NDR Info Nachrichten vom 16.07.2016:
Zahlreiche Tote bei Putschversuch
Ankara: Nach dem offenbar gescheiterten Putschversuch in der Türkei ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Nach Angaben der Armee kamen bei Zusammenstößen und Gefechten mehr als 100 Menschen ums Leben. Zudem habe es mehr als 1.100 Verletzte gegeben. Nach Regierungsangaben handelt es sich bei den meisten der Opfer um Zivilisten. Sowohl Präsident Erdogan als auch Ministerpräsident Yildirim erklärten den Aufstand für gescheitert. Landesweit wurden mehr als 1.300 Armeeangehörige von regierungstreuen Sicherheitskräften festgenommen. Lokale Medien berichten, dass Soldaten Armeechef Akar befreit haben, der von Putschisten festgehaltenen worden sei. Teile der türkischen Armee hatten gestern Abend die Übernahme der Macht verkündet, das Kriegsrecht ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt. In den Straßen von Ankara und der Metropole Istanbul waren in der Nacht Panzer aufgefahren. Kampfjets flogen über die Innenstädte. Es gab Berichte von Explosionen. Ministerpräsident Yildirim hat für den Nachmittag eine Sondersitzung des Parlaments einberufen.| 16.07.2016 10:15 Uhr
Auswärtiges Amt warnt Türkei-Reisende
Berlin: Das Auswärtige Amt hat allen Deutschen in der Türkei zu äußerster Vorsicht geraten. Vor allem in der Hauptstadt Ankara und in Istanbul sollten im Zweifel Wohnungen und Hotels nicht verlassen werden, teilte eine Sprecherin mit. Touristen und Geschäftsreisenden wurde empfohlen, Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie aufzunehmen. Die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaft Eurowings haben mindestens bis heute Mittag alle Flüge in die Türkei abgesagt. Betroffen sind demnach auch Verbindungen nach Antalya, Bodrum und Izmir. Der Reiseveranstalter TUI erklärte, in den türkischen Ferienzentren sei die Situation bislang ruhig. Man habe dennoch einen Krisenstab einberufen. Kunden, die in den kommenden Stunden in die Türkei fliegen wollten, könnten kostenlos stornieren.| 16.07.2016 10:15 Uhr
Nach Nizza: Hollande versammelt Sicherheitskabinett
Paris: Zwei Tage nach dem Anschlag in Nizza mit 84 Toten hat Frankreichs Staatspräsident Hollande erneut das Sicherheitskabinett zusammengerufen. In der Sitzung im Elysée-Palast will Hollande mit seinen wichtigsten Ministern über Konsequenzen aus der Tat beraten. Bislang ist weiter unklar, ob die Amokfahrt eines 31-Jährigen einen terroristischen Hintergrund hat. Sowohl Ministerpräsident Valls als auch der zuständige Staatsanwalt in Nizza hatten einen entsprechenden Verdacht geäußert. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete, Sicherheitskräfte hätten vier Männer aus dem engeren Umfeld des Täters festgenommen. Einzelheiten wurden nicht genannt. Der Mann tunesischer Herkunft hatte am Donnerstag auf der Strandpromenade in Nizza mit einem Lastwagen mindestens 84 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.| 16.07.2016 10:15 Uhr
USA und Russland wollen Waffenruhe in Syrien retten
Moskau: Die USA und Russland arbeiten weiter an einer Lösung des Syrien-Konflikts. US-Außenminister Kerry teilte nach einem mehrstündigen Gespräch mit seinem russischen Kollegen Lawrow mit, beide hätten sich auf konkrete Schritte verständigt, um die Waffenruhe in Syrien zu retten. Einzelheiten nannte er nicht. Ziel sei vor allem, das Ausmaß der Gewalt zu reduzieren und Raum für Verhandlungen über einen politischen Übergang in Syrien zu schaffen, sagte Kerry. Auf Vermittlung der USA und Russlands war Ende Februar eine Waffenruhe zwischen Rebellen und Regierungstruppen in Syrien vereinbart worden. Diese ist seitdem aber immer wieder gebrochen worden.| 16.07.2016 10:15 Uhr