NDR Info Nachrichten vom 30.06.2021:
Letzte deutsche Soldaten aus Afghanistan zurückgekehrt
Nach dem Truppenabzug aus Afghanistan sind die letzten deutschen Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Männer und Frauen kamen am Nachmittag an Bord von drei Transportflugzeugen am niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf an. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Pfeffer, dankte den Soldaten für ihren Einsatz. Der Auftrag sei in herausragender Weise erfüllt worden. Die Truppen hätten sich nicht beirren lassen von unklaren Lagen und häufigen Änderungen der Rahmenbedingungen. Der Einsatz in Afghanistan war einer der längsten in der Geschichte der Bundeswehr. Im Januar 2002 waren die ersten Kräfte in der Hauptstadt Kabul eingetroffen. Seitdem kamen 59 deutsche Soldaten am Hindukusch ums Leben. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Berlin: 2.400 Visa für afghanische Ortshelfer
Die Bundesregierung will einheimischen Helfern der deutschen Soldaten aus Afghanistan schnell die Ausreise nach Deutschland ermöglichen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind inzwischen 2.400 Visa für afghanische Ortskräfte und deren Angehörige ausgestellt worden. Die verbleibenden Anträge würden mit Hochdruck bearbeitet. Insbesondere Dolmetscher, Fahrer und weitere Partner der Streitkräfte gelten in Afghanistan als gefährdet, weil sich die radikal-islamischen Taliban wegen ihrer Zusammenarbeit mit den ausländischen Truppen an ihnen rächen könnten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, den Ortskräften seien nennenswerte Abfindungen gezahlt worden, um die Betroffenen zumindest finanziell abzusichern. Ein Teil der Abfindungen könne auch für die Ausreise nach Deutschland verwendet werden. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Weniger Covid-19-Patienten auf Intensivstationen
Die Zahl der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen geht weiter zurück. Wie das Intensivregister mitteilte, waren zuletzt 614 Betten mit Corona-Infizierten belegt. Das sind 52 weniger als gestern, zugleich handelt es sich um den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober vergangenen Jahres. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle lagen mehr als 5.700 Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut mitgeteilt, dass auch die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen weiter sinkt. Zuletzt wurden 808 positive Tests gemeldet, das sind etwa 20 Prozent weniger als vor einer Woche. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 5,2. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Briten für deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat
Deutschland und Großbritannien wollen in außen- und sicherheitspolitischen Fragen wieder enger zusammenarbeiten. Bundesaußenminister Maas und sein britischer Kollege Raab unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung. Das Dokument bekräftige die gemeinsamen europäischen und universellen Werte wie Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Die britische Seite habe unter anderem auch zugesagt, sich für einen ständigen Sitz Deutschlands im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einzusetzen. Das UN-Gremium hat die Möglichkeit, völkerrechtlich verbindliche Resolutionen zu verabschieden. Ständige Mitglieder mit einem Vetorecht sind derzeit neben Großbritannien die USA, China, Russland und Frankreich. Deutschland war bereits mehrfach zeitweiliges Mitglied ohne Vetorecht. Alle Bemühungen um einen ständigen Sitz blieben bislang ohne Erfolg. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Zwölf Jahre Haft für serbische Ex-Sicherheitschefs
Das UN-Tribunal in Den Haag hat zwei Serben wegen Kriegsverbrechen zu 12 Jahren Haft verurteilt. Die beiden früheren Chefs des serbischen Sicherheitsdienstes haben sich demnach der Beihilfe zu Mord, Verfolgung und Vertreibung schuldig gemacht. Nach Auffassung des Gerichts spielten die Männer eine bedeutende Rolle beim Aufbau von paramilitärischen Einheiten, die für eine Terrorkampagne gegen Muslime und Kroaten verantwortlich waren. Allerdings sahen die Richter nicht alle Vorwürfe als erwiesen an. Es ist das letzte Verfahren vor dem UN-Gericht zu Verbrechen im Bosnienkrieg. Berufung ist möglich. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Verband: Corona ist zum Hungervirus mutiert
Die Corona-Krise hat offenbar zu Rückschlägen im weltweiten Kampf gegen Hunger geführt. Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mogge, beklagte bei der Vorstellung des aktuellen Berichts, vielerorts seien die Nahrungsmittelpreise enorm gestiegen. Durch Lockdowns und die Unterbrechung der Handelswege sei die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Projektländern um Jahre zurückgeworfen worden. Verbandspräsidentin Thieme klagte, Corona sei zum Hungervirus mutiert - die Folgen träfen vor allem Kinder und Frauen. Nach Angaben der Welthungerhilfe litten vergangenes Jahr 155 Millionen Menschen in 55 Ländern unter lebensbedrohlichem Hunger. Das seien 20 Millionen mehr als 2019. Neben der Corona-Pandemie macht die Organisation Kriege und den Klimawandel für die Entwicklung verantwortlich. | 30.06.2021 17:10 Uhr
EU-Kommission will Käfighaltung beenden
Die EU-Kommission will die Käfighaltung von Nutztieren schrittweise beenden. Die Behörde kündigte einen entsprechenden Gesetzesvorschlag bis zum Jahr 2023 an. Die Regelung könnte dann ab 2027 in Kraft treten; unklar ist aber noch, wie lang mögliche Übergangsphasen ausfallen. Das Verbot soll unter anderem Legehennen, Masthähnchen, Schweine, Kälber und Gänse betreffen. Hintergrund der Pläne ist eine europäische Bürgerinitiative, die ausreichend Stimmen gesammelt hatte. Gesundheitskommissarin Kyriakides sagte, die schrittweise Abschaffung der Käfighaltung werde für Landwirte mit Kosten verbunden sein. Die EU wolle aber Gelder aus der Agrarpolitik nutzen, um Bauern beim Umbau von Ställen oder bei der Anschaffung neuer Haltungssysteme zu unterstützen. | 30.06.2021 17:10 Uhr
EM-Aus: Löw übernimmt Verantwortung
Der scheidende Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat die Verantwortung für das Achtelfinal-Aus der DFB-Elf bei der EM übernommen. Mögliche Gründe wollte der 61-Jährige auf einer Pressekonferenz am Mittag nicht erläutern. Für eine Analyse sei es zu früh, so Löw. Er wünschte seinem Nachfolger Flick viel Erfolg und bot ihm an, für Fragen zur Verfügung zu stehen. Das deutsche Team hatte gestern Abend in London mit 0:2 gegen England verloren, das jetzt im Viertelfinale gegen die Ukraine spielt. | 30.06.2021 17:10 Uhr
Die Wettervorhersage inkl. Unwetterwarnung
Heute Abend überwiegend stark bewölkt, zeit- und gebietsweise Regen, örtlich kräftige Gewitter, regional Unwettergefahr. Der Deutsche Wetterdienst warnt besonders nordöstlich der Elbe vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen bis 35 Liter pro Quadratmeter und Stunde. Temperaturen 16 Grad in Papenburg bis 24 Grad in Stralsund. Auch in der Nacht gebietsweise teils kräftige Regenfälle und örtliche Gewitter, regional noch Unwetter mit Starkregen möglich. Tiefstwerte 18 bis 13 Grad. Morgen gebietsweise Regen, örtlich noch unwetterartige Mengen möglich, auch einzelne Gewitter, hier und da Auflockerungen mit etwas Sonne, Höchstwerte 16 bis 23 Grad. An der Ostsee starke bis stürmische Böen. | 30.06.2021 17:10 Uhr