Stand: 10.03.2017 09:00 Uhr

Jan Lisiecki spielt Chopin

Chopin ist seine Visitenkarte. Auf seinem jüngsten Album verwirklicht Jan Lisiecki seinen Traum, sämtliche Orchesterwerke des polnischen Komponisten aufzunehmen, mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dessen Ersten Gastdirigenten Krzysztof Urbański. Es sind ideale Partner in einem Projekt, das zugleich Abenteuergeist und Entdeckungslust kennzeichnet.

Ausgezeichnet!

Am 25. März 2018 wurde das Album durch die Verleihung des kanadischen Juno Awards in der Kategorie "Classical Album of the Year: Large Ensemble" ausgezeichnet. Der Juno Award wird jedes Jahr durch die Canadian Academy of Recording Arts and Sciences an Werke kanadischer Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres vergeben.

Shooting-Star Lisiecki

2010 überraschte Jan Lisieckis Aufnahme von Chopins Klavierkonzerten die Kritiker. Der damals erst 15-jährige polnisch-kanadische Solist feierte den 200. Geburtstag des Komponisten mit Interpretationen, die sich mit den besten Aufführungen im Katalog messen konnten. Das Album führte für den begabten Künstler zu einem Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon.

Jan Lisiecki © Mathias Bothor / DG Foto: Mathias Bothor
Laut "New York Times" ist Jan Lisiecki ein Pianist, "der jeder Note Bedeutung verleiht".

Lisieckis neueste Aufnahme widmet sich dem restlichen OEuvre Chopins für Klavier und Orchester, selten aufgenommenen, aber absolut überzeugenden Werken im "stile brillante", einem virtuosen Klavierstil, den Anfang des 19. Jahrhunderts einige führende Komponisten und Pianisten pflegten, beispielsweise Hummel, Kalkbrenner und Moscheles.

Wenig bekannt, aber schön und elegant

Bei all ihren pianistischen Raffinessen sind Chopins Werke für Klavier und Orchester doch sehr der melodischen Üppigkeit der italienischen Belcanto-Oper und dem natürlichen Ausdruck polnischer Volkslieder verpflichtet. Sie enthalten zudem frühe Spuren von Chopins Stil der Reifezeit, den Lisiecki im letzten Stück des Albums, dem unvergänglichen Nocturne in cis-moll aus dem Jahr 1830, anklingen lässt.

"Viele Stücke auf unserem neuen Album werden den meisten Zuhörern nicht vertraut sein", stellt der Pianist fest. "Es ist, als würden wir zum ersten Mal etwas über sie sagen. Die beiden Klavierkonzerte von Chopin sind natürlich bestens bekannt und wurden häufig eingespielt. Nachdem ich sie selbst aufgenommen habe, bin ich glücklich, mit der Aufnahme seiner anderen Werke für Klavier und Orchester den Katalog zu vervollständigen. Sie sind so schön und elegant, und sie lassen ahnen, was Chopin in seinen späteren Werken erreichte."

Perfekte Partner

Lisiecki und Urbański sind schon zusammen live aufgetreten, und ihr - vielleicht durch gemeinsame polnische Wurzeln gefördertes - Gefühl der Verbundenheit macht sie zu perfekten Partnern für dieses Chopin-Projekt. Als der Dirigent Lisieckis Einladung erhielt, dachte er sofort an das NDR Elbphilharmonie Orchester, denn er wusste, dass es den Klang und die Farbpalette besitzt, die erforderlich sind, um den Pianisten zu unterstützen, während er den ganzen Zauber des Soloparts zum Ausdruck bringt.

"Diese Mischung von Extremen, von höchster Virtuosität und großer Schlichtheit, führt natürlich zu Problemen", sagt Lisiecki. "Im Klavierpart bewege ich mich ständig vorwärts, ich habe wenig Raum, mich an das Orchester anzupassen. Es funktioniert nur, wenn man einen einheitlichen Klang schafft, und das ist uns gemeinsam gelungen."

Chopin: Works for Piano & Orchestra

Label:
Deutsche Grammophon
Veröffentlichungsdatum:
10. März 2017

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Klassik

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