Klassik Kompakt: Berglund & Melnikov
Die junge Norwegerin Tabita Berglund dirigiert die Konzerte am 29. März in der Stundenkonzertreihe "Klassik Kompakt"; Alexander Melnikov interpretiert im 16-Uhr-Konzert Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert.
"Herzlich willkommen", Tabita Berglund!
Sie setzt sich mit Leidenschaft für die Werke ihrer skandinavischen Heimat ein: Die norwegische Dirigentin Tabita Berglund. 36 Jahre jung, hat sie bereits viele der bedeutendsten internationalen Orchester geleitet - beim NDR Elbphilharmonie Orchester aber war die gelernte Cellistin bisher nicht zu Gast. Buchstäblich "herzlich Willkommen" ("Velkomne med æra”) in Hamburg sagt die frischgebackene Erste Gastdirigentin der Dresdner Philharmonie jetzt mit einem ihrer hierzulande eher wenig bekannten norwegischen Landsmänner: Wie seinerzeit Edvard Grieg interessierte sich auch der 1981 verstorbene Komponist Geirr Tveitt für die Volkslieder rund um seinen Wohnsitz am Hardangerfjord und bearbeitete sie in seinen "Hundrad hardingtonar" op. 151 stimmungsvoll für Orchester.
Mehr als die ersten Takte: Tschaikowsky 1 mit Melnikov
Danach spielt Alexander Melnikov, der wahrscheinlich klügste und individuellste Sprössling der berühmten russischen Klavierschule, ein echtes Highlight der Konzertliteratur für sein Instrument. Zumindest den - auch aus der Fernsehreklame bekannten - Beginn von Peter Tschaikowskys Erstem Klavierkonzert dürfte jede und jeder mitsingen können. Dabei ist die wirkungsvoll inszenierte Ohrwurm-Melodie bei weitem nicht alles! Glänzend war es dem jungen Komponisten in seinem gewaltigen Konzert-Erstling gelungen, den virtuosen Klavierstil etwa eines Franz Liszt mit einer überwältigenden sinfonischen Orchestersprache und Einflüssen russischer Folklore zu vereinen.
Autor: Julius Heile
