NDR Info Nachrichten vom 20.05.2016:

Türkei: Parlament für Aufhebung der Immunität

Ankara: Das türkische Parlament hat für die Aufhebung der Immunität von rund einem Viertel der Abgeordneten gestimmt. In einer geheimen Abstimmung kam die für die Verfassungsänderung nötige Zweidrittel-Mehrheit zustande. Betroffen von der Immunitätsaufhebung sind 138 der 550 Abgeordneten. Gegen sie können nun strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden. Die meisten von ihnen gehören der pro-kurdischen Partei HDP und der oppositionellen CHP an. Präsident Erdogan hatte sich persönlich für den Schritt ausgesprochen. Seine Gegner werfen ihm vor, mit der Verfassungsänderung politische Kontrahenten ins Visier zu nehmen.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Reaktionen auf türkischen Parlamentsbeschluss

Berlin: Die Bundesregierung befürchtet nach der Abstimmung im türkischen Parlament eine zunehmende innenpolitische Polarisierung in dem Land. Regierungssprecher Seibert sagte, für die innere Stabilität jeder Demokratie sei es wichtig, dass alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen auch parlamentarisch vertreten seien. Bundeskanzlerin Merkel werde das Thema bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan am Montag in Istanbul ansprechen. Auch Bundesjustizminister Maas kritisierte das Votum. Kritische Abgeordnete dürften nicht willkürlich der Strafverfolgung ausgesetzt sein, sagte der SPD-Politiker.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Militär: Egypt-Air-Trümmer gefunden

Kairo: Das ägyptische Militär hat nach eigenen Angaben Trümmer der über dem Mittelmeer abgestürzten EgyptAir-Maschine entdeckt. Auch persönliche Gegenstände der Insassen seien rund 290 Kilometer nördlich von Alexandria im Meer gefunden worden, erklärte die Armee. Schiffe der Marine sind derzeit auf der Suche nach dem Flugschreiber des Airbus A320. Die Maschine war mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo, als sie in der Nacht zu gestern vom Radar verschwand. Die ägyptische Regierung hält einen Terroranschlag für die wahrscheinlichste Ursache, weil der Pilot keinen Notruf abgesetzt hatte.| 20.05.2016 13:00 Uhr

EU-Minister beraten Flüchtlingskrise

Brüssel: Die EU-Innenminister sind in der belgischen Hauptstadt zusammengekommen, um über eine Verschärfung der Visa-Regelungen zu beraten. Geplant ist, die sogenannte Notbremse in alle Abkommen einzubauen. Sie ermöglicht der EU, die Visa-Freiheit schnell wieder zurückzunehmen, falls die Länder bestimmte Auflagen nicht mehr erfüllen. Am Rande des Treffens betonte Bundesinnenminister de Maiziere, die Notbremse richte sich nicht speziell gegen die Türkei, sondern betreffe alle Staaten. Die EU und die Regierung in Ankara wollen ab Ende Juni die Visumspflicht für türkische Bürger aufheben. Diese Vereinbarung ist Teil des Flüchtlingsabkommens zwischen der Europäische Union und der Türkei.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Neuer VW-Haustarifvertrag steht

Hannover: Die 120.000 VW-Mitarbeiter, für die der Haustarif des Unternehmens gilt, bekommen noch in diesem Jahr mehr Geld. Wie Vertreter des Konzerns und der Gewerkschaft IG Metall mitteilten, steigen die Einkommen in einem ersten Schritt im September um 2,8 Prozent an. Im August kommenden Jahres ist ein weiteres Plus von zwei Prozent vorgesehen. Damit übernimmt VW im Wesentlichen den jüngsten Abschluss aus der Metall- und Elektroindustrie. Statt einer Einmalzahlung von 150 Euro zahlt VW jedoch einen Zuschuss für die Rente in Höhe von 200 Euro.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Bau von deutlich mehr Wohnungen genehmigt

Wiesbaden: Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg sie in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 30 Prozent. Demnach wurde von Januar bis März dieses Jahres der Bau von knapp 85.000 neuen Wohnungen genehmigt. Zu dem deutlichen Plus hat auch die Unterbringung von Flüchtlingen beigetragen. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen, zu denen auch Flüchtlingsunterkünfte zählen, stieg um fast 150 Prozent.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Ausnahmezustand in Venezuela bestätigt

Caracas: Das Oberste Gericht Venezuelas hat den von Staatschef Maduro ausgerufenen Ausnahmezustand gebilligt. Die Richter erklärten das Gesetz einstimmig für verfassungskonform. Damit hat das Militär in Venezuela weiterhin Sonderrechte, und die Behörden dürfen Lebensmittel für die Bevölkerung rationieren. Die Opposition wirft dem Gericht vor, nicht objektiv zu urteilen und Präsident Maduro nahe zu stehen. Sie will den sozialistischen Politiker mit einem Referendum aus dem Amt drängen.| 20.05.2016 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Meist bewölkt, in Vorpommern sonnig, örtlich etwas Regen. Höchstwerte 15 bis 22 Grad. Nachts kaum Niederschlag, dabei Tiefstwerte von 13 bis 9 Grad. Morgen bewölkt, im Verlauf ein paar Schauer, 18 bis 25 Grad; auf den Insel etwas kühler. Am Sonntag nach freundlichem Beginn zum Teil kräftige Schauer, in Vorpommern sonnig, 19 bis 28 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag regnet es bei 14 bis 24 Grad.| 20.05.2016 13:00 Uhr