NDR Info Nachrichten vom 16.07.2016:

Putschversuch - Erdogan in Istanbul gelandet

Istanbul: Inmitten des Putschversuchs des türkischen Militärs ist Präsident Erdogan auf dem Atatürk-Flughafen in der Metropole gelandet. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie hunderte jubelnde Unterstützer den Staatschef begrüßten. In einer kurzen Erklärung machte Erdogan Anhänger des islamischen Predigers Gülen für den versuchten Putsch verantwortlich. Medienberichten zufolge hatte Erdogan sich im Urlaub an der Mittelmeerküste aufgehalten, als am Abend ein Teil der Armee die Übernahme der Macht verkündete. Bei den anschließenden Gefechten zwischen aufständischen Militärs und regierungstreuen Sicherheitskräften kamen mehrere Menschen ums Leben. Zudem gab es insgesamt etwa 150 Verletzte. Unter anderem soll ein Kampfflugzeug einen Hubschrauber abgeschossen haben. Aus Ankara und Istanbul wurden Explosionen von mehreren Orten gemeldet, darunter der Flughafen Atatürk. Der Sender CNN Türk wurde zwischenzeitlich geräumt und die Übertragung eingestellt. Das türkische Militär sieht sich traditionell als Hüter der Verfassung, die eine Trennung von Staat und Religion vorschreibt.| 16.07.2016 04:00 Uhr

EU unterstützt gewählte Regierung in Ankara

Ulan Bator: Die Europäische Union hat der demokratisch gewählten Regierung in der Türkei ausdrücklich ihre Solidarität versichert. Wie es am Rande des Asien-Europa-Gipfels in Ulan Bator in einer gemeinsamen Erklärung aller 28 EU-Länder heißt, rufen die Mitgliedsstaaten einer schnellen Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung auf. Die EU-Spitze werde die Entwicklung in der Türkei aufmerksam verfolgen und sich weiter mit allen 28 Mitgliedern abstimmen. Zuvor hatte bereits die EU-Außenbeauftragte Mogherini zu Respekt vor demokratischen Institutionen in der Türkei aufgerufen. Kanzlerin Merkel und die anderen Staats- und Regierungschefs setzten ihr Programm am zweiten und letzten Tag des Asean-Gipfels fort. Im Mittelpunkt des informellen Dialogs steht die schwierige Lage der Weltwirtschaft.| 16.07.2016 04:00 Uhr

Lufthansa streicht vorerst alle Türkei-Flüge

Berlin: Das Auswärtige Amt hat allen Deutschen in der türkischen Hauptstadt Ankara und Istanbul zu äußerster Vorsicht geraten. Im Zweifel sollten Wohnungen und Hotels nicht verlassen werden, so eine Sprecherin. Touristen und Geschäftsreisenden wurde empfohlen, Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie aufzunehmen. Die Lufthansa hat vorerst alle Flüge aus der Türkei und in das Land hinein abgesagt. Ein Konzersprecher sagte, es würden zunächst alle Verbindungen bis Zwölf Uhr Mittags gestrichen. Betroffen seien insgesamt fünf Routen, darunter auch nach Antalya, Bodrum und Izmir. Auch die Tochter Eurowings setzte alle Flüge zwischen Deutschland und der Türkei bis auf Weiteres aus.   Der Reiseveranstalter TUI berief einen Krisenstab ein. Eine Sprecherin erklärte, Kunden, die in den kommenden Stunden in die Türkei fliegen wollten, könnten kostenlos stornieren. In den türkischen Ferienzentren ist die Lage nach Angaben von TUI ruhig. Reiseleiter vor Ort hätten sich entsprechend geäußert.| 16.07.2016 04:00 Uhr

Maas fordert hartes Vorgehen gegen Terror

Berlin: Bundesjustizminister Maas hat nach dem Anschlag in Nizza ein hartes Vorgehen im Kampf gegen den Terrorismus gefordert. Für Terroristen und Kriminelle dürfe es keine Toleranz geben, sagte der SPD-Politiker der "Saarbrücker Zeitung". Es sei wichtig, die Gesetze konsequent anzuwenden. Der Justizminister warb zudem für eine weitere Verbesserung der Zusammenarbeit der europäischen Sicherheitsbehörden. Ein 31 Jahre alter Tunesier hatte am französischen Nationalfeiertag in Nizza mindestens 84 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Ministerpräsident Valls sprach von einem mutmaßlich islamistischen Hintergrund. Wie der Vater des Attentäters jetzt mitteilte, war sein Sohn als Jugendlicher wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung. Den Angaben zufolge soll er nicht religiös gewesen sein.| 16.07.2016 04:00 Uhr

May beschwört Einheit mit Schottland

Edinburgh: Die neue britische Premierministerin May hat bei der ersten Reise ihrer Amtszeit die Einheit mit Schottland beschworen. Zugleich bot May der schottischen Regierungschefin Sturgeon an, Edinburgh an den Austrittsgesprächen mit der EU zu beteiligen. Die Premierministerin betonte, es sei ihr Wunsch, mit Brüssel den bestmöglichen Deal für das gesamte Vereinigte Königreich zu erzielen. Zugleich bekräftigte May, dass sie sich mit dem Start offizieller Verhandlungen Zeit lassen wolle. Sturgeon erklärte erneut, ihr Ziel sei es, Schottland in der Europäischen Union zu halten.| 16.07.2016 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter In der Nacht teils klar und trocken. Gegen Morgen in Nordseenähe etwas Regen möglich. Tiefstwerte von 15 Grad auf Norderney, um 11 Grad in Düsseldorf bis 8 Grad in der Lüneburger Heide. Tagsüber viele Wolken und gelegentlich geringer Regen. Maximal 18 Grad auf den Nordfriesischen Inseln und 21 Grad in Münster. Am Sonntag neben etwas Sonne wolkig mit einigen Schauern, ganz im Norden und zur Ostsee hin freundlicher bei 18 bis 23 Grad.| 16.07.2016 04:00 Uhr