NDR Info Nachrichten vom 10.08.2016:

Großeinsatz gegen Islamistenszene

Hildesheim: Die Polizei ist mit einem Großeinsatz gegen die Islamistenszene in Deutschland vorgegangen. Die Bundesanwaltschaft ließ in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Wohn- und Geschäftsräume durchsuchen. Die Razzien fanden nach Angaben der Sicherheitsbehörden in Hildesheim, Düsseldorf, Duisburg, Dortmund und Tönisvorst am Niederrhein statt. Drei Männer stehen unter Verdacht, Mitglieder und Unterstützer für den IS geworben zu haben. Einer von ihnen wird zudem beschuldigt, die Terrororganisation finanziell und logistisch unterstützt zu haben. Festnahmen gab es nicht. Nordrhein-Westfalens Innenminister Jäger sagte, es sei darum gegangen, gegen geistige Brandstifter vorzugehen. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen zwei weitere Verdächtige, die in Dinslaken und Mutterstadt gefasst wurden. Laut Jäger werden Hinweise auf mögliche Anschlagspläne in Deutschland und Gewalttaten in Syrien untersucht.| 10.08.2016 19:15 Uhr

Pistorius gegen Unions-Sicherheitsvorschläge

Hannover: Niedersachsens Innenminister Pistorius hat die jüngsten sicherheitspolitischen Vorschläge aus der Union zurückgewiesen. Der SPD-Politiker sprach von aufgewärmten Forderungen aus der rechtskonservativen Altkleidersammlung. Die CDU-Innenminister hätten den vernünftigen Kurs verlassen und fischten aus Angst vor der AfD im verfassungsrechtlichen Graubereich, so Pistorius. Als Beispiel nannte er die Forderungen nach einer Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft und einem Burka-Verbot. Das hätte die Anschläge in Bayern auch nicht verhindert. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Caffier warb dagegen für die Vorschläge. Mit der Entscheidung, in Deutschland zu leben, entscheide man sich auch für EINE Heimat, so der CDU-Politiker auf NDR Info. Die Innenminister aus der Union wollen in der kommenden Woche über neue Anti-Terror-Maßnahmen beraten.| 10.08.2016 19:15 Uhr

Feuerpause für Aleppo angekündigt

Moskau: Das russische Militär hat eine tägliche dreistündige Feuerpause rund um die umkämpfte syrische Stadt Aleppo angekündigt. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, um den Zugang von humanitärer Hilfe in die Stadt zu ermöglichen, würden die russischen Streitkräfte ab morgen täglich von 9.00 bis 12.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit jeglichen Beschuss unterbrechen. Nach Angaben internationaler Organisationen ist die humanitäre Lage in Aleppo katastophal. In der Stadt traf heute zum ersten Mal seit Wochen ein Nahrungsmittel-Transport ein. Die oppositionsnahe "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" erklärte, die gelieferten Mengen reichten jedoch nicht für die schätzungsweise 300.000 Bewohner, die in Aleppo eingeschlossen seien.| 10.08.2016 19:15 Uhr

Bericht: Boykottaufrufe gegen Gülen-nahe Firmen

Hamburg: Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan machen nach Presseinformationen in Deutschland Stimmung gegen Unternehmer, die der Gülen-Bewegung nahestehen sollen. Listen solcher Firmen und Selbstständiger, verbunden mit Boykottaufrufen, würden über soziale Medien verbreitet, berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit". Betroffen seien etwa Frisöre, Bauunternehmer, Restaurantbesitzer, Gemüsehändler und Ärzte. Die türkische Regierung macht die Bewegung des Predigers Gülen für den Putschversuch vor wenigen Wochen verantwortlich.| 10.08.2016 19:15 Uhr

Ex-Mönch wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

München: Ein früherer Benediktinermönch des Klosters Ettal in Bayern ist zum zweiten Mal wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden. Das Münchner Landgericht verhängte eine Haftstrafe von sieben Jahren. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der heute 46-Jährige in seiner Zeit als Religionslehrer jahrelang Schüler missbraucht hat. Der Angeklagte musste sich bereits im vergangenen Jahr wegen Missbrauchs vor Gericht verantworten. Die damaligen Schilderungen eines Opfers führten zu dem neuen Prozess. Das Gericht fasste beide Urteile zu einer Gesamtstrafe zusammen.| 10.08.2016 19:15 Uhr