C präsentiert Stanislav Kochanovsky zwei große Meisterwerke: Beethovens Violinkonzert und die Achte Sinfonie von Schostakowitsch. Als Solist ist kein Geringerer als der Geiger Vadim Gluzman zu Gast.
Selbst größte Meisterwerke werden bisweilen verkannt. Zu ihnen gehört Beethovens Violinkonzert ebenso wie die Achte Sinfonie von Schostakowitsch, wenn auch aus jeweils unterschiedlichen Gründen. Chefdirigent Stanislav Kochanovsky stellt beide heute weltberühmten Stücke im Auftakt-Konzert der Reihe C vor. Solist des Abends ist kein Geringerer als der aus der Ukraine stammende Weltklassegeiger Vadim Gluzman.
Superlative
Vadim Gluzman zählt zweifellos zu den besten Geigern unserer Zeit, technisch makellos, mit einem breiten Repertoire und vielfach ausgezeichnet. Dass er die legendäre "Ex Leopold Auer"-Stradivari spielt, passt ins Bild: Der Virtuose Auer war einst Schüler von Joseph Joachim - demselben Joachim, der als 12-jähriges Wunderkind Beethovens Violinkonzert dem Vergessen entriss. Erst viele Jahre nach dem Tod des Komponisten war das Publikum bereit für die melodischen Feinheiten und geistige Tiefe dieses Werks.
Gegen den Strom
Schostakowitschs Achte Sinfonie wiederum fiel den Zeitumständen zum Opfer. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erwartete alle Welt ein Werk, das den Sieg über Nazi-Deutschland feierte. Aber Schostakowitsch, Schöpfer der populären "Leningrader", hatte anderes im Sinn: der Trauer Raum zu geben, den Opfern ein Denkmal zu setzen. Schon bald nach der Premiere verschwand die Achte in der Versenkung. Heute zählt sie zu den erschütterndsten Dokumenten dieser Zeit.
Autor: Marcus Imbsweiler
Schlagwörter zu diesem Artikel
Klassik
