NDR Info Nachrichten vom 10.08.2020:
Libanons Regierung tritt zurück
Beirut: Die libanesische Regierung hat ihren Rücktritt erklärt. Ministerpräsident Diab gab die Entscheidung am Abend in einer Fernsehansprache bekannt. Der Regierungschef erklärte, Korruption in Politik und Verwaltung sei im Libanon weitverbreitet. Sie sei für den wirtschaftlichen Absturz des Landes und auch für das Explosionsunglück verantwortlich. Die Regierung war nach den Detonationen vor rund einer Woche massiv unter Druck geraten. Es gab Massenproteste und Zusammenstöße. Bei den Explosionen im Hafen von Beirut kamen mindestens 160 Menschen ums Leben, mehr als 6.000 wurden verletzt. Auslöser waren offenbar Chemikalien, die unsachgemäß im Hafen gelagert wurden.| 10.08.2020 22:00 Uhr
SPD-Linke unzufrieden mit Nominierung von Scholz
Berlin: Der linke Flügel der SPD hat sich unzufrieden über die Nominierung von Bundesfinanzminister Scholz zum Kanzlerkandidaten der Partei geäußert. Die Bundestagsabgeordnete Mattheis sagte der "Augsburger Allgemeinen", sie könne die Entscheidung von Präsidium und Vorstand nicht nachvollziehen. Die inhaltlichen Widersprüche zwischen dem eher linken SPD-Führungsduo Esken und Walter-Borjans sowie dem in der Mitte stehenden Scholz könnten zum Problem werden. Führende Sozialdemokraten begrüßten dagegen die Festlegung auf den Minister. Aus der Parteiführung heißt es, Scholz habe gezeigt, dass er Krisen bewältigen könne.| 10.08.2020 22:00 Uhr
Spahn: offene Stadien wären falsches Signal
Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn hält eine Rückkehr von Zuschauern in die Fußball-Stadien trotz guter Corona-Schutzkonzepte vorerst für unangebracht. Ein derartiger Schritt passe nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen, erklärte der CDU-Politiker nach Beratungen mit seinen Kollegen aus den Ländern. Zwar sei das Konzept der Deutschen Fußball-Liga gut. Es dürften aber derzeit keine vermeidbaren Risiken eingegangen werden. Aus Teilnehmerkreisen der Konferenz heißt es, eine Rückkehr der Fans vor dem 31. Oktober sei für die Mehrheit der Minister nicht vorstellbar. Die Beratungen sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Die Entscheidung treffen dann die Regierungschefs der Länder.| 10.08.2020 22:00 Uhr
Wieder Proteste in Belarus
Minsk: Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Belarus ist es erneut zu Protesten gekommen. Medienberichten zufolge gab es in der Hauptstadt Minsk Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Beamten hätten Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt. Von mehreren Festnahmen ist die Rede. Die Wahlleitung hatte zuvor den amtierenden weißrussischen Präsidenten Lukaschenko mit 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Die Opposition spricht von Betrug. Auch international stieß die Durchführung der Wahl auf Kritik. Die Bundesregierung erklärte, es sei ganz offenkundig, dass Mindeststandards für demokratische Wahlen nicht eingehalten worden seien.| 10.08.2020 22:00 Uhr
Randale und Plünderungen in Chicago
Chicago: In der US-Großstadt ist es nach einem Polizeieinsatz erneut zu einem Gewaltausbruch gekommen. Im Zentrum von Chicago schlugen Randalierer Fensterscheiben ein und plünderten Geschäfte. Mehr als 100 Personen wurden festgenommen, zahlreiche Polizisten verletzt. Auslöser der Krawalle war offenbar ein Schusswechsel zwischen einem Polizisten und einem bewaffneten Verdächtigen gestern Nachmittag. Der 20-Jährige war dabei verletzt worden. Im Internet verbreiteten sich allerdings Falschmeldungen zu dem Vorfall, in sozialen Netzwerken wurde zu Plünderungen aufgerufen.| 10.08.2020 22:00 Uhr
Havarierter Frachter kurz vor Auseinanderbrechen
Port Louis: Der vor Mauritius havarierte Frachter droht nach Angaben der Regierung bald auseinanderzubrechen. Taucher berichteten von neuen Rissen am Schiffsrumpf. Der Frachter war vor gut zwei Wochen etwa zwei Kilometer vor der Südostküste von Mauritius auf Grund gelaufen. Mehr als 1.000 der insgesamt 4.000 Tonnen Öl an Bord liefen bereits ins Meer und bedrohen Naturschutzgebiete. Einsatzkräfte konnten bisher lediglich einen Teil des Treibstoffs abpumpen. Starker Wind und hoher Wellengang erschwerten die Arbeiten.| 10.08.2020 22:00 Uhr
Die Wettervorhersage
Es ist trocken und locker oder gering bewölkt. Tiefstwerte 21 bis 16 Grad. Am Tage überwiegend sonnig und meist trocken. Höchstwerte 28 Grad in Flensburg bis 34 Grad in Bad Bentheim, an der Ostsee 23 bis 27 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch sonnig und trocken bei 27 bis 34 Grad, an der Ostsee bei auflandigem Wind 23 bis 26 Grad. Am Donnerstag weiterhin viel Sonne, in Niedersachsen am Abend teils Hitzegewitter möglich. 28 bis 35 Grad, an der Ostsee kühler.| 10.08.2020 22:00 Uhr