Juraj Valčuha & Anna Vinnitskaya zum Ersten
Am 14. September 2023 kommen gern gesehene Gäste zum NDR Elbphilharmonie Orchester: Juraj Valčuha dirigiert Prokofjews Fünfte, Anna Vinnitskaya interpretiert einen raren Rachmaninow.
Große Sergejs
Der slowakische Dirigent Juraj Valčuha und die russische, in Hamburg lebende Pianistin Anna Vinnitskaya sind dem NDR Elbphilharmonie Orchester seit einigen Jahren eng verbunden. Nun tun sie sich zusammen, um "ihre Sergejs" auf die Bühne zu bringen.
Im Schatten seiner Vorgänger: Rach 4
Der erste Sergej (Rachmaninow) wäre dieses Jahr 150 Jahre alt geworden und ist für alle Pianistinnen und Pianisten ein Fest. Selbst gefeierter Tastenlöwe, schrieb er seiner Zunft gleich vier herausragend schöne und herausragend schwer zu spielende Klavierkonzerte in die Finger. Während Nummern 2 und 3 sozusagen in die Klassik-Charts aufgestiegen sind, haben es die Nummern 1 und 4 etwas schwerer auf den Konzertbühnen dieser Welt - warum auch immer.
Ihren Rachmaninow-Geburtstags-Marathon beim NDR Elbphilharmonie Orchester startet Vinnitskaya nun bewusst mit dem selten gespielten Konzert g-Moll Nr. 4, in dem der in die USA emigrierte Komponist zwischen Spätromantik und Jazz vermittelt. In weiteren Konzerten mit Vinnitskaya folgen in den nächsten Tagen und Wochen die Konzerte Nr. 3, 2 und 1. Konzert Nr. 2 liegt auch bereits in einer Einspielung mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester vor.
Sinfonie des Friedens: Prokofjew 5
Der zweite Sergej (Prokofjew) schuf mit seiner monumentalen Fünften Sinfonie wiederum ein Fest für jedes Orchester. Gewidmet ist sie dem "Triumph des menschlichen Geistes" - was wohlwollend ausgelegt durchaus als Utopie der Humanität und Völkerverständigung in den finsteren Wirren des Zweiten Weltkrieges verstanden werden darf. Schicksalsträchtig jedenfalls war schon die Uraufführung des Werks am 13. Januar 1945 kurz nach dem Sieg der Roten Armee an der Weichsel. "Wie viel Bedeutsames und Symbolhaftes kam da zu Wort", erinnert sich Swjatoslaw Richter.
