NDR Info Nachrichten vom 11.09.2020:
Debatte über Aufnahme von Moria-Flüchtlingen
Berlin: In Deutschland werden die Stimmen lauter, mehr Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria aufzunehmen. Die Bundesrepublik und neun weitere europäische Staaten wollen bislang insgesamt 400 unbegleitete Minderjährige von der griechischen Insel Lesbos holen. Entwicklungsminister Müller sagte dem Deutschlandfunk, die Bundesrepublik könne hier ein Zeichen setzen und 2.000 Menschen aufnehmen. Auch der Präsident des Deutschen Städtetags, Jung, bezeichnete die Initiative der zehn Staaten als unzureichend. Der "Rheinischen Post" sagte der Leipziger Oberbürgermeister, es helfe, auf europäischer Ebene voranzugehen, reiche aber nicht aus. SPD-Generalsekretär Klingbeil sagte auf NDR Info, er sei angesichts der furchtbaren Bilder aus Moria fassungslos über das Angebot des Bundesinnenministers. Es sei Zeit für ein Machtwort der Kanzlerin.| 11.09.2020 21:30 Uhr
Flüchtlinge demonstrieren auf Lesbos
Mytilini: Auf Lesbos haben mehr als 1.000 Asylsuchende dafür demonstriert, die griechische Insel verlassen zu dürfen. Sie riefen unter anderem "Freiheit" und "Deutschland", als sie auf der Straße von dem abgebrannten Flüchtlingslager in Richtung des Hafens von Mytilini marschierten. Den Zugang vom Hafen haben Sicherheitskräfte blockiert. Viele Asylsuchende müssen seit dem Großbrand in der Nacht zu Mittwoch im Freien schlafen. Die griechischen Behörden errichten derzeit provisorische Unterkünfte. Das technische Hilfswerk ist mit Zelten, Feldbetten und Schlafsäcken auf dem Weg nach Lesbos. In den vergangenen zwei Tagen waren Versuche, die Flüchtlinge zum Beispiel auf Fähren unterzubringen, am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.| 11.09.2020 21:30 Uhr
Bundestag debattiert Fall Nawalny
Berlin: Bundestagsabgeordnete haben Russland in einer Aktuellen Stunde zur Aufklärung der Vergiftung des Kremlkritikers Nawalny aufgefordert. Der Unionsaußenpolitiker Hardt warf der Regierung in Moskau eine "Vernebelungstaktik" vor, die am Aufklärungswillen zweifeln lasse. Es gebe deutliche Hinweise darauf, dass frühere Giftanschläge im Zusammenhang mit staatlichen russischen Stellen stünden, und dessen sei man sich auch im Fall Nawalny sicher. Grüne und FDP riefen die Bundesregierung zu einem härteren Kurs gegenüber Moskau auf. Politischer Mord gehöre zum System Putin, sagte der Grünen-Abgeordnete Sarrazin. Dagegen warf AfD-Parteichef Chrupalla der Bundesregierung vor, dass zwar die Kette der Verdächtigungen gegen Russland nicht abreisse, aber schlüssige Beweise fehlten. Das Münchner Bundeswehrlabor hatte in Urin- und Blutproben Nawalnys ein international geächtetes Nervengift der Nowitschok-Gruppe nachgewiesen.| 11.09.2020 21:30 Uhr
EU plant strengere Klimaschutzvorgaben
Brüssel: Die Autoindustrie muss sich offenbar auf strenge neue EU-Klimavorgaben einstellen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will EU-Kommissionschefin von der Leyen kommende Woche einen Vorschlag für ein drastisch verschärftes Klimaziel bis 2030 machen. Statt einer Senkung der EU-Treibhausgase um 40 Prozent sollen 55 Prozent erreicht werden. Der CO2-Ausstoß bei Autos pro Kilometer müsste nach Berechnungen der EU-Kommission von 2021 bis 2030 um 50 Prozent sinken. Die deutsche Autoindustrie fürchtet, durch schärfere Klimaziele überfordert zu werden.| 11.09.2020 21:30 Uhr
Rund 200 Tote nach Überschwemmungen in Afrika
Niamey: In Afrika sind mehr als 200 Menschen durch Überschwemmungen ums Leben gekommen. Allein im Sudan gab es 103 Todesopfer, weitere 110 Menschen starben in west- und zentralafrikanischen Ländern. Nach UN-Angaben leiden zudem mehr als eine Million Menschen unter den Auswirkungen der Überflutungen, die durch heftige Regenfälle ausgelöst worden waren. Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass die betroffenen Länder mehr Hilfsgelder als im vergangenen Jahr benötigen. Allein der Niger brauche umgerechnet rund 8,4 Millionen Euro humanitäre Hilfsgelder, so das zuständige UN-Büro.| 11.09.2020 21:30 Uhr
Kurzfristige A1-Reparatur am Sonntag in Hamburg
Hamburg: Autofahrer müssen am Sonntag auf der A1 mit erheblichen Behinderungen rechnen. Nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes sind zwischen den Anschlussstellen Harburg und Stillhorn massive Asphaltschäden entdeckt worden. Diese müssten mit einer Notfallmaßnahme am Sonntag zwischen 4.00 Uhr früh und 20.00 Uhr behoben werden. Zwei der drei Spuren würden gesperrt. Die Verantwortlichen haben Autofahrer dazu aufgefordert, den Bereich weiträumig zu umfahren.| 11.09.2020 21:30 Uhr
Wettervorhersage
Nachts überwiegend klar bei Tiefstwerten zwischen 15 und 11 Grad, in der Lüneburger Heide bis 6 Grad. Morgen wechselnd bewölkt, im Norden einzelne Schauer, 21 bis 25 Grad, an der Nordsee etwas kühler. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag bewölkt, zeitweise sonnig, überall trocken, 19 bis 25 Grad. Am Montag viel Sonne bei 20 bis 29 Grad.| 11.09.2020 21:30 Uhr