NDR Info Nachrichten vom 16.09.2020:

Berlin: 30 Jahre nach der deutschen Einheit gibt es weiter große Unterschiede bei den Lebensverhältnissen zwischen Ost und West. Im Jahresbericht der Bundesregierung ist zwar von einem Aufholprozess und bedeutenden Fortschritten bei der Beschäftigung die Rede, insgesamt liegt die Wirtschaftskraft im Osten aber immer noch deutlich unter dem gesamtdeutschen Niveau. Die ungleichen Lebensverhältnisse sind dem Bericht zufolge der Grund, warum Rechtsextremismus und Demokratieskepsis im Osten stärker verbreitet seien als im Westen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Bundesregierung aufgefordert, Löhne und Arbeitszeiten bundesweit anzugleichen - zum Beispiel durch verbindliche Tarifverträge. Der Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit ist heute Thema im Kabinett.| 16.09.2020 07:45 Uhr

Hamburg: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht bei der geplanten Aufnahme von mehr als 1.500 Flüchtlingen aus Griechenland keine größeren Probleme für die Kommunen. Geschäftsführer Landsberg sprach auf NDR Info von einem wichtigen humanitären Zeichen. Gut für die Kommunen sei, dass die mehr als 400 Familien schon einen Asylstatus haben. Mit dieser konkreten Bleibeperspektive könnten die Menschen erste Integrationsprogramme durchlaufen. Landsberg zufolge werden die Familien vermutlich auf die Städte und Gemeinden verteilt, die schon angeboten haben, sie aufzunehmen.| 16.09.2020 07:45 Uhr

Berlin: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der Bundesrepublik ist gestiegen. Die Gesundheitsämter registrierten innerhalb von 24 Stunden 1.900 neue Fälle, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte. Das sind fast 500 mehr als gestern. Es gab sechs weitere Todesfälle, so dass die Zahl der Toten nach einer Corona-Infektion auf 9.368 steigt. Die sogenannte Reproduktionszahl gibt das Institut mit 1.04 an. Das bedeutet, dass ein Infizierter im bundesweiten Durchschnitt etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der Wert bildet das Infektionsgeschehen von etwa eineinhalb Wochen ab.| 16.09.2020 07:45 Uhr

Washington: Die Familie der in den USA durch Polizeischüsse getöteten Afroamerikanerin Breonna Taylor erhält vom Staat eine Entschädigungszahlung von zwölf Millionen Dollar. Darauf einigten sich beide Seiten in einem Gerichtsverfahren. Wie der Anwalt der Familie mitteilte, haben sich Behörden des Bundesstaates Kentucky zudem verpflichtet, Gesetzesreformen auf den Weg zu bringen, um Todesfälle bei Polizeirazzien zu verhindern. Die 26 Jahre alte Rettungssanitäterin Breonna Taylor war im März in Louisville in ihrer Wohnung von Polizisten erschossen worden, die auf der Suche nach einem Mann waren.| 16.09.2020 07:45 Uhr

München: Vor dem Landgericht beginnt heute einer der größten Doping-Prozesse der deutschen Sportgeschichte. Angeklagt ist ein Arzt aus Erfurt und vier mutmaßliche Komplizen. Der Mediziner soll über Jahre ein Netzwerk für Blutdoping betrieben haben. Zu seinen Kunden gehörten laut Anklage vor allem Wintersportler und Radprofis. Ein Skilangläufer aus Österreich hatte die sogenannte "Operation Aderlass" ins Rollen gebracht. Die Staatsanwaltschaft hatte bei Razzien unter anderem Dutzende Blutbeutel sichergestellt. Dem Erfurter Arzt droht wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz und dem Vorwurf der Körperverletzung eine mehrjährige Haftstrafe.| 16.09.2020 07:45 Uhr

Heute neben durchziehenden Wolken zeitweise sonnig und nur ganz im Süden einzelne kurze Schauer möglich. Höchstwerte 19 Grad auf Sylt bis 30 Grad in Hann. Münden.| 16.09.2020 07:45 Uhr