Festival 4. Ein musikalisches Fest für Schumann und Tschaikowsky
Für Hannover hat Chefdirigent Stanislav Kochanovsky ein Festival mit sechs Konzerten zusammengestellt. Schumann und Tschaikowsky stehen im Mittelpunkt - mit bekannten und weniger bekannten Werken. An diesem Abend gastiert der Pianist Pierre-Laurent Aimard mit Schumanns Klavierkonzert.
Pianist der Superlative: Pierre-Laurent Aimard
Wenn von Pierre-Laurent Aimard die Rede ist, bleiben die Superlative nicht aus: "Schlüsselfigur im Musikleben unserer Zeit“, "führender Interpret zeitgenössischer Klaviermusik“ (Klassik heute) oder einfach "der beste Pianist“, so der Komponist György Ligeti. Als Spezialist für Messiaen machte Aimard schon früh Furore. Aber sein enorm breites Repertoire schließt Bach und Debussy ebenso ein wie die deutsche Romantik.
Ein Geburtstagsgeschenk
Beim Festival widmet sich Aimard Schumanns Erfolgsstück schlechthin, dem Klavierkonzert op. 54, das der französische Pianist mit dem weniger populären d-Moll-Allegro von 1853 kombiniert. Auch Schumanns a-Moll-Konzert existierte zunächst als einsätzige Fantasie, die er erst Jahre später komplettierte, was typisch für Schumann war: Für jede Musik musste die genau zu ihr passende Form erst in einem längeren Prozess gefunden werden, um virtuose Oberflächlichkeit ging es ihm nie. Das Konzertstück op. 134 schenkte er übrigens seiner Frau Clara zum Geburtstag.
Winterliche Seelenklänge mit einem Hauch Frühling
Abgerundet wird das Programm mit Peter Tschaikowskys Sinfonie Nr. 1, die den großen Klangzauberer, den Schöpfer sinfonischer Seelengemälde, bereits erahnen lässt. Melancholische Winterlandschaften ziehen wie im Traum vorbei, bevor sich am Ende doch festliche, leuchtende Stimmung durchsetzt. Selten war Tschaikowsky so heimatverbunden wie hier - er zitiert sogar russische Volkslieder.
Autor: Marcus Imbsweiler
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