Till. Andris Poga dirigiert "Till Eulenspiegel"
Das erste Konzert der Reihe Klassik Extra mit Dirigent Andris Poga bringt Richard Strauss' "Till Eulenspiegels lustige Streiche" und die "Der Rosenkavalier"-Suite auf die Bühne.
Klassik Extra: das ist das beliebte Format mit Mehrwert, denn die Werke werden unterhaltsam erläutert und hinterfragt. Zuständig hierfür ist wie immer NDR Kultur-Moderatorin Friederike Westerhaus, für das rein Musikalische bei diesem Klassik-Extra-Konzert Andris Poga. Der lettische Dirigent, aktuell Chef des Sinfonieorchesters Stavanger, steht zum ersten Mal am Pult der Radiophilharmonie. Im Gepäck hat er einen seiner Lieblingskomponisten: Richard Strauss.
Schelmenstreiche
In den ersten Jahren seiner wechselvollen Karriere galt Strauss als Bürgerschreck: Einer, der vor provokanten Themen und ungewohnten Klängen nicht zurückschreckte. Mit 30 setzte er einem Bruder im Geiste ein musikalisches Denkmal: Till Eulenspiegel. Erst hatte Strauss eine Oper über den Schelm und seine Streiche schreiben wollen, entschied sich dann aber für eine Sinfonische Dichtung - und die hat bis heute nichts von ihrem anarchischen Witz verloren.
Mit Wiener Schmäh und Rokoko
Deutlich seriöser geht es im "Rosenkavalier" zu, der 1911 seine Uraufführung feierte. Nach experimentellen Werken wie "Salome" und "Elektra" gönnten sich Strauss und sein Textdichter Hofmannsthal eine Prise Rokoko. Und doch handelt es sich bei der Oper um keine Flucht in die Vergangenheit, sondern um eine ganz eigentümliche Mischung aus Mozart-Esprit, Wiener Walzer und Gegenwartsmusik. Zeit und Vergänglichkeit sind das große Thema hinter all den Verwechslungen und Liebesintrigen.
Autor: Marcus Imbsweiler
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