NDR Info Nachrichten vom 10.10.2020:
Zahl der Neuinfektionen steigt weiter
Berlin: Zum dritten Mal in Folge hat es in Deutschland mehr als 4.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gegeben. Das Robert Koch-Institut meldete heute früh 4.721 neue Fälle. Die Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert, lag den Angaben zufolge zuletzt bei 1,34. Dies bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Als weitere Großstadt überschritt Köln die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Auf Straßen und Plätzen darf deshalb ab sofort ab 22 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden. Außerdem dürfen sich nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen, in Fußgängerzonen gilt eine Maskenpflicht.| 10.10.2020 13:00 Uhr
Kassenarztchef kritisiert Corona-"Regelungswut"
Berlin: Die Kassenärztliche Vereinigung hat das Vorgehen der Bundesländer im Kampf gegen die Corona-Pandemie scharf kritisiert. Der Vorsitzende der Organsiation, Gassen, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", durch Beherbungsverbote und Sperrstunden gehe womöglich die Akzeptanz für wirklich effektive Maßnahmen verloren. Innerdeutsche Reisen seien lediglich eine "Pseudo-Gefahr". Das Problem entstehe vielmehr bei Großhochzeiten, in Fleisch verarbeitenden Betrieben und durch unkontrolliertes Feiern.| 10.10.2020 13:00 Uhr
Berg-Karabach: Feuerpause offenbar brüchig
Moskau: Die zwischen Armenien und Aserbaidschan für die Krisenregion Berg-Karabach ausgehandelte Feuerpause ist offenbar brüchig. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Angriffe vor. Nach den heftigen Gefechten in der Region war eigentlich um 10 Uhr deutscher Zeit eine Waffenruhe in Kraft getreten. Sie war in der Nacht unter Vermittlung von Russland vereinbart worden. Außenminister Lawrow erklärte, die Details müssten noch verhandelt werden. Beide Seiten seien aber bereit, sich an Friedensgesprächen zu beteiligen. In Berg-Karabach waren vor knapp zwei Wochen wieder heftige Gefechte ausgebrochen. Armenien und Aserbaidschan streiten seit fast 30 Jahren um die Vorherrschaft in dem Gebiet. Die Kaukasus-Region wird überwiegend von Armeniern bewohnt, gehört völkerrechtlich aber zu Aserbaidschan.| 10.10.2020 13:00 Uhr
Merkel fordert mehr Einsatz gegen weltweiten Hunger
Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger aufgerufen. Die CDU-Politikerin sagte in ihrem wöchentlichen Video-Podcast, der Hunger in der Welt sei nur gemeinsam in den Griff zu bekommen. Die große Zahl von Notleidenden könne die internationale Gemeinschaft nicht ruhen lassen. Schätzungen zufolge leiden derzeit etwa 700 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie wird in den kommenden Jahren ein weiterer Anstieg erwartet. Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Die Organisation leistet Hilfe bei Dürre- und Hungerkatastrophen und versorgt Notleidende mit Nahrungsmitteln.| 10.10.2020 13:00 Uhr
Thüringen überrascht von Vergabe-Stopp
Erfurt: Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat überrascht auf den Vergabe-Stopp für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr an den Hersteller Haenel reagiert. Wenn es Unklarheiten gebe, dann müssten diese ausgeräumt werden, sagte ein Ministeriumssprecher. Anschließend könne das Thüringer Unternehmen erneut den Zuschlag für den Auftrag erhalten. Das Verteidigungsministerium hatte die Vergabe an Haenel mit dem Verweis auf mögliche Patentrechtsverletzungen zurückgezogen. Bei dem Auftrag geht es um die Lieferung von 120.000 Sturmgewehren zum Preis von etwa einer viertel Milliarde Euro.| 10.10.2020 13:00 Uhr
«Alan Kurdi» erneut in Italien festgesetzt
Rom: Das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" darf den Hafen von Olbia auf Sardinien vorerst nicht verlassen. Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye teilte mit, die italienische Küstenwache habe die Weiterfahrt unter anderem wegen Sicherheitsmängeln untersagt. Die Hilfsorganisation verwies darauf, dass deutsche und spanische Fachbehörden der "Alan Kurdi" nach einer langen Werftpause vor kurzem erst Einsatzbereitschaft attestiert hätten. Die abermalige Festsetzung des Schiffes sei politisch motiviert und gefährde Menschenleben. Sea-Eye habe bereits das Auswärtige Amt und Bundesaußenminister Maas um Unterstützung gebeten und werde gegen die erneute Festsetzung Klage einreichen. Die "Alan Kurdi" ist im Mittelmeer im Einsatz, um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten. Der Weg über das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Flüchtlingsrouten der Welt.| 10.10.2020 13:00 Uhr
Wettervorhersage
Heute Nachmittag wolkig und immer wieder Regenschauer, im Süden auch freundliche und trockene Phasen bei maximal 10 bis 13 Grad. Morgen Durchzug von Wolkenfeldern und vor allem von Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein auch Schauer, daneben auch etwas Sonne. Höchstwerte 10 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag wechselnd bewölkt und teils Schauer, 10 bis 14 Grad. Am Dienstag bei wechselnder Bewölkung einzelne Schauer, 10 bis 14 Grad.| 10.10.2020 13:00 Uhr