NDR Info Nachrichten vom 12.07.2016:

IWF warnt vor Bankenkrise in Italien

Washington: Der Internationale Währungsfonds warnt vor einer neuen Bankenkrise in Italien. Die Geldinstitute sitzen auf notleidenden Krediten in Höhe von rund 360 Milliarden Euro - davon gelten 200 Milliarden Euro als verloren. Der IWF befürchtet, dass angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage die italienischen Banken die Probleme nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Die internationalen Experten haben deshalb die Regierung in Rom aufgefordert, den Finanzsektor umfassend zu reformieren. Ministerpräsident Renzi will den Banken mit Steuergeldern helfen. Allerdings ist das laut EU-Recht verboten. Zunächst müssen Anteilseigner und Anleger einspringen. Renzi versucht jetzt, bei der EU-Kommission Ausnahmen durchzusetzen.| 12.07.2016 11:15 Uhr

Cameron leitet letzte Kabinettssitzung

London: Das britische Kabinett trifft sich heute zum letzten Mal unter Leitung von Premierminister Cameron. Er will morgen bei Königin Elisabeth seinen Rücktritt einreichen. Nachfolgerin soll Innenministerin May werden, die auch neue Vorsitzende der Konservativen Partei ist. Die 59-Jährige muss die Austrittsverhandlungen mit der EU führen. Ein zweites Referendum über einen Brexit schloss sie aus.| 12.07.2016 11:15 Uhr

Defizitverfahren gegen Spanien und Portugal

Brüssel: Mehrere Finanzminister der Euro-Zone haben Spanien und Portugal aufgefordert, rasch etwas gegen die hohen Staatsdefizite zu unternehmen. Dadurch könnten Sanktionen noch abgewendet werden, sagten Eurogruppenchef Dijsselbloem und Österreichs Ressort-Chef Schelling. Die Finanzminister der Euro-Länder hatten sich gestern der Ansicht der Kommission angeschlossen, dass beide Länder gegen die Vorgaben des EU-Stabilitätspakts verstoßen haben. Heute beraten die Finanzminister aller EU-Länder darüber. Die Kommission muss dann innerhalb von 20 Tagen über das weitere Vorgehen entscheiden. Spanien hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von 5,1 Prozent der Wirtschaftsleistung, Portugal von 4,4 Prozent. Zulässig laut EU-Regeln sind drei Prozent.| 12.07.2016 11:15 Uhr

Lammert: Incirlik-Abzug nicht auszuschließen

Berlin: Bundestagspräsident Lammert schließt einen Abzug deutscher Soldaten von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik wegen des verwehrten Besuchs von Bundestags-Abgeordneten nicht aus. Lammert sagte der "Süddeutschen Zeitung", wo Soldaten nicht willkommen seien, würden sie nicht dauerhaft bleiben. Auch SPD-Generalsekretärin Barley nannte ein Ende des Einsatzes eine denkbare Option. Die Bundeswehr hat in Incirlik etwa 240 Soldaten sowie Tornado-Aufklärungsflugzeuge stationiert, die am Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" beteiligt sind. Die Türkei hatte einer Gruppe von Abgeordneten einen Besuch auf dem Stützpunkt verweigert - offensichtlich als Reaktion auf die Armenien-Resolution des Bundestages.| 12.07.2016 11:15 Uhr

Israel kontrolliert unabhängige Gruppen

Jerusalem: In Israel gelten ab sofort schärfere Auflagen für regierungsunabhängige Organisationen. Das Parlament hat in der Nacht ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Danach müssen alle Organisationen, die den Großteil ihres Geldes aus dem Ausland erhalten, dies in ihren Veröffentlichungen ausweisen. Vertreter dieser Gruppen sind zudem verpflichtet, bei Besuchen im israelischen Parlament spezielle Plaketten zu tragen. Verstöße sollen mit Geldbußen geahndet werden. Kritikern zufolge richtet sich das Gesetz vor allem gegen Gruppen wie die Menschenrechtsaktivisten von "Breaking the Silence", die Erfahrungsberichte von israelischen Soldaten in den Palästinensergebieten veröffentlichen.| 12.07.2016 11:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 1,3 Prozent auf 9.965. In Tokio schloss der Nikkei-Index um 2,5 Prozent höher bei 16.096. Der Euro wird mit einem Dollar 11 12 gehandelt.| 12.07.2016 11:15 Uhr