FSG-Nobiskrug: Windhorst will nicht verkaufen

Stand: 08.03.2024 18:28 Uhr

Seit Monaten gibt es immer wieder Negativschlagzeilen über Lars Windhorst und die Werften in Flensburg und Rendsburg - Unter anderem wegen Verzögerungen bei den Lohnzahlungen. Ministerpräsident Günther hat sich jetzt vor Ort über die Lage informiert.

In Flensburg sind Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Investor Lars Windhorst gemeinsam vor die Presse getreten. Zuvor hatte es Gespräche unter vier Augen gegeben. Das Thema: Die Situation bei den beiden Werften in Flensburg und Rendsburg. Mehrfach mussten Angestellte auf Gehälter warten, die Zukunft und die Auftragslage waren unklar.

Zuletzt gab es Forderungen auch aus der Politik: Windhorst solle die Werften verkaufen und Platz für neue Investoren machen. Doch nun ist klar, dass das Unternehmen nicht verkauft wird. "Es gibt leider nur eine Person auf der Welt, die das entscheiden kann, das bin nämlich ich. Die Werften stehen nicht zum Verkauf. Ich bin mir als Gesellschafter im Klaren, welche Verantwortung ich habe. Ich bin aktuell selbst noch Geschäftsführer und persönlich in der Haftung für das, was ich hier tue." Windhorst sagte, er glaube an das Unternehmen. Der Weg sei allerdings schwieriger als zunächst angenommen.

 Versprechen: Löhne gesichert

In den nächsten Tagen will Windhorst entsprechende Mittel für Lohnzahlungen für die kommenden zwölf Monate bereitstellen. Zum Mai soll ein Geschäftsführer auf der Werft eingesetzt werden. Außerdem gebe es Aufträge, die er in den kommenden Wochen verkünden wolle. Ruhigeres Fahrwasser komme nicht auf Knopfdruck über Nacht. Das sei ein Prozess. "Wir sind heute noch nicht aus den Schwierigkeiten und Herausforderungen komplett raus. Auch wenn wir für die Mitarbeiter die Gehälter sicherstellen." 

Keine Bürgschaften vom Land

Die Landesregierung sei bereit mitzuhelfen, die Situation zu verbessern. Für alle Gespräche signalisierte Günther Bereitschaft. Dennoch: Landesbürgschaften werde es in der aktuellen Situation nicht für die Werften geben. Diese seien an derzeit nicht erfüllte Voraussetzungen geknüpft. Der Ministerpräsident will nun im Juni die Flensburger Werft erneut besuchen, um sich über die Entwicklung zu informieren.

Die Worte von Günther bezeichnete IG-Metall Sprecher Michael Schmidt als klar, auch in Bezug auf die Forderungen. Die von Windhorst angesprochenen Themen seien bereits an einem runden Tisch angesprochen worden. Dennoch habe der Investor jetzt Zusagen gemacht und versprochen, diese zeitnah umzusetzen. Und das sei etwas, an dem sich Windhorst nun messen lassen müsse.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.03.2024 | 17:00 Uhr

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