Im Porträt: Pianist Piotr Anderszewski © SimonFowler / Warner

Nikolaj Szeps-Znaider & Piotr Anderszewski

Der dänische Weltklassegeiger und -dirigent Nikolaj Szeps-Znaider debütiert am 20. und 21. Juni 2024 am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters und interpretiert Tschaikowskys Fünfte. Piotr Anderszewski spielt Beethovens Klavierkonzert Nr. 1.

Do, 20.06.2024 | 20 Uhr
Fr, 21.06.2024 | 20 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Großer Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Einführungsveranstaltungen mit Julius Heile jeweils 19 Uhr im Großen Saal

Nikolaj Szeps-Znaider Dirigent
Piotr Anderszewski Klavier
NDR Elbphilharmonie Orchester

UNSUK CHIN
subito con forza
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15
PETER TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

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Taktstock statt Bogen

Der dänische Weltklassegeiger Nikolaj Szeps-Znaider im Porträt. © Lars Gundersen Foto: Lars Gundersen
Ausnahmegeiger und jetzt auch noch Dirigent: Nikolaj Szeps-Znaider

Als Geiger begeistert Nikolaj Szeps-Znaider seit Jahren die Musikszene und brillierte im vergangenen November 2022 mit Sibelius' Violinkonzert beim NDR Elbphilharmonie Orchester. In den letzten Jahren hat der Däne aber auch eine beachtliche Karriere als Dirigent hingelegt. Bei seiner Rückkehr in die Elbphilharmonie tauscht er daher die Geige gegen den "riesengroßen Pinsel" - wie er den Taktstock nennt - und ist nun erstmals am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters zu erleben.

Tschaikowsky und Chin "con forza"

Für den Einstand in leitender Rolle hat er sich die vielleicht beliebteste Sinfonie von Peter Tschaikowsky ausgesucht, jenem musikalischen Inbegriff großer Gefühle und entfesselter Leidenschaft. In seiner Fünften führt der Russe seine Hörerinnen und Hörer von der "völligen Ergebung in das Schicksal" im ersten Satz über Melodien voll schwärmerischer Liebe, im zweiten Satz bis zum strahlenden Triumph im Finale.

"Subito con forza!" ("Plötzlich mit Kraft!") möchte man da ausrufen, wenn das anfangs so dunkel und trist daherkommende Hauptmotiv der e-Moll-Sinfonie in den allerletzten Takten in einen sieghaften Hymnus in hellem E-Dur verwandelt wird. Die Komponistin Unsuk Chin wählte genau diese italienische Spielanweisung als Titel für ihr fünfminütiges Eröffnungsstück, das sie im Beethovenjahr 2020 unter freier Verwendung einiger Beethoven-Zitate komponierte.

Gesungener Beethoven

Mit Beethoven geht es im Konzert auch weiter: Der polnische Ausnahmepianist Piotr Anderszewski kehrt zum wiederholten Mal zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück, um das erste Klavierkonzert des damals noch unterdreißigjährigen Titanen der Wiener Klassik zu spielen. "Wissen Sie, das Klavier ist ein Schlaginstrument, das vorgibt, singen zu können", hat Anderszewski einmal gesagt, "aber das bleibt eine Behauptung. Auch wenn man sich insgeheim wünscht, es könne wirklich singen." Bloße Koketterie, wird man wohl einwenden müssen, wenn man hört, wie Anderszewski das wunderbare Largo dieses Werks interpretiert.

Orchester und Vokalensemble