Ensemblebild: Das Trio Bardo - Laura Escanilla Rivera, Benedikt Loos, Alina Petrescu (v.l.n.r.) © Trio Bardo Foto: Yihua Jin-Mengel

Kammermusik mit Trio Bardo

Kammerkonzert mit Streichmusik: Das Trio Bardo interpretiert Musik von Ludwig van Beethoven, Gideon Klein, George Enescu und Ernst von Dohnányi.

Di, 16.04.2024 | 19.30 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Trio Bardo:
Alina Petrescu Violine
Laura Escanilla Rivera Viola
Benedikt Loos Violoncello

LUDWIG VAN BEETHOVEN
Streichtrio c-Moll op. 9 Nr. 3
GIDEON KLEIN
Streichtrio
GEORGE ENESCU
Aubade
ERNST VON DOHNÁNYI
Serenade C-Dur

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Drei statt vier

Im Streichtrio tritt das Ensemble mit einer Violine weniger in Erscheinung als beim Streichquartett. Deutliche Bezüge hat die Gattung zur barocken Triosonate, in der die tiefste Stimme für den Generalbass eingeteilt war. Im Streichtrio hingegen sind seit der Zeit der Wiener Klassik alle drei Instrumente melodietechnisch gleichberechtigt. Das Trio Bardo präsentiert drei Streichtrios, die zu Beginn und in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden - gegenübergestellt einem berühmten Trio aus Beethovens Opus 9 von 1797/98.

Gideon Klein

Das Streichtrio von Gideon Klein entstand im September und Oktober 1944 unter tragischen, unvorstellbaren Umständen im Ghetto Theresienstadt – nur wenige Tage bevor der Abtransport ins Vernichtungslager für den 25-jährigen jüdischen Komponisten den Tod bedeutete. Unermüdlich hatte er sich in Theresienstadt als Pianist, Komponist und Lehrer engagiert. Anklänge an Strawinsky, Bartók und die mährische Volksmusik verbinden sich im Streichtrio mit dem kraftvollen, ironischen Personalstil, der Klein zu eigen war. Heute zählt es zu seinen bekanntesten Werken.

Kontrastreiches Frühwerk

Das Opus 9 von Beethoven besteht aus drei Streichtrios, die seinem Mäzen Graf Johann Georg von Browne-Camus gewidmet sind. Es stammt aus seiner ersten Schaffenszeit in Wien und beinhaltet bereits einige meisterhafte Experimente in der für den jungen Beethoven so charakterischen Kontrastthemantik. Obwohl das Werk als Trio geschrieben ist, entsteht durch Doppelgriffe in der Bratschenstimme teilweise geradezu der Eindruck eines Streichquartetts. Nicht zu Unrecht bezeichnete Beethoven die Werktrias als "seine bis dahin beste Kompositionen".

Morgenständchen

George Enscu komponierte das Morgenständchen "Aubade" 1899. Im gleichen Jahr begann für den in Rumänien geborenen Komponisten und Violinvirtuosen eine europäische Karriere, die ihn an Musikstätten in ganz Europa und bis nach Amerika führte. Erst seit den letzten zwanzig Jahren wird seinem Oeuvre die Aufmerksamkeit zuteil, die dessen Rang entspricht.

Stilvielfalt à la Dohnányi

Ernst von Dohnányi gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit Kodály und Bartók zu den wichtigsten Persönlichkeiten des ungarischen Musiklebens. Die Serenade C-Dur entstand 1903. Ihre fünf Sätze sind durch die Erprobung der unterschiedlichsten kompositorischen Stile und Formen geprägt – insbesondere trifft avancierte Fugentechnik auf ein intelligentes Spiel mit den klassischen Sonatenformen. Besonders hervorzuheben ist das Scherzo, das mit einem spannungsvoll gebauten chromatischen Thema beginnt.

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