NDR Info Nachrichten vom 24.10.2016:
Belgien wird Ceta wohl nicht zustimmen
Brüssel: Belgien wird dem europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen Ceta in dieser Woche voraussichtlich nicht zustimmen. Ministerpräsident Michel erklärte nach einem letzten Krisen-Gespräch mit Vertretern der Regionen, er sei derzeit nicht in der Lage, den Vertrag zu unterzeichnen. Die Wallonie und die Hauptstadtregion Brüssel bleiben bei ihrem Widerstand. Ohne deren Zustimmung kann auch die Zentralregierung Belgiens den Vertrag nicht akzeptieren. Es ist damit zu rechnen, dass die für Donnerstag geplante feierliche Unterzeichnung von Ceta abgesagt wird. Durch das Abkommen soll der Handel zwischen der Europäischen Union und Kanada erleichtert werden. Kritiker befürchten eine Aufweichung von Sozial- und Umweltstandards.| 24.10.2016 16:45 Uhr
Räumung des Lagers von Calais hat begonnen
Calais: Die französische Regierung hat damit begonnen, das Flüchtlingslager in der Stadt am Ärmelkanal zu räumen. Die ersten Insassen wurden mit Bussen in Aufnahmezentren in verschiedenen Landesteilen gebracht. Bisher verläuft die Aktion friedlich. In den vergangenen Nächten hatten Flüchtlinge wiederholt gegen eine Räumung des Lagers demonstriert. Viele der Menschen wollen eigentlich nach Großbritannien gelangen. In Calais sollen bis zu 7.000 Flüchtlinge in Zelten und einfach gezimmerten Hütten leben. Etwa 2.000 Menschen haben den Ort nach Erkenntnissen von Hilfsorganisationen bereits vor der Räumung verlassen.| 24.10.2016 16:45 Uhr
Geheimverhandlungen über Tengelmann-Zukunft
Berlin: Die Rettungsbemühungen für die verlustreiche Supermarktkette Kaiser"s Tengelmann gehen weiter. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nimmt Ressortchef Gabriel an den Verhandlungen hinter verschlossenen Türen teil; auch die Gewerkschaft Verdi ist nach eigenen Angaben daran beteiligt. Inzwischen verhindert einzig die Klage von Rewe, dass Marktführer Edeka die Filialen von Kaiser"s Tengelmann übernehmen kann; Norma und Markant haben ihre Beschwerden zurückgezogen. Rewe will einen großen Teil des Filialnetzes selbst übernehmen, Tengelmann lehnt das ab. Die Hürden für eine Einigung scheinen weiterhin sehr hoch.| 24.10.2016 16:45 Uhr
Keine Anzeichen für Suizid-Aufrufe in Schmölln
Erfurt: Drei Tage nach dem Suizid eines minderjährigen Flüchtlings im ostthüringischen Schmölln geht die Polizei nicht davon aus, dass Anwohner den Jugendlichen zu der Tat ermuntert haben. Ein Sprecher der Landespolizeidirektion erklärte, eine Befragung von am Einsatz beteiligten Beamten sowie Augenzeugen habe keine entsprechenden Hinweise ergeben. Vorherige Berichte, es habe "Spring doch"-Rufe gegeben, hätten sich nicht verifizieren lassen. Der aus Somalia stammende Jugendliche war am vergangenen Freitag aus dem fünften Stock eines Plattenbaus in Schmölln in den Tod gesprungen.| 24.10.2016 16:45 Uhr
Bewährungsstrafe nach tödlichem Zugunglück
Ibbenbüren: Nach einem Zugunglück mit zwei Toten im Münsterland hat das zuständige Amtsgericht einen Traktorfahrer zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 25-Jährige den Zusammenstoß zwischen seinem liegen gebliebenen Anhänger und einer Regionalbahn im Frühjahr fahrlässig verursacht hatte. Trotz verzweifelter Versuche des Traktorfahrers, einen Zusammenstoß zu verhindern, krachte der Zug in das Hindernis. Der Lokführer und eine 18 Jahre alte Frau starben.| 24.10.2016 16:45 Uhr