Sibelius. Michael Sanderling dirigiert Sibelius
Michael Sanderling gastiert mit spätromantischer Musik bei der NDR Radiophilharmonie: Sibelius' 2. Sinfonie sowie Edward Elgars Cellokonzert mit dem Solisten Bryan Cheng. Mit Thorsten Encke steht zudem ein zeitgenössischer Komponist aus Hannover auf dem Programm.
Vielsaitig? Vielseitig! Immer mehr junge Künstler:innen bereichern die Klassikszene durch Ausflüge in andere Sparten: Jazz, Pop, Folk und Weltmusik. So wie der kanadische Cellist Bryan Cheng, der beispielsweise als einer von zwei "CelloFellos" hochvirtuos zum Tanz aufspielt. In Hannover ist er mit einem Highlight der Cello-Literatur zu hören, Elgars e-Moll-Konzert. Außerdem prägen diesen Abend zwei Musiker, die mit der NDR Radiophilharmonie seit Jahren eng verbunden sind: der Komponist Thorsten Encke und der Dirigent Michael Sanderling.
Zum 75. Geburtstag ein neues Werk von Thorsten Encke
Als Komponist hat Thorsten Encke mit der NDR Radiophilharmonie schon mehrmals zusammengearbeitet - höchst eindrucksvoll war zuletzt 2019 die Uraufführung seines Klarinettenkonzerts im Großen Sendesaal des NDR Konzerthauses mit Sharon Kam als Solistin. Zum 75. Jubiläum hat der hannoversche Komponist nun ein neues Werk für das Orchester geschrieben, das zu Beginn dieses Konzertes aus der Taufe gehoben wird.
Vom Krieg überschattet: Elgars Cellokonzert
"Weisheit und Schönheit" wurden Edward Elgars letztem großen Werk attestiert. Tatsächlich ist es die Schönheit des Abschieds, eines wehmütigen Blicks zurück. Im 1. Weltkrieg hatte auch Elgars Zuversicht, Grenzen mit Hilfe von Kultur überwinden zu können, gelitten. Dieser Verlust zieht sich wie ein roter Faden durch das Cellokonzert, in immer neuen Spielarten der Melancholie, aufkeimender Hoffnung und Resignation: Musik als Abbild ihrer Zeit.
Oft und gern gesehener Gastdirigent: Michael Sanderling
Geleitet wird das 3. Sinfoniekonzert A von Michael Sanderling, treuer Gast bei der NDR Radiophilharmonie, zudem selbst ein hervorragender Cellist, dessen Karriere einst am Solopult des Gewandhausorchesters Leipzig begann. Und weil Sanderling ein Faible für die Musik des europäischen Nordens hat, endet der Abend mit einem der populärsten Werke von Jean Sibelius, der Zweiten Sinfonie. "Eine dunkle, erdige, zuweilen auch schwerblütige Farbe, gepaart mit Weite, Sehnsucht, Zuversicht" – so charakterisiert Sanderling diese Sinfonie.
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