NDR Info Nachrichten vom 20.07.2016:
Türkischer Sicherheitsrat berät Vorgehen
Ankara: In der Türkei beraten nationaler Sicherheitsrat und Kabinett über Konsequenzen aus dem gescheiterten Putsch. Die Sitzung des Sicherheitsrats wird von Präsident Erdogan geleitet, der formell auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Erdogan hat eine wichtige Entscheidung angekündigt, ohne Einzelheiten zu nennen. Seit dem versuchten Putsch mit 260 Toten geht die türkische Regierung massiv gegen Anhänger des Predigers Gülen vor, der als Widersacher Erdogans gilt. Türkische Akademiker dürfen nach Medienberichten das Land vorerst nicht mehr verlassen. Universitäts-Mitarbeiter, die sich zu Forschungsaufenthalten im Ausland aufhalten, wurden aufgefordert zurückzukommen. Die Gülen-Bewegung gilt als einflussreich im Bildungssektor.| 20.07.2016 14:15 Uhr
De Maizière: Einzeltat in Würzburg
Berlin: Bei dem Anschlag in einem Zug nahe Würzburg hat es sich nach Angaben von Bundesinnenminister de Maizière um die Tat eines Einzelnen gehandelt. De Maizière sagte, der 17-Jährige habe sich durch die Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat angestachelt gefühlt. Das Bekennervideo enthalte aber keine Hinweise auf eine Anordnung des IS. Unklar ist dem CDU-Politiker zufolge, ob das Video vor oder nach dem Anschlag in Nizza aufgenommen wurde. Er sprach sich für schärfere Sicherheitsmaßnahmen aus. Dazu gehörten mehr Videoüberwachung und mehr Polizei. Die Lage bezeichnete der Innenminister als ernst. Der Staat tue alles, um Anschläge zu verhindern. Aber eine Garantie gebe es trotzdem leider nicht.| 20.07.2016 14:15 Uhr
IG Metall will gesetzliche Rente stärken
Berlin: Die IG Metall hat sich für eine deutliche Stärkung der gesetzlichen Rente ausgesprochen. Gewerkschafts-Chef Hofmann sagte in Berlin, eine private Vorsorge könne das sinkende Rentenniveau nicht auffangen. Deshalb müsse es in Zukunft für alle Rentner höhere Bezüge als geplant geben. Die IG Metall untermauerte die Forderung mit einem neuen Rentenkonzept, das langfristig auf eine Anhebung der Bezüge um etwa elf Prozent hinausläuft. Damit würde die dämpfende Wirkung der rot-grünen Reformen von 2002 und 2004 faktisch rückgängig gemacht. Zur Finanzierung spricht sich die Gewerkschaft für höhere Beitragssätze aus. Der Sozialverband VdK unterstützt die Vorschläge; Arbeitgebervertreter kritisierten sie hingegen als falsch und unbezahlbar.| 20.07.2016 14:15 Uhr
Volkswagen stockt Rückstellungen auf
Wolfsburg: Volkswagen stellt wegen des Dieselskandals weitere 2,2 Milliarden Euro zurück. Aufgrund weiterer rechtlicher Risiken, die im Wesentlichen auf Nordamerika entfielen, seien im ersten Halbjahr negative Sondereinflüsse in dieser Höhe verbucht worden, teilte der Konzern mit. Volkswagen hatte seine Rückstellungen unlängst bereits auf 16,2 Milliarden Euro aufgestockt. Allein der zuletzt mit US-Behörden und Privatklägern vereinbarte Vergleich umfasst knapp 14 Milliarden Euro. Aktuell fordern drei amerikanische Bundesstaaten von VW Strafen wegen Verstößen gegen Umweltrecht, die sich auf mehrere hundert Millionen Euro belaufen könnten.| 20.07.2016 14:15 Uhr
Journalist stirbt bei Bombenexplosion
Kiew: Einer der bekanntesten Journalisten der Ukraine, Pawel Scheremet, ist bei einem Sprengstoffanschlag getötet worden. Medienberichten zufolge saß der 44-Jährige allein in dem Auto einer Kollegin, als das Fahrzeug explodierte. Präsident Poroschenko forderte eine lückenlose Aufklärung. Die Täter müssten bestraft werden. Scheremet galt als eng vernetzt mit der Führung um Poroschenko. Erst vor gut einem Jahr war in der Ukraine der regierungskritische Journalist Busina erschossen worden. Der Fall wurde nie aufgeklärt.| 20.07.2016 14:15 Uhr
Börse Kompakt
Zur Börse: Der Dax steigt um 1,3 Prozent auf 10.113 Punkte. Der Euro wird mit einem Dollar 10 13 gehandelt.| 20.07.2016 14:15 Uhr