NDR Info Nachrichten vom 23.07.2016:

München: Hinweis auf Amoklauf

München: Die Bluttat in der bayerischen Landeshauptstadt hat keinen politischen Hintergrund, sondern war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Amok-Lauf des 18-Jährigen. Nach Angaben von Polizeipräsident Andrä wurde bei der Durchsuchung der Wohnung seiner Eltern und seines Zimmers Material gefunden, das diesen Schluss nahelegt. Demnach hat sich der junge Mann intensiv mit Amok-Läufen aus der Vergangenheit beschäftigt. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Steinkraus-Koch soll der Täter eine depressive Erkrankung gehabt haben. Details nannte er nicht. Gestern hatte ein 18-Jähriger in einem Münchner Einkaufszentrum 9 Menschen erschossen und sich anschließend das Leben genommen. 27 Menschen erlitten Verletzungen. Die meisten Todesopfer waren noch Minderjährig.| 23.07.2016 17:15 Uhr

Merkel lobt Einsatzkräfte

Berlin: Kanzlerin Merkel hat nach dem Amoklauf von München die Einsatzkräfte für ihre hoch professionelle Arbeit gelobt. Die Zusammenarbeit der Behörden Bayerns und des Bundes habe bestens funktioniert. Ähnlich äußerte sich Innenminister de Maiziere. Merkel brachte zugleich ihre Fassungslosigkeit angesichts der Bluttat zum Ausdruck. Deutschland trauere um die, die nie mehr zu ihren Familien zurückkehren werden, sagte sie. Nun gehe es darum, die Tat vollständig aufzuklären. Zuvor hatte auch Bayerns Ministerpräsident Seehofer allen Rettungskräften gedankt. Bei aller Tragik der Ereignisse, habe sich gezeigt, dass der Staat handlungsfähig sei. Seehofer legte am Tatort gemeinsam mit Oberbürgermeister Reiter einen Kranz zum Gedenken an die Opfer nieder.| 23.07.2016 17:15 Uhr

Österreich erhöht Sicherheitsvorkehrungen

Wien : Österreich verstärkt nach den Terrorakten in Nizza und Würzburg sowie dem Amoklauf in München seine Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem werde die Polizeipräsenz an Bahnhöfen, Flughäfen und besonders frequentierten öffentlichen Plätzen erweitert, kündigte Innenminister Sobotka an. Zudem werde die Überwachung von Veranstaltungen forciert und die Einsatzbereitschaft von Spezialkräften wie dem Sonderkommando Cobra erhöht. Vorgesehen sei auch, die technische Ausstattung sowie die Schutzausrüstung der Einheiten zu verbessern.| 23.07.2016 17:15 Uhr

Erdogan schließt Gülen-Einrichtungen

Istanbul : Der türkische Präsident Erdogan hat nach der Ausrufung des Ausnahmezustands die Schließung von mehr als 2300 Einrichtungen im Land angeordnet. Darunter seien Schulen, gemeinnützige Institutionen, Gewerkschaften und medizinische Zentren, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mit. Demnach haben alle von der Schließung betroffenen Einrichtungen Verbindungen zur Gülen-Bewegung. Die türkische Regierung beschuldigt den in den USA lebenden Prediger und dessen Anhänger, den Putschversuch angezettelt zu haben. Erdogan verlängerte zudem die Zeit, in denen Verdächtige ohne Anklage inhaftiert werden dürfen auf 30 von zuvor vier Tage.| 23.07.2016 17:15 Uhr

Orban: EU-Flüchtlingspolitik gescheitert

Budapest: Ungarns Regierungschef Orban hat die Flüchtlingspolitik der EU-Führung als gescheitert bezeichnet. Europa sei heute nicht in der Lage, seine Bürger und seine äußeren Grenzen zu schützen, sagte Orban auf einer Veranstaltung seiner Fidesz-Partei. Er beschuldigte die Spitzenpolitiker der Europäischen Union, nicht den Zusammenhang zwischen Einwanderung und Terrorismus zu sehen. Orban kündigte an, er werde beim EU-Sondergipfel im September in Bratislava mit anderen mittel- und osteuropäischen Ländern einen grundlegenden Wandel in Europa fordern. Ungarn hat sich mit Grenzzäunen gegen Flüchtlinge abgeschottet. Budapest lehnt auch die EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern ab.| 23.07.2016 17:15 Uhr