NDR Info Nachrichten vom 28.06.2016:

EU-Politiker drängen Briten zum raschen Handeln

Brüssel: Das EU-Parlament hat sich nach dem Brexit-Votum für schnelle Verhandlungen über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ausgesprochen. Die Abgeordneten verabschiedeten in Brüssel eine entsprechende Resolution. Der Fraktions-Chef der konservativen Volkspartei, Weber, sagte, man erwarte zügige Gespräche mit den Briten. Eine lange Phase der Unsicherheit wäre Gift für beide Seiten. Ähnlich äußerte sich EU-Kommissions-Präsident Juncker. In Brüssel begann inzwischen ein Sondergipfel der Europäischen Union. Der britische Premierminister Cameron will den Partnern die Lage nach dem Austritts-Referendum erläutern.| 28.06.2016 16:45 Uhr

VW: US-Vergleich ein Schritt nach vorn

San Francisco: Die Aufarbeitung des Abgas-Skandals in den USA wird für Volkswagen deutlich teurer als bislang angenommen. Nach Angaben des zuständigen US-Gerichts soll VW für die Wiedergutmachung umgerechnet rund 13,3 Milliarden Euro zahlen. Diese Summe sehe der Einigungsentwurf der Kläger vor, der heute eingereicht wurde. VW signalisierte seine Zustimmung. Konzernchef Müller sprach bereits von einem wichtigen Schritt nach vorn. Allerdings sei der Weg noch weit. Finanzvorstand Witter erklärte, die Einigungspläne machten den eingeschlagenen Sparkurs des Unternehmens umso nötiger. Der sich jetzt abzeichnende Vergleich ist noch nicht rechtskräftig. Der zuständige Richter muss noch darüber entscheiden. Dies könnte bis Ende Juli dauern.| 28.06.2016 16:45 Uhr

Mindestlohn steigt um 34 Cent

Berlin: Der gesetzliche Mindestlohn wird zum Jahreswechsel um 34 Cent auf 8,84 Euro pro Stunde angehoben. Das legte eine Kommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern fest. Grundlage für die Entscheidung ist der Tarifindex des Statistischen Bundesamts, in den rund 500 Tarifverträge einfließen. Demnach stiegen die Löhne und Gehälter in den vergangenen eineinhalb Jahren um 3,2 Prozent. Der Mindestlohn hätte damit auf 8,77 Euro steigen sollen. Die Mindestlohnkommission hatte aber eigenen Entscheidungsspielraum. Die gesetzliche Lohnuntergrenze war zu Beginn des Jahres 2015 eingeführt worden. Sie wird nun erstmals angepasst.| 28.06.2016 16:45 Uhr

DRK: Teilhabegesetz ein positives Signal

Hamburg: Das Deutsche Rote Kreuz hat den vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf zum Bundes-Teilhabegesetz begrüßt. DRK-Vorstands-Mitglied Steinke sagte auf NDR Info, der Beschluss sei ein gutes Signal. Er verbessere die Einkommens-Situation vieler Menschen mit Behinderung. Ob in bestimmten Fällen Nachbesserungen nötig seien, müsse man gemeinsam mit den Selbsthilfeorganisationen prüfen. Andere Sozialverbände und die Opposition im Bundestag kritisierten den Entwurf als nicht ausreichend. Ziel des Gesetzes ist, die Rechte von Behinderten in Deutschland zu verbessern. So werden bei staatlichen Zahlungen Einkünfte und Vermögen nicht mehr so stark angerechnet. Für die Integration in den Arbeitsmarkt soll mehr getan werden.| 28.06.2016 16:45 Uhr

Frankreich: Proteste gegen Arbeitsmarktreform

Paris: In Frankreich gibt es heute wieder landesweit Proteste gegen die von der Regierung geplante Arbeitsmarktreform. Unmittelbar vor der Senats-Abstimmung am Abend gingen in Paris, Lyon und Marseille tausende Menschen auf die Straße. 2500 Polizisten sollten allein in der französischen Hauptstadt dafür sorgen, dass es nicht wieder zu Ausschreitungen kommt. Seit Monaten kämpfen die Gewerkschaften gegen die Reformpläne von Frankreichs Staatschef Hollande. Sie lehnen die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes und eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ab.| 28.06.2016 16:45 Uhr