Sendedatum: 20.04.2012 20:05 Uhr

Werke von Lutosławski, Bartók und Dvořák

Mit Werken von Lutosławski, Bartók und Dvořák hat die NDR Radiophilharmonie in ihrem Konzert am 8. März 2012 in Hannover unter der Leitung ihres Chefdirigenten Eivind Gullberg Jensen eine klang-sinnliche musikalische Reise unternommen.

Der polnische Komponist und Dirigent Witold Lutosławski © picture-alliance / akg
Witold Lutosławski verband eine große Verehrung mit dem Werk Bartóks.

Witold Lutosławskis Trauermusik für Streicher setzte dabei einen kraftvollen Auftakt. Das Werk, geschrieben 1958 anlässlich des zehnten Todestags Béla Bartóks, ist eine Hommage an ein großes Vorbild: Lutosławski hatte sich selbst in seinem Schaffen wiederholt auf Bartók bezogen und die Auseinandersetzung mit dessen Musik als grundlegende Erfahrung für Komponisten seiner Generation bewertet.

 

Ein Blick nach innen

Bartók selbst stand mit einem der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts auf dem Programm: Sein farbenreiches zweites Violinkonzert aus dem Jahr entstand 1937/38 im Auftrag des Violinvirtuosen Zoltán Székely, der es auch zur Uraufführung brachte.

Valery Sokolov, Geiger © Simon Fowler licensed to Virgin Classics Foto: Simon Fowler
Der Geiger Valery Sokolov ist für seine Eleganz im Spiel viel gelobt.

Im Konzert der NDR Radiophilharmonie lag nun der Geigenpart in den Händen des jungen Ukrainers Valery Sokolov, der im vergangenen Herbst erst seine CD-Einspielung des zweiten Bartók-Violinkonzert vorlegte. "Tonschön, geigerisch elegant und immer souverän meistert Sokolov den Solopart. Nie sucht er nur den Effekt, das Vordergründige, er schaut mehr nach innen," urteilte die Fachzeitschrift Fono Forum über die Aufnahme.

 

Valery Sokolov - Vita

Valery Sokolov 1986 in Charkow/Ukraine geboren. Schon im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Geigenunterricht. Mit neun kam er zu Professor Sergej Ewdokimow an die Charkower Spezialschule für Musik. 1997 gab er sein erstes Konzert mit Orchester. Der Geiger nahm an internationalen Wettbewerben teil, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und gewann beim Internationalen Sarasate-Wettbewerb in Pamplona ein Stipendium für sein Studium an der Yehudi-Menuhin-Schule in England.

Er studierte dort vier Jahre in der Klasse von Natascha Bojarskaja. Er besuchte Meisterklassen bei Mstislaw Rostropowitsch, Zvi Zeitlin, Dora Schwarzberg, Zakhar Bron, Ruggiero Ricci und Igor Ozim. Der junge Violinist gehört bereits zu den größten Geigern dieser Zeit.

Böhmische Volksmusik

Den konzertanten Abschluss bildete Antonín Dvořáks achte Sinfonie, die für den Komponisten einen Einschnitt markierte. Als ein "von seinen anderen Sinfonien verschiedenes Werk mit individuellen, in neuer Weise ausgearbeiteten Gedanken" bezeichnete er seine Sinfonie einst. Und auch der Hörer spürt: Hier hat ein Künstler seinen Platz gefunden, böhmische Volksmusik und klassisch-romantisches Erbe sind zu einer eigenen Sprache verschmolzen.

NDR Radiophilharmonie
Dirigent:
Eivind Gullberg Jensen
Solist:
Valery Sokolov, Violine

Programm:

  • Witold LutosławskiL: Trauermusik für Streicher (in memoriam Béla Bartók)
  • Béla Bartók: Violinkonzert Nr. 2 Sz. 112
  • Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Werke von Lutosławski, Bartók und Dvořák

Eivind Gullberg Jensen hat sich im März in klangliche Welten von Ungarn und Böhmen begeben. NDR Kultur sendet das Konzert mit Geiger Valery Sokolov und der NDR Radiophilharmonie.

Art:
Konzert
Datum:
Ort:
Großer Sendesaal des NDR
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
Telefon:
(0180) 1 637 637 (3,9 Cent pro Minute vom Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen)
Preis:
€ 39,00 | € 30,00 | € 23,00 | € 15,00 , jeweils zzgl. Vorverkaufsgebühr
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9.00 - 17.00 Uhr
Anmeldung:
NDR Ticketshop
Hinweis:
Auskünfte, Karten und Abos
NDR Ticketshop
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | 20.04.2012 | 20:05 Uhr

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