NDR Info Nachrichten vom 15.07.2016:
Valls: Frankreich wird nicht nachgeben
Paris: Frankreichs Regierungschef Valls hat das Land nach dem Anschlag von Nizza zur Einheit aufgerufen. Valls sagte nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im Élyséepalast, das Ziel der Terroristen sei es, Angst und Panik zu verbreiten. Der Anschlag am französischen Nationalfeiertag habe auf die Einheit der Nation gezielt. Valls will noch heute gemeinsam mit Staatspräsident Hollande nach Nizza reisen. Hollande ordnete eine dreitägige Staatstrauer an und verlängerte den Ausnahmezustand. In Nizza war gestern Abend ein Lastwagen durch eine Menschenmenge gerast. Mindestens 84 Menschen wurden bei dem Anschlag getötet, 100 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Unter den Toten sind nach Informationen des RBB auch drei Deutsche. Eine Berliner Schule bestätigte bislang lediglich, dass eine Lehrerin und zwei Schülerinnen vermisst würden, die sich zu einer Klassenfahrt in Nizza aufgehalten hätten. Bei dem Attentäter soll es sich um einen 31-Jährigen handeln, der aus Tunesien stammt. Er wurde von der Polizei erschossen.| 15.07.2016 12:45 Uhr
Italien verschärft Grenzkontrollen
Rom: Italien hat nach dem Anschlag im nahe gelegenen Nizza die Kontrollen an der Grenze zu Frankreich verschärft. An den drei Übergängen sowie an der Bahnstation in Ventimiglia seien die Maßnahmen verstärkt worden, erklärte Innenminister Alfano. Die Sicherheitsapparate arbeiteten auf Hochtouren. Der Minister berief eine Sitzung des Anti-Terrorismus-Komitees des Landes ein, bei dem über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Nizza ist nur gut 30 Kilometer von Italien entfernt. Auch in Deutschland verstärkt die Bundespolizei die Kontrollen an der Grenze zu Frankreich. Dies gilt neben den Straßen- und Schienenverbindungen auch für die Flughäfen.| 15.07.2016 12:45 Uhr
Asean-Gipfel gedenkt der Opfer in Frankreich
Ulan Bator: In der mongolischen Hauptstadt hat der Asien-Europa-Gipfel mit einer Schweigeminute für die Opfer von Nizza begonnen. Russlands Ministerpäsident Medwedew sagte, Europa und Asien müssten den Terror gemeinsam bekämpfen. Auf dem zweitägigen Treffen sind unter anderem 34 Staats- und Regierungschefs vertreten. Auch die Spitzen der Europäischen Union und des Asean-Verbundes nehmen teil. Im Mittelpunkt des informellen Dialogs steht die schwierige Lage der Weltwirtschaft.| 15.07.2016 12:45 Uhr
AfD-Vorstand berät über Parteikrise
Berlin: Der Bundesvorstand der AfD berät über die Krise innerhalb der Partei. Die zerstrittene Führung trifft sich erstmals seit Aufspaltung der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag. Die Landtagsfraktion war im Streit um den Umgang mit dem Abgeordneten Gedeon zerbrochen. Ihm werden antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Inzwischen wurde ein Partei-Auschlussverfahren gegen Gedeon eingeleitet. Er hat die Fraktion bereits verlassen. Der Bundesvorstand will auch über Finanzfragen und IT-Sicherheit sprechen. Die AfD war zuletzt Ziel von Hackern. Mitgliederdaten wurden danach im Internet veröffentlicht.| 15.07.2016 12:45 Uhr
Steinbrück zieht sich aus der Politik zurück
Berlin: Der frühere Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat von 2013, Steinbrück, zieht sich aus der Politik zurück. Steinbrück sagte, er werde Ende September und damit etwa ein Jahr vor der Bundestagswahl sein Abgeordnetenmandat zurückgeben. Den Zeitpunkt seines Abschiedes begründete der 69-Jährige damit, dass das Parlament jüngst die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung beschlossen habe. Mit dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens sehe er seine persönliche Verpflichtung als erfüllt an, zur Gründung der Stiftung beizutragen.| 15.07.2016 12:45 Uhr