Widmann. Jörg Widman als Dirigent, Klarinettist und Komponist
In seiner letzten Saison als Erster Gastdirigent der NDR Radiophilharmonie steht Jörg Widmann gleich in drei Rollen auf der Bühne. Das Talent steckt in der Familie: Seine Schwester Carolin Widmann spielt zudem zwei seiner Werke, darunter sein zweites Violinkonzert.
Eine wunderbare und künstlerisch höchst ertragreiche gemeinsame Zeit geht zu Ende: Mit dem Sinfoniekonzert C3 beschließt Jörg Widmann seine Zeit als Erster Gastdirigent der NDR Radiophilharmonie. Und das Multitalent Widmann zeigt sich hier noch einmal mit allen musikalischen Professionen: als Klarinettist, Komponist und Dirigent. Dass seine Schwester Carolin ebenfalls einen Solopart übernimmt, macht diesen Abend zu einem Familientreffen der besonderen Art.
Fokus Mendelssohn
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy standen schon in der ersten Widmann-Saison bei der NDR Radiophilharmonie auf dem Programm. Insofern schließt sich hier ein Kreis: Das Andante aus Mendelssohns Klarinettensonate, "ein anrührend schlichtes Lied ohne Worte" (Widmann), macht den Anfang. Die Fünfte Sinfonie setzt den Schlusspunkt - das Stück, bei dem sich Widmann als Dirigent in das hannoversche Orchester einst geradezu "verliebte".
Familienbande
Als kleine Verbeugung vor Mendelssohn und augenzwinkerndes Spiel mit Hörerwartung entstand 2016 Widmanns "Hochzeitsmarsch"-Paraphrase, übrigens für eine echte Heirat. Solistin damals wie bei so vielen Geigenwerken ihres Bruders: Carolin Widmann. Das Violinkonzert Nr. 2 ist ihr gewidmet: eine sehr persönliche, emotional grundierte Musik, die sich mit der Gattungstradition auseinandersetzt, aber auch zurückblickt auf gemeinsame Kindertage.
Autor: Marcus Imbsweiler
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