Klassik Kompakt: Tabita Berglund
Debüt beim NDR Elbphilharmonie Orchester: Die Norwegerin Tabita Berglund dirigiert am 29. März Sibelius’ Zweite Sinfonie und ein Werk ihres Landsmannes Geirr Tveitt in der Stundenkonzertreihe "Klassik Kompakt".
Einstand mit Sibelius 2
Sie setzt sich mit Leidenschaft für die Werke ihrer skandinavischen Heimat ein: Die norwegische Dirigentin Tabita Berglund. 36 Jahre jung, hat sie bereits viele der bedeutendsten internationalen Orchester geleitet - beim NDR Elbphilharmonie Orchester aber war die gelernte Cellistin bisher nicht zu Gast. Ihren Einstand in Hamburg feiert die frischgebackene Erste Gastdirigentin der Dresdner Philharmonie jetzt mit dem wohl größten sinfonischen Erfolgshit aus Finnland: mit Jean Sibelius’ Zweiter Sinfonie. "Wie ein Fluss aus kleinen Bächen" - so der Komponist einmal über seine "organische" Kompositionstechnik - wächst in diesem Stück aus einem simplen Dreitonmotiv ein Thema nach dem anderen bis hin zum breiten Melodiestrom im triumphalen Finale. Gleich nach der Uraufführung im Jahr 1902 wurde das Werk zum Vorbild vieler anderer skandinavischer Komponisten - und bis heute hat keine andere Sinfonie von Sibelius die Beliebtheit dieser genial zwischen romantischer Tradition und Innovation vermittelnden Zweiten schlagen können.
Herzliches Willkommen mit Tveitt
Aber Sibelius war und ist natürlich nicht der einzige Komponist aus dem Norden! Buchstäblich "herzlich willkommen" ("Velkomne med æra”) sagt Tabita Berglund in ihrem Debütkonzert daher mit einem ihrer hierzulande eher wenig bekannten norwegischen Landsmänner: Wie seinerzeit Edvard Grieg interessierte sich auch der 1981 verstorbene Komponist Geirr Tveitt für die Volkslieder rund um seinen Wohnsitz am Hardangerfjord und bearbeitete sie in seinen "Hundrad hardingtonar" op. 151 stimmungsvoll für Orchester.
Autor: Julius Heile
