NDR Info Nachrichten vom 17.06.2016:
Urteil im Auschwitz-Prozess
Detmold: Ein früherer Wachmann des Vernichtungslagers Auschwitz ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Detmold sprach den 94-Jährigen wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen schuldig. Die Vorsitzende Richterin sagte zur Begründung, der Angeklagte sei knapp zweieinhalb Jahre in Auschwitz gewesen und habe damit den Massenmord befördert. Die Staatsanwaltschaft hat eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren gefordert. Der 94-Jährige hatte in dem Verfahren eingeräumt, von den Morden in Auschwitz gewusst zu haben. Er verwies aber darauf, nicht direkt an den Taten beteiligt gewesen zu sein. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.| 17.06.2016 15:15 Uhr
Merkel lobt deutsch-polnische Beziehungen
Berlin: Die deutsch-polnischen Beziehungen sind nach den Worten von Kanzlerin Merkel von enger Verbundenheit geprägt. Anlässlich des 25. Jahrestags des Nachbarschaftsvertrags beider Länder sprach Merkel von einer Erfolgsgeschichte. Dies sei alles andere als selbstverständlich, mache sie dankbar und angesichts der Geschichte auch demütig. Die Kanzlerin äußerte sich vor einem Gespräch mit dem polnischen Präsidenten Duda in Berlin. Sie sagte, gute Nachbarn und Freunde hätten immer die Möglichkeit sich auszutauschen, auch wenn man mal unterschiedlicher Meinung sei. Duda betonte, nach dem Zweiten Weltkrieg hätten sich Polen und Deutsche gegenseitig vergeben. Dies sei Vorbild auch für andere Länder. Am Mittag empfing der polnische Präsident seinen deutschen Kollegen Gauck in Warschau zu einem Gegenbesuch.| 17.06.2016 15:15 Uhr
Bundesrat will Gaffen bestrafen
Berlin: Schaulustige, die Hilfseinsätze bei Unfällen erschweren, sollen künftig strafrechtlich verfolgt werden. Der Bundesrat beschloss, einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen. Danach sind Geld- und Haftstrafen von bis zu einem Jahr vorgesehen, wenn Rettungsarbeiten von Gaffern behindert werden. Außerdem soll die Verbreitung von Filmen und Fotos von Unfällen im Internet unterbunden werden. Hier sind Strafen von bis zu zwei Jahren geplant. Die Ländervertretung billigte zudem mehrere Gesetzesvorhaben. So wird die sogenannte Störerhaftung abgeschafft. Damit können künftig auch private Betreiber wie etwa Cafés oder Restaurants ihr WLAN für andere öffnen, ohne beispielsweise für illegale Downloads zu haften. Eine weitere Neuregelung betrifft die Steuererklärung. Sie kann künftig vollständig online abgegeben werden. Mit Blick auf die niederigen Milchpreise stimmte der Bundesrat einem Gesetz zu, wonach sich Bauern und Molkereien befristet über kleinere Mengen absprechen können.| 17.06.2016 15:15 Uhr
Gedenken an DDR-Volksaufstand
Berlin: In der Hauptstadt ist an den Volksaufstand in der DDR heute vor 63 Jahren erinnert worden. Vertreter von Bundesregierung, Berliner Senat und Verbänden legten am Mahnmal für die Opfer der Aufstands Kränze nieder. Kanzleramtschef Altmaier und Berlins Regierender Bürgermeister Müller mahnten, die Erinnerung an die mutigen Männer und Frauen von 1953 wachzuhalten. Ohne den 17. Juni hätte es den Mauerfall 1989 nicht gegeben, erklärte Müller. Bei dem Volksaufstand waren hunderttausende Menschen in rund 700 Orten der DDR auf die Straße gegangen. Panzer der sowjetischen Besatzungsmacht schlugen den Protest nieder.| 17.06.2016 15:15 Uhr
Börse Kompakt
Zur Börse: Der Dax steigt um 0,9 Prozent auf 9.641. Der Euro wird mit einem Dollar 12 52 gehandelt.| 17.06.2016 15:15 Uhr