NDR Info Nachrichten vom 10.10.2016:
Terrorverdächtige ist in U-Haft
Karlsruhe: Der in Sachsen festgenommene terrorverdächtige Syrer befindet sich in Untersuchungshaft. Das teilte die Bundesanwaltschaft mit, die in dem Fall ermittelt. Nach Erkenntnissen der sächsischen Polizei hatte der Mann Verbindungen zur Terror-Organisation Islamischer Staat. In seiner Chemnitzer Wohnung seien 1,5 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt worden - die gleiche Chemikalienmischung, die bei den Anschlägen von Paris und Brüssel verwendet wurde. Die Behörden vermuten, dass der Syrer einen größeren Anschlag in Deutschland verüben wollte. Der 22-Jährige wurde heute früh in Leipzig festgenommen, nachdem ihn Landsleute in ihrer Wohnung überwältigt und die Polizei alarmiert hatten. Eine Festnahme in seiner Plattenbauwohnung in Chemnitz war am Wochenende gescheitert.| 10.10.2016 19:15 Uhr
Griechenland erhält weitere Hilfsgelder
Luxemburg: Die Euro-Finanzminister haben grünes Licht für die Auszahlung weiterer Hilfen an Griechenland in Höhe von 1,1 Milliarden Euro gegeben. Sie begrüßten nach einem Treffen in Luxemburg, dass die Regierung in Athen alle von den Gläubigern dafür geforderte Reformen umgesetzt habe. Eurogruppen-Chef Dijsselbloem sagte, er hoffe, dass der Beschluss über die Auszahlung weiterer 1,7 Milliarden Euro bis Ende des Monats erfolgen könne.| 10.10.2016 19:15 Uhr
Paris: Strafgericht soll zu Aleppo ermitteln
Paris: Nach den massiven Luftangriffen auf die syrische Stadt Aleppo hat Frankreich Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs gefordert. Außenminister Ayrault sagte in einem Rundfunkinterview, diese Bombardements seien Kriegsverbrechen. Die Verantwortlichkeiten dafür sollten geklärt werden. Neben der syrischen Armee hatte auch russisches Militär Luftangriffe in Aleppo geflogen. Nach Darstellung Moskaus richte sich dessen Einsatz aber ausschließlich gegen Terrorgruppen. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, die Bundesregierung unterstütze den französischen Vorstoß. Allerdings ist fraglich, ob der Internationale Strafgerichtshof überhaupt eine Handhabe hat, in Syrien zu ermitteln. Grund ist, dass das Land nicht Mitglied des Gremiums ist.| 10.10.2016 19:15 Uhr
Nächste Runde: Erdogan gegen Böhmermann
Mainz: Der türkische Präsident Erdogan nimmt die Einstellung des Verfahrens gegen Jan Böhmermann nicht hin. Wie die rheinland-pfälzische Staatsanwaltschaft mitteilte, legte Erdogans Anwalt Beschwerde ein. Diese werde nun von der übergeordneten Behörde geprüft. Vor knapp einer Woche hatte die Staatsanwaltschaft die Verfahrens-Einstellung gegen den ZDF-Moderator bekanntgegeben. Es sei nicht nachzuweisen, dass Böhmermann mit seinem Schmähgedicht den türkischen Präsidenten vorsätzlich beleidigt hat, hieß es zur Erklärung. Parallel zu dem Vorgang in Mainz gibt es noch eine Privatklage Erdogans gegen den Moderator. Diese wird Anfang November in Hamburg verhandelt.| 10.10.2016 19:15 Uhr
Trauer um verstorbene Kultursenatorin Kisseler
Hamburg: Bürgermeister Scholz hat die verstorbene Kultursenatorin Barbara Kisseler als große Persönlichkeit gewürdigt. Der SPD-Politiker erklärte, Hamburg und die ganze Bundesrepublik hätten eine herausragende Anwältin der Kultur verloren. Der Generalintendant der Elbphilharmonie, Lieben-Seutter, nannte Kisseler das Idealbild einer Kulturpolitikerin. Sie habe maßgeblich den Neustart beim Bau des Konzerthauses ermöglicht. Ihr Tod sei ein unersetzlicher Verlust für die Hamburger Kultur. Ähnlich äußerte sich die Intendantin des Deutschen Schauspielhauses, Beier. Barbara Kisseler war am Freitag nach schwerer Krankheit gestorben. Die 67-Jährige parteilose Politikerin hatte im März 2011 ihr Amt als Hamburger Kultursenatorin angetreten.| 10.10.2016 19:15 Uhr