NDR Info Nachrichten vom 03.06.2016:
Wieder Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken
Athen: Vor der Mittelmeerinsel Kreta ist erneut ein Flüchtlingsboot gekentert. Die griechische Küstenwache konnte nach eigenen Angaben 340 Menschen retten. Mindestens vier Tote sollen geborgen worden sein. Bisher gibt es keine Angaben darüber, wie viele Migranten an Bord des Bootes waren und woher sie kamen. Die libysche Marine meldet, dass mehr als 100 Leichen mutmaßlicher Flüchtlinge an die Küste des nordafrikanischen Landes gespült worden sind. Sie kamen offenbar bei einem Bootsunglück vor zwei Tagen ums Leben. Wegen der guten Wetterbedingungen wagen derzeit besonders viele Flüchtlinge die Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa.| 03.06.2016 17:45 Uhr
Bundestag debattiert Integrationsgesetz
Berlin: In der ersten Bundestagsdebatte zum geplanten Integrationsgesetz hat die Opposition das Vorhaben der Großen Koalition kritisiert. Die Linken-Politikerin Dagdelen sprach von einem Integrations-Verhinderungs-Gesetz. Auch die Grünen beklagten, die Integration bleibe in dem Entwurf Stückwerk. Innenminister de Maiziere und Arbeitsministerin Nahles dagegen verteidigten das Gesetz, mit dem die Bundesregierung Flüchtlingen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern will. Integrationskurse werden verpflichtend und der Staat darf Flüchtlingen einen Wohnort vorschreiben.| 03.06.2016 17:45 Uhr
Von der Leyen droht im G36-Streit Niederlage
Koblenz: Im Rechtsstreit um die Treffsicherheit des Sturmgewehrs G36 droht Verteidigungsministerin von der Leyen eine Niederlage. Das Landgericht Koblenz teilte mit, die zuständige Kammer würde nach ihrer vorläufigen Rechtsauffassung der Klage des Herstellers "Heckler & Koch" stattgeben. Die endgültige Entscheidung werde aber erst Anfang September nach weiteren Stellungnahmen beider Seiten fallen. "Heckler & Koch" will gerichtlich feststellen lassen, dass das Sturmgewehr keine technischen Mängel hat. Das Bundesbeschaffungsamt der Bundeswehr hatte die Treffsicherheit der Waffe beanstandet und den Hersteller aufgefordert, die Probleme zu beheben. Das Verteidigungsministerium kündigte an, in den kommenden Tagen einen neuen Bericht zum G36 vorzulegen.| 03.06.2016 17:45 Uhr
Berlin enthält sich bei Glyphosat-Abstimmung
Berlin: Deutschland wird sich bei der EU-Abstimmung über eine weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat enthalten. Das teilte Regierungssprecher Seibert mit. Er begründete die Entscheidung damit, dass sich die Große Koalition nicht auf eine gemeinsame Position habe einigen können. Ende des Monats läuft die Zulassung für Glyphosat in der Europäischen Union aus. Im zuständigen EU-Gremium gibt es jedoch keine Mehrheit für eine Verlängerung. Deshalb will die EU-Kommission am Montag darüber abstimmen lassen, ob das Unkrautgift zunächst für weitere eineinhalb Jahre zugelassen wird. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein.| 03.06.2016 17:45 Uhr
KBA genehmigt VW-Rückrufaktion
Flensburg: Das Kraftfahrtbundesamt hat Volkswagen den Rückruf von mehr als 800.000 manipulierten Dieselfahrzeugen gestattet. Damit kann die Umrüstung der Modelle Passat, CC und Eos beginnen. Es ist die größte Zahl von freigegebenen Autos seit dem Beginn der gesamten Rückrufaktion im Januar. Bei den betroffenen Wagen wird ein verbotenes Programm mit einer legalen Software überschrieben. Bei einigen Fahrzeugen muss zudem ein neues Teil eingebaut werden. Im vergangenen September hatte Volkswagen zugegeben, weltweit bei mehr als elf Millionen Fahrzeugen eine illegale Software verwendet zu haben. Diese drückt im Testbetrieb die Abgaswerte künstlich nach unten.| 03.06.2016 17:45 Uhr