NDR Info Nachrichten vom 06.05.2016:
Schüsse auf Journalisten bei Prozess in Istanbul
Istanbul: In der Türkei sind beim Prozess gegen zwei regierungskritische Journalisten Schüsse gefallen. Vor dem Gerichtsgebäude zielte ein Schütze auf den angeklagten Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet", Dündar. Dieser blieb offenbar unverletzt. Der Täter ergab sich der Polizei. Während des Attentats soll er in Richtung des Journalisten gerufen haben: "Du bist ein Vaterlandsverräter." Dündar und dem Hauptstadtkorrespondenten von "Cumhuriyet" werden unter anderem die Veröffentlichung geheimer Dokumente und versuchter Sturz der Regierung vorgeworfen. Hintergrund ist die Berichterstattung der Zeitung über angebliche Waffenlieferungen der Türkei an syrische Extremisten. Präsident Erdogan tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf.| 06.05.2016 18:15 Uhr
Visumsfreiheit - Erdogan
Istanbul: Die Türkei hat eine zentrale Bedingung der Europäischen Union für Visums-Freiheit zurückgewiesen. Präsident Erdogan sprach sich in Istanbul dagegen aus, die Anti-Terror-Gesetze des Landes zu ändern. An die Adresse der EU sagte Erdogan wörtlich: Wir gehen unseren Weg - und ihr geht euren." Eine Änderung der Anti-Terror-Gesetze ist eine der EU-Forderungen, die die Türkei erfüllen muss, damit ihre Bürger von Ende Juni an ohne Visum in die Europäische Union reisen dürfen. Die weitreichenden Anti-Terror-Bestimmungen in der Türkei entsprechen nach Auffassung der EU-Staaten nicht den europäischen rechtsstaatlichen Normen. Brüssel verlangt vor allem, dass Ankara die Definition des Terrorismus enger fasst.| 06.05.2016 18:15 Uhr
Papst verurteilt Politik der Abschottung
Rom: Papst Franziskus hat die Europäer dazu aufgerufen, sich nicht gegen Flüchtlinge abzuschotten. Die Staaten der EU sollten keine Zäune errichten, sagte Franziskus bei der Entgegennahme des Karlspreises in Rom. Das Gesicht Europas trage die Züge verschiedener Kulturen; dies sei schon immer das Besondere an dem Kontinent gewesen. Der Papst erklärte, er träume von einem Europa, im dem das Migrantsein kein Verbrechen ist. Und von einem Europa, dass den Armen ebenso beisteht wie denjenigen, die um Aufnahme bitten. Bundeskanzlerin Merkel sprach nach der Preisverleihung in Rom von ermutigenden Worten. Der Papst habe den Auftrag für die Politik deutlich gemacht, Europa zusammenzuhalten.| 06.05.2016 18:15 Uhr
1800 Flüchtlinge gerettet
Rom: Italienische Schiffe haben binnen 24 Stunden fast 1800 Flüchtlinge aus Booten im Mittelmeer gerettet. Die Marine teilte mit, die Migranten seien in Nordafrika aufgebrochen. Über ihre Nationalitäten wurden zunächst keine Angaben gemacht. An den insgesamt zehn Einsätzen seien die EU-Grenzschutzbehörde Frontex und die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen beteiligt gewesen. Die Geretteten würden nun nach Sizilien gebracht. Hilfsorganisationen zufolge ist der Seeweg zwischen Libyen und Italien inzwischen wieder zur wichtigsten Route für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden.| 06.05.2016 18:15 Uhr
Wende in Prozess zu Silvester-Übergriffen
Köln: Im Zusammenhang mit den Silvester-Übergriffen ist ein 26-Jähriger zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Algerier sich der Hehlerei und des Diebstahls schuldig gemacht hatte. Den Vorwurf der sexuellen Nötigung hatte die Staatsanwältin zurückgezogen. Das Opfer hatte den Mann in der Verhandlung nicht wiedererkannt.| 06.05.2016 18:15 Uhr
Börse Kompakt
Zur Börse: Der Dax schließt bei 9.870 Punkten. Das ist ein Plus von 0,2 Prozent. Der Dow Jones aktuell: 17.638 Punkte. Minus 0,1 Prozent. Der Euro wird mit einem Dollar 14 22 gehandelt.| 06.05.2016 18:15 Uhr