Festival 2. Ein Liederabend mit Matthias Goerne
Matthias Goerne singt im Rahmen des Schumann-Tschaikowsky-Festivals einen Liederabend mit Werken von Schumann und Brahms. Eine Stunde vor dem Konzert gibt es eine Carte blanche. Lassen Sie sich überraschen!
Ein Festival mit Musik von Robert Schumann - und dazu ein Residenzkünstler namens Matthias Goerne? "It's a match!", sagt man da wohl heutzutage. Denn natürlich hat sich der begnadete Liedinterpret Goerne im Verlauf seiner Karriere intensiv mit Schumanns Gesängen auseinandergesetzt und viele von ihnen auf CD eingespielt. Bei der NDR Radiophilharmonie stellt er sie Liedern von Johannes Brahms gegenüber, mit Heinrich Heine als verbindendem Element.
Verliebt in Heine
Dass Heine der mit Abstand meistvertonte deutsche Dichter ist, liegt auch an Bewunderern wie Robert Schumann. Der blieb in all seinen Schaffensphasen Heine treu, von den Anfängen in Leipzig bis zu den späten Düsseldorfer Jahren. Besonders nachhaltig wirkten natürlich seine beiden Liederzyklen nach Heine, von denen hier die berühmte "Dichterliebe" erklingt. Die einzige persönliche Begegnung zwischen dem Poeten und dem Komponisten verlief übrigens eher enttäuschend.
Wenn sich Brahms an Heine wagt
Brahms wiederum, der seinem Mentor Schumann auch im Bereich Lied viel verdankte, war in Sachen Heine vorsichtiger. Lieber hielt er sich an Dichter aus der zweiten Reihe, deren Texte erst durch die Musik so richtig glänzten. Aber wenn er sich dann doch einmal an Heine wagte, entstanden Meisterwerke wie der "Sommerabend“ und "Mondenschein" aus op. 85. Den Schlusspunkt unseres Konzerts setzen Brahms' Lieder op. 32, mit denen der 31-Jährige endgültig in die Liga eines Schubert und Schumann vorstieß.
Autor: Marcus Imbsweiler
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