NDR Info Nachrichten vom 07.07.2016:
Bundestag verschärft Sexualstrafrecht
Berlin: Der Bundestag hat eine Verschärfung des Sexualstrafrechts beschlossen. Die Abgeordneten der Regierungsparteien stimmten für den Entwurf, Grüne und Linke enthielten sich. Künftig sind alle sexuellen Handlungen strafbar, die gegen den erkennbaren Willes eines Menschen geschehen. Bisher werden Vergewaltiger nur verurteilt, wenn sie Gewalt angewendet, das Opfer wehrlos gemacht oder dessen Schutzlosigkeit ausgenutzt hatten. Jetzt soll der Grundsatz gelten "Nein heißt Nein". Auch sexuelle Belästigungen werden strafbar. Linke und Grüne stimmten für den besseren Schutz vor Vergewaltigung, kritisierten aber die Regelung, wonach bei sexuellen Übergriffen aus einer Gruppe heraus alle Gruppenmitglieder dafür bestraft werden können.| 07.07.2016 12:45 Uhr
Merkel verteidigt NATO-Abschreckungspolitik
Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat einen Tag vor dem NATO-Gipfel in Warschau die Pläne des Militärbündnisses im Bundestag verteidigt. In einer Regierungserklärung sagte Merkel, das Ziel sei eine reaktionsfähigere Allianz. Dazu trage auch die schnelle Eingreiftruppe bei, an der die Bundeswehr beteiligt ist. Nach den Worten der Kanzlerin will sich die NATO mit den Abschreckungsmaßnahmen in Richtung Russland vor allem mit Polen und den baltischen Ländern solidarisch zeigen. Das Konzept der NATO sei aber zutiefst defensiv. Die litauische Staatspräsidentin Grybauskaite hatte zuvor eine militärische Führungsrolle Deutschlands gefordert. Die Bundesrepublik müsse aufhören, nach historischen Empfindlichkeiten zu suchen.| 07.07.2016 12:45 Uhr
EU-Innenminister beraten Flüchtlingspolitik
Bratislava : Bundesinnenminister de Maizière hat nationalen Alleingängen in der Flüchtlingskrise eine Absage erteilt. Man brauche gerade bei den Themen Migration und auch Terrorbekämpfung europäische Lösungen, sagte de Maizière am Rande des EU-Innenministertreffens in der Slowakei. Der CDU-Politiker drang darauf, dass die EU sich bis Jahresende auf Änderungen des europäischen Asylrechts verständigt. Auch der Grenzschutz ist Thema des Treffens. Der Luxemburger Außenminister Asselborn kritisierte in dem Zusammenhang das geplante Referendum in Ungarn über die Verteilung von Asylsuchenden per Quote. Wenn jedes europäische Land die Flüchtlingspolitik per Volksabstimmung ablehnen würde, sei die EU im Hinblick auf ihre Werte gescheitert.| 07.07.2016 12:45 Uhr
Noch mehr Tote bei Anschlag in Bagdad
Bagdad: Die Zahl der Opfer des verheerenden Anschlags in der irakischen Hauptstadt ist nochmals gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen bei der Explosion einer Autobombe mindestens 281 Menschen ums Leben. Der Anschlag war einer der schlimmsten in Bagdad seit dem Sturz von Diktator Saddam Hussein im Jahr 2003. Ein Selbstmordattentäter hatte am Sonntag in einem Einkaufsviertel einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen zur Explosion gebracht. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terror-Organisation Islamischer Staat.| 07.07.2016 12:45 Uhr
EM: Deutschland will ins Finale
Zum Sport: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kämpft bei der Europameisterschaft am Abend um den Einzug ins Endspiel. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw trifft im Halbfinale in Marseille auf Gastgeber Frankreich. Anpfiff ist um 21 Uhr. In der Startelf der DFB-Auswahl wird Bastian Schweinsteiger stehen. Laut Löw hat der Mannschaftskapitän seine Knieverletzung auskuriert und kann von Beginn an spielen. Der Sieger des deutsch-französischen Duells trifft im EM-Finale am kommenden Sonntag auf Portugal. Die Mannschaft um Superstar Christiano Ronaldo hatte gestern im Halbfinale die Auswahl von Wales mit 2:0 besiegt.| 07.07.2016 12:45 Uhr