Vorpommern-Rügen: Landrat Kerth verpasst direkte Wiederwahl knapp
Bei der Landratswahl in Vorpommern-Rügen hat Stefan Kerth (parteilos) seine Wiederwahl knapp verfehlt. Am 25. Mai tritt er in der Stichwahl gegen Carlos Rodrigues (AfD) an. SPD und Linken wollen Kerth unterstützen.
Bei der Landratswahl im Kreis Vorpommern-Rügen hat der amtierende Landrat Stefan Kerth (parteilos) laut vorläufigem Ergebnis mit 49,2 Prozent die meisten Stimmen geholt. Da er die absolute Mehrheit knapp verfehlte, tritt er in zwei Wochen gegen Carlos Rodrigues (AfD) an, der auf 27,5 Prozent kommt. Kerth wurde von der CDU und von einigen Wählergruppen unterstützt. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich bin ziemlich sicher, dass bei diesen Wahlen auch die große Politik und Stimmungen eine Rolle gespielt haben. Eine gute, bürgerfreundliche Verwaltung ist auch ein Kriterium", sagte Kerth dem NDR. Für die AfD sagte ihr Kreisvorsitzender Michael Kasch, das Abschneiden von Carlos Rodrigues zeige, "dass die AfD in der Fläche fest verankert ist und das Vertrauen vieler Bürger genießt".
Unterlegene Kandidaten unterstützen Kerth
Heiko Miraß (SPD) erreicht mit 11,7 Prozent das drittbeste Ergebnis. Er kündigte dem NDR gegenüber an, Kerth in zwei Wochen unterstützen zu wollen. Für Sebastian Lange (Linke) stimmten 7,9 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Auch er empfahl, bei der Stichwahl Kerth zu wählen. Die Einzelbewerber Jörg Hermann und Jens Neumann kamen auf 2,1 beziehungsweise 1,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,8 Prozent. Bei der Wahl vor sieben Jahren lag die Wahlbeteiligung in der Hauptwahl bei 28,3 Prozent.
Gesundheits- und Asylpolitik
Kerth, der im Herbst 2023 aus der SPD austrat, ist seit 2018 Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen. Er will im Falle seiner Wiederwahl mehr Verwaltungsvorgänge digitalisieren. Ein weiteres großes Thema sieht der 51-Jährige in der Gesundheitsversorgung auf dem Land. Er kann sich vorstellen, den Landkreis zum bundesweiten Modell-Kreis für eine moderne Gesundheitsversorgung zu machen.
Der 51-jährige Rodrigues ist seit mehr als zehn Jahren AfD-Mitglied. Seit der Kommunalwahl 2024 ist er Vize-Kreistagspräsident. Er sieht vor allem die Kommunen mit der Asylpolitik der Landes- und Bundesregierung überfordert und will sich für einen Aufnahmestopp einsetzen.
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