NDR Info Nachrichten vom 11.02.2021:
Deutschland bereitet sich auf neue Grenzkontrollen vor
Angesichts der Ausbreitung des mutierten Coronavirus in Tschechien und Teilen Österreichs hat die Bundesregierung neue Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen beschlossen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte, Tschechien und Tirol seien als sogenannte Virusmutationsgebiete eingestuft worden. Ressortchef Seehofer habe entschieden, ab Sonntag neben den seit der Flüchtlingskrise bestehenden Binnengrenzkontrollen zu Österreich auch an den Grenzen zu Tschechien vorübergehende Grenzkontrollen einzuführen. Unter den bislang als Virusmutationsgebiete eingestuften Staaten ist bislang kein Nachbarland. Aus den bereits festgelegten Mutationsgebieten im Ausland dürfen derzeit fast nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in der Bundesrepublik einreisen. Außerdem gibt es Sonderregeln für medizinisches Personal, Transit-Passagiere und den Warenverkehr. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Kritik an Corona-Kurs: Altmaier lädt zum Gipfel
Die deutschen Einzelhändler blicken wegen des verlängerten Lockdowns pessimistisch in die Zukunft. Wie der Handelsverband HDE mitteilte, sind nun mehr Firmenpleiten zu befürchten. Die Umsätze der gesamten Branche dürften 2021 um vier oder sechs Prozent sinken, sollten die Läden im April oder sogar erst im Mai öffnen. HDE-Hauptgeschäftsführer Genth kritisierte die Vorgaben von Bund und Ländern. Ein Ende der Beschränkungen erst ab einer Inzidenz von 35 sei weltfremd. Der Branche fehle eine klare Perspektive. Ähnlich äußerte sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband. Bundeswirtschaftsminister Altmaier kündigte unterdessen ein Gipfeltreffen an. Nach Angaben seines Ministerium soll es kommenden Dienstag stattfinden. Eingeladen seien Vertreter von mehr als 40 Wirtschaftsverbänden. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Kanzlerin Merkel verteidigt weiteren Corona-Kurs
Bundeskanzlerin Merkel hat die Bevölkerung um Verständnis für die Verlängerung des Corona-Lockdowns gebeten. Nach der Trendumkehr bei den Infektionszahlen dürften die Erfolge nicht durch Lockerungen verspielt werden, sagte Merkel im Bundestag. Zu Forderungen nach einer längerfristigen Öffnungsperspektive erklärte die Kanzlerin, das Virus richte sich nicht nach Daten. Daher könnten keine konkreten Termine für die nächsten Lockerungsschritte genannt werden. Oppositionspolitiker äußerten sich enttäuscht zu den Beschlüssen von Bund und Ländern. FDP-Chef Lindner kritisierte, auch nach einem Jahr Pandemie laute der wesentliche Grundsatz "Wir bleiben Zuhause". Er beklagte ebenso wie Vertreter von AfD, Grünen und Linken erneut eine unzureichende Beteiligung des Parlaments an den Beschlüssen. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Günther: Zoos, Blumenläden... können ab 1.3. öffnen
Zoos, Wildparks, Gartenbaucenter und Blumenläden sollen in Schleswig-Holstein zum 1. März öffnen. Das hat Ministerpräsident Günther im Kieler Landtag angekündigt. Gleiches gelte für Sportanlagen für bisher zugelassenen Individualsport auch innen. Zudem könnten Friseure und Nagelstudios dann wieder aufmachen. Gestern hatte der CDU-Politiker bereits erklärt, dass es für die Grundschüler vom 22. Februar an Regelunterricht geben soll. Zugleich gehen die Kitas vom Notbetrieb in den Regelbetrieb über. Voraussetzung sei aber ein stabiler Inzidenzwert von unter 100. In Niedersachsen dürfen Blumenläden und Gartencenter übermorgen wieder öffnen. Das bestätigte die Staatskanzlei in Hannover. Außerdem können Autohändler Probefahrten anbieten. Für Kinder bis sechs Jahre werden zudem die Kontaktregeln gelockert.| 11.02.2021 20:52 Uhr
Deutsche-Bank-Chef warnt vor weiteren Corona-Hilfen
Deutsche-Bank-Chef Sewing sieht nach eigenen Worten keine Notwendigkeit für weitere Staatshilfen um die Corona-Krise zu bewältigen. Im Rahmen eines virtuellen Empfangs sagte Sewig wörtlich, er sei überzeugt, dass die Pandemie mit einem blauen Auge überlebt werden könne. Er erwarte keine massive Pleitewelle. Sewing ergänzte die deutschen Unternehmen seien grundsätzlich stärker und robuster als in der Finanzkrise. Viele Ökonomen und Politiker warnen dagegen vor einem Anstieg der Pleiten - insbesondere wenn die Pflicht zur Anmeldung einer Insolvenz wieder voll gilt. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Fünf-Sterne-Bewegung unterstützt Draghi
Die Fünf-Sterne-Bewegung hat sich entschieden, eine geplante Regierung des Ex-Zentralbankchefs Draghi in Italien zu unterstützen. Die populistische Partei erklärte, es hätten sich fast 60 Prozent der Mitglieder bei einer internen Abstimmung entsprechend geäußert. Dabei war betont worden, dass Draghi ein Super-Ministerium für den ökologischen Umbau plane. Die Fünf-Sterne-Bewegung ist die stärkste Kraft im Parlament in Rom. Draghis Kabinett muss nach seiner Vereidigung ein Vertrauensvotum in beiden Kammern überstehen. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Airport Charles de Gaulle wird nicht ausgebaut
Die französische Regierung verzichtet auf den milliardenschweren Ausbau des Pariser Großflughafens Charles de Gaulle. Grund sind die Auswirkungen der Corona-Krise. Umweltministerin Pompili sagte, es handele sich um ein überholtes Vorhaben. Geplant war usprünglich der Bau eines neuen vierten Terminals. Die Kosten wurden auf bis zu neun Milliarden Euro beziffert. Der Airport Charles de Gaulle ist nach London-Heathrow der zweitgrößte Flughafen in Europa. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Gericht: TÜV Rheinland hat Pflichten verletzt
Mehr als zehn Jahre nach dem Skandal um minderwertige Brustimplantate hat ein französisches Berufungsgericht die Schadenersatzforderungen gegen den TÜV Rheinland in Teilen bestätigt. Die Richter bekräftigten, dass der TÜV bei der Zertifizierung der Produkte seine Pflichten verletzt habe. Die französische Herstellerfirma PIP hatte dafür billiges Industriesilikon verwendet, in vielen Fällen waren die Implantate deshalb gerissen. Für die entstandenen gesundheitlichen Schäden sprach ein Gericht zunächst 20.000 klagenden Frauen insgesamt rund 60 Millionen Euro Schadenersatz zu. Das Berufungsgericht erklärte jetzt die Forderungen in rund 6.200 Fällen für unzulässig. Die Klägerinnen hätten nicht eindeutig nachgewiesen, dass auch sie die vom TÜV kontrollierten Implantate trugen. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Schleswig-Holstein setzt auf Akku-Züge
Ab Ende 2022 sollen die ersten Akku-Elektrozüge durch Schleswig-Holstein rollen. Wie Verkehrsminister Buchholz erklärte, haben die zuständigen Ausschüsse des Landtags dem Vorhaben zugestimmt. Damit gehe man neue Wege, sagte der FDP-Politiker in Kiel. Betroffen sind demnach elf Bahnstrecken ohne Oberleitungen. Bislang fahren dort Dieselloks. Laut den Plänen sollen ab Ende 2023 nur noch auf den Strecken der AKN sowie auf der Strecke Niebüll-Dagebüll Dieselloks unterwegs sein. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Berlinale 2021 mit mehreren deutschen Filmen
Bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen in Berlin gehen mehrere deutsche Produktionen ins Rennen um den Goldenen Bären. Insgesamt 15 Filme laufen im Wettbewerb, vier davon stammen aus der Bundesrepublik. Dazu gehört laut Festivalleitung das Regie-Debüt von Schauspieler Daniel Brühl. Die Berlinale wird wegen der Pandemie in diesem Jahr geteilt. Im März ist ein digitales Treffen der Filmbranche geplant - dann soll eine Jury auch die Preisträger bekanntgeben. Im Juni wird es ein öffentliches Festival geben. | 11.02.2021 20:52 Uhr
Das Wetter für Norddeutschland
Nachts häufig trocken, von Lauenburg bis nach Vorpommern zum Teil stärkerer Schneefall, örtlich Nebel. Tiefstwerte minus 5 Grad auf Rügen, bis minus 15 Grad in Bad Bentheim, gebietsweise noch kälter. Morgen mehr Sonne, ein paar Wolken, in Vorpommern einzelne Schneeschauer, Temperaturen um minus 3 Grad. Am Sonnabend viel Sonne und trocken bei minus 6 bis plus 1 Grad. | 11.02.2021 20:52 Uhr